Schadet der Schmetterlingsflieder den Schmetterlingen?
Der Schmetterlingsflieder ist ein ursprünglich aus China stammender Strauch, der sich als Neophyt auch bei uns mittlerweile ausgebreitet hat. Er kommt sowohl wild, als auch als Zierpflanze in Gärten vor, wo er durch seine Trockenheitsresistenz und seine zahlreichen lila Blüten sehr beliebt ist. Der Name „Schmetterlingsflieder“ ist irreführend, denn mit dem Flieder ist die Pflanze nicht verwandt. Häufig wird daher auch die Bezeichnung „Schmetterlingsstrauch“ verwendet.
Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des Schmetterlingsflieders ist seine anziehende Wirkung auf Schmetterling. In vielen Gärten wird er auch deshalb gehegt und gepflegt, da sich um ihn herum zahlreiche Schmetterlinge tummeln. Warum dies gleichzeitig ein Problem ist, erkennt man erst bei genauerer Betrachtung der Lebensweise der bunten Falter.
Verdrängung einheimischer Arten
Wer den Schmetterlingsflieder im Garten hat, kennt seine Ausbreitungsfreude: Er verteilt fleißig seine Samen und taucht an immer neuen Stellen im Garten auf. Auf Brachflächen, die sonst voller Wildpflanzen stehen, breitet er sich ungehindert aus und verdrängt dabei die einheimischen Nahrungspflanzen der Schmetterlingsraupen.
Nahrung für Schmetterlinge, jedoch nicht für Raupen
Richtig ist, dass der Schmetterlingsflieder Nahrung für viele Hummeln, Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlinge bietet, letztere werden von ihm fast schon magisch angezogen. Sie bevorzugen den Schmetterlingsflieder gegenüber ihren üblichen, heimischen Nahrungspflanzen.
Doch hier zeigt sich einmal mehr, dass die Natur nichts dem Zufall überlässt: Normalerweise fliegen Schmetterlinge bevorzugt die Pflanzen an, von denen sich später auch ihre Raupen ernähren bzw. Pflanzen, die sich mit diesen einen Lebensraum teilen.
Den bestehenden Schmetterlingen gefällt es im Garten also gut, doch sie pflanzen sich nicht erfolgreich fort, denn ihre Raupen finden am Schmetterlingsflieder und häufig auch im näheren Umfeld keine Nahrung.
Fazit
Wer Schmetterlinge in seinem Garten beobachten möchte, sollte nicht nur für Nektar, sondern auch für die Nahrungspflanzen der Raupen sorgen und bewusst darauf achten, dass auch Brennnessel, Doldenblüten wie Wilde Möhre, Fenchel oder Dill, Hornklee oder Natternkopf im Garten zu finden sind.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de