Der Amazonas als Vorbild für dein Aquarium
Einrichtungsbeispiele für Amazonas-Aquarien
Wissenswertes zu Amazonas-Aquarium
Der Amazonas
Der Amazonas bildet ein einzigartiges Ökosystem in Südamerika und ist mit seinen Nebenflüssen, wie den Rio Xingu, Rio Paru, Rio Tapajos Das Biotop ist sehr uneinheitlich. Während sich im Mündungssytem bereits der Einfluss der Gezeiten und die Durchmischung mit Salzwasser bemerkbar machen, sind andere Flussteile von zeitweiliger Trockenheit bedroht oder Schwemmgebiet. Daraus ergeben sich für den Aquarianer eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten für die Einrichtung eines Aquariums nach Vorbild des Amazonas.
Naturnahe Gestaltung eines Amazonas-Aquariums
Obwohl der Begriff Amazonas-Aquarium oft als Synonym für ein dicht bepflanztes Aquarium gilt, kann ein biotopgerechtes Aquarium auch ganz ohne Pflanzen gestaltet werden. Zur Strukturierung werden dann meist große Moorkien-Wurzeln und Steine beim Aquarium einrichten verwendet.
Eine Mindestgröße für ein Amazonasbecken lässt sich kaum definieren, da bereits in kleinen Aquarien ab 54 Litern ein biotopnahe Gestaltung möglich und viele Besatzmöglichkeiten zu finden sind.
Als Bodengrund ist Sand am natürlichsten. Vor allem dort, wo die Zuflüsse langsam fließen oder sogar regelmäßig austrocknen, ist dies der Boden, der der Natur am nächsten kommt, da Lehm und Schlamm für den Einsatz in der Aquaristik kaum geeignet sind. Genauso wie bei der Verwendung von Kies sollte aber darauf geachtet werden, dass die Einrichtung eher dunkel sein sollte. Prägend für weite Abschnitte des Flusses ist eine dichte und hohe Ufervegetation, die die Uferbereiche stark beschattet. Entsprechend wenig Licht ist oft im natürlichen Lebensraum von Aquariumfischen aus Südamerika vorhanden.
Wer sein Amazonas-Biotopaquarium bepflanzen möchte, findet im Zoohandel eine große Auswahl an geeigneten Wasserpflanzen. Neben der Amazonas-Schwertpflanze findet der Pflanzenfreund eine große Auswahl an passenden Wasserpflanzen aus Südamerika. Sehr oft verwendet wird zum Beispiel der brasilianische Wassernabel, tropisches Laichkraut, brasilianisches Tausendblatt oder der Echinodorus-Komplex im Amazonas Aquarium.
Der richtige Besatz für das Amazonas-Aquarium
In einem Amazonas Aquarium sollten nur Tier- und Pflanzenarten gepflegt werden, die dort auch vorzufinden sind. Auf Grund von mehr als 1.500 bekannten Fischarten, ist dies keine Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten. Viele Salmlerarten, Buntbarsche wie Skalar-Arten, Diskus, Flaggenbuntbarschen, Mesonauta insignis, Pfauenaugenbuntbarsche, Schmetterlingsbuntbarsche, Teufelsangeln (Satanoperca) oder die kleinbleibenden Apistogramma-Arten, Heckels Buntbarsch (Acarichthys heckelii), Biotodoma-Arten, Uaru oder Rotbrust-Tüpfelbuntbarsche stammen aus dem Amazonasgebiet, wie auch viele Welse wie die Panzerwelse, Schwielenwelse und Harnischwelse, wie Wabenschilderwelse (Glyptoperichthys gibbiceps). Auch Süßwasserstechrochen oder Liniendornwelse stammen aus dem Einzugsbreich des Amazons wie dem Rio Xingu.
Welse aus dem Amazonas
Das Amazonasgebiet ist auch die Heimat zahlreicher in der Aquaristik weit verbreiteter Welsarten. Neben den bekannten L-Welsen finden sich hier auch so skurrilie Formen wie die Bratpfannenwelse, Gemeine Nadelwelse oder sehr agile Arten wie der Engelswels.
Besondere Zierfisch-Arten aus dem Amazonas
Einige Cichliden-Arten Südamerikas zeigen auch interessante Varianten der Brutpflege. So können Geophagen und Satanopercas bei der Maulbrutpflege beobachtet werden. Die Nachzucht dieser in der Aquaristik noch relativ wenig verbreiteten Buntbarsche gelingt allerdings nur dann, wenn das natürliche Amazonas-Biotop weitestgehend im Aquarium nachgebildet wird. Vor allem weiches Wasser, das mit einer Osmoseanlage erzeugt werden kann, und ein niedriger pH-Wert sind Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Zucht. Bei der Einrichtung eines Aquazonas Aquarium für diese Arten muss natürlich auf einen passenden sandigen Bodengrund geachtet werden, damit die Tiere, die völlig zu recht den deutschen Namen Erdfresser tragen, sich wohl fühlen und ihr natürliches Verhalten fast ausschließlich im Naturaquarium zeigen.
Vergesellschaftung von Zierfischen aus Südamerika
Der Amazonas bietet die unterschiedlichsten Nischen, an die sich die verschiedenen Tiere im Laufe der Evolution angepasst haben. Es ist falsch zu glauben, dass sich Aquarienfische innerhalb nur weniger Generationen an ein Leben im Aquarium perfekt anpassen würden. Glücklicherweise sind die meisten Fische, die als Zierfische gehalten werden, recht tolerant und kommen mit den Verhältnissen meist gut zurecht. Wichtig ist, dass nur solche Südamerikaner zusammen gehalten werden, die die gleichen Ansprüche an die Wasserwerte und Dekoration haben.
Es sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass das Verhalten der Fische, ein Zusammenleben möglich macht. Am deutlichsten wird dies, wenn man bedenkt, dass Beutefisch und Fressfeind nicht gut auf engsten Raum leben können. Mit Abstufungen gilt dies auch für unterschiedliche Nahrungsanforderungen oder Revierverhalten.