Nistkästen: Der richtige Zeitpunkt für eine Reinigung
Welchen Nutzen haben Nistkästen im Garten?
Nistkästen spielen eine entscheidende Rolle im Artenschutz, insbesondere in städtischen Gebieten und intensiv bewirtschafteten Landschaften, wo natürliche Brutplätze knapp sind. Sie bieten Vögeln eine sichere Umgebung, um zu brüten und ihren Nachwuchs aufzuziehen.
Nistkästen sollten an einem ruhigen Ort in etwa 2-3 Metern Höhe angebracht werden, vorzugsweise an einem Baum oder einer Wand mit leichter Neigung nach vorne, um Regen abzuhalten. Der Einflug sollte nicht zur Wetterseite (Norden oder Westen) zeigen.
Die Nistkästen werden von verschiedenen Vogelarten genutzt, die Größe und Form des Einfluglochs bestimmt dabei, welche Vogelarten den Kasten beziehen. Die Wahl des richtigen Nistkastens kann also beeinflussen, welche Vögel in den Garten gelockt werden:
Meisen
Kohl-, Blau- und Tannenmeisen sind häufige Besucher von Nistkästen. Sie bevorzugen Kästen mit kleineren Einfluglöchern (ca. 28-32 mm).
Sperlinge
Haus- und Feldsperlinge (Spatzen) nehmen gern größere Kästen mit einem Einflugloch von 32 mm Durchmesser an.
Rotkehlchen
Bevorzugen halboffene Nistkästen, da sie eine Vorliebe für dichte Vegetation haben.
Kleiber
Diese klettern gerne und nehmen größere Nistkästen mit einem Einflugloch von etwa 35 mm Durchmesser.
Nistkästen im Winter
Die meisten Vögel, die Nistkästen nutzen, sind Standvögel. Sie verbleiben auch im Winter in ihrer Umgebung und ziehen sich in Hecken oder dichte Sträucher zurück. In sehr kalten Nächten nutzen sie auch die Kästen, um sich vor Frost zu schützen und Energie zu sparen.
Nach der Brutzeit verlassen Vögel in der Regel ihren Nistkasten. Sobald die Jungvögel flügge sind und das Nest verlassen haben, kehren sie nicht mehr dorthin zurück. Die Elternvögel nutzen den Kasten in der Regel nicht erneut für eine weitere Brut im selben Jahr, sondern suchen sich für zukünftige Bruten meist neue Standorte.
Wann sollten die Nistkästen gereinigt werden?
Die beste Zeit zur Reinigung der Nistkästen ist der Herbst, vorzugsweise im Oktober oder November, wenn die Vögel die Brut abgeschlossen haben und der Kasten leer ist. Genaues Beobachten hilft hier den passenden Zeitpunkt zu finden, doch auch wenn die Vögel die Nistkasten noch gelegentlich nutzen: Ist die Brut bereits abgeschlossen, dann schadet die Reinigung nicht und die Nistkästen werden schnell wieder bezogen.
Eine weitere Reinigung im Spätwinter (Februar) ist sinnvoll, um für die kommende Brutsaison vorzubereiten. Die Reinigung verhindert die Ansammlung von Parasiten wie Milben oder Flöhen, die den Vögeln im nächsten Frühjahr schaden könnten.
Wie werden Nistkästen gereinigt?
Öffnen und Entleeren:
Den Nistkasten vorsichtig öffnen und das alte Nistmaterial vollständig entfernen. Handschuhe sind dabei empfehlenswert, um direkten Kontakt mit Parasiten zu vermeiden.
Reinigen:
Den Innenraum mit einer Bürste und heißem Wasser reinigen. Chemische Reinigungsmittel sind nicht notwendig und sollten vermieden werden, da sie für Vögel schädlich sein können.
Trocknen:
Den Kasten gut trocknen lassen, bevor er wieder verschlossen wird.
Kontrolle:
Auf Beschädigungen prüfen und gegebenenfalls reparieren, um eine sichere Umgebung zu gewährleisten.
Fazit
Nistkästen sind nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Vogelschutz, sondern bieten auch die Möglichkeit, Vögel aus nächster Nähe zu beobachten und das Verhalten dieser faszinierenden Tiere besser kennenzulernen.
Durch den Einsatz von Nistkästen können Menschen aktiv zur Erhaltung der heimischen Vogelpopulation beitragen. Zudem fördern Vögel die biologische Schädlingsbekämpfung, indem sie Insekten wie Blattläuse und Raupen fressen!
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de