Brassica oleracea var. gongylodes im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Kohlrabi
Wissenswertes zu Brassica oleracea var. gongylodes
Herkunft und Geschichte
Kohlrabi, botanisch bekannt als Brassica oleracea var. gongylodes, ist eine Varietät der Wildkohlart Brassica oleracea. Ursprünglich aus Europa stammend, wurde der Kohlrabi erstmals im Mittelalter kultiviert und ist seitdem ein beliebtes Gemüse in vielen Kulturen weltweit. Besonders in Deutschland und anderen Teilen Europas hat er einen festen Platz in der Küche gefunden. Kohlrabi hat sich im Laufe der Jahrhunderte aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und seines milden, leicht süßlichen Geschmacks in vielen Regionen verbreitet.
Gattung und Familie
Kohlrabi gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), einer großen Pflanzenfamilie, die auch andere beliebte Gemüse wie Brokkoli, Rosenkohl, Blumenkohl und Grünkohl umfasst. Die Gattung Brassica ist bekannt für ihre hohe genetische Vielfalt und ihre Bedeutung in der menschlichen Ernährung. Innerhalb dieser Gattung ist Kohlrabi eine von mehreren Varietäten des Wildkohls (Brassica oleracea), die durch gezielte Zucht und Selektion entstanden sind.
Beschreibung und Aussehen
Kohlrabi zeichnet sich durch seine ungewöhnliche, knollenartige Verdickung des Stängels aus, die knapp über dem Boden wächst. Diese Knolle, die je nach Sorte grün, weiß oder violett sein kann, ist das Hauptmerkmal der Pflanze und wird sowohl roh als auch gekocht verzehrt. Die Knolle hat eine glatte Oberfläche und ein festes, saftiges Inneres, das geschmacklich an eine Mischung aus Brokkoli und Apfel erinnert.
Die Pflanze selbst hat große, leicht gezackte Blätter, die aus der Knolle herauswachsen und an langen, kräftigen Stielen sitzen. Diese Blätter sind ebenfalls essbar und erinnern geschmacklich an Grünkohl. Kohlrabi wird typischerweise 20 bis 30 cm hoch, abhängig von der Sorte und den Wachstumsbedingungen.
Haltungshinweise für den Garten
Kohlrabi ist eine unkomplizierte Pflanze, die sich hervorragend für den Anbau im heimischen Garten eignet. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Der pH-Wert des Bodens sollte neutral bis leicht alkalisch sein. Vor der Pflanzung ist es ratsam, den Boden mit Kompost oder gut verrottetem Mist anzureichern, um das Wachstum zu fördern.
Eine gleichmäßige Bewässerung ist wichtig, um das Wachstum der Knolle zu unterstützen. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Kohlrabi ist relativ kälteunempfindlich und kann bereits ab März ins Freiland gesät werden. Die Pflanze benötigt etwa 8 bis 12 Wochen bis zur Ernte, je nach Sorte und Wachstumsbedingungen.
Pflanzung am Gartenteich
Obwohl Kohlrabi nicht typischerweise als Teichpflanze betrachtet wird, kann er dennoch in der Nähe von Gartenteichen angebaut werden. Der Standort sollte dabei sonnig und gut belüftet sein, um die Pflanze vor übermäßiger Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen. Kohlrabi profitiert von der erhöhten Luftfeuchtigkeit in der Nähe von Wasserstellen, was sein Wachstum fördern kann. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass der Boden nicht zu feucht wird, da dies zu Krankheiten führen könnte.
Giftigkeit
Kohlrabi ist nicht giftig und kann sowohl von Menschen als auch von vielen Haustieren bedenkenlos verzehrt werden. Die Pflanze enthält keine toxischen Verbindungen und ist daher auch für den Verzehr durch Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen geeignet. Auch die Blätter des Kohlrabis sind essbar und können wie Spinat oder Grünkohl zubereitet werden.
Vermehrung und Zucht
Kohlrabi wird in der Regel durch Aussaat vermehrt. Die Samen können direkt ins Freiland gesät oder in Töpfen vorgezogen werden. Eine Vorkultur im Haus oder im Gewächshaus ist besonders bei frühen Sorten empfehlenswert, um eine frühere Ernte zu ermöglichen. Kohlrabi-Samen keimen bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius innerhalb von etwa 5 bis 10 Tagen.
Die Zucht von Kohlrabi konzentriert sich hauptsächlich auf die Verbesserung der Knollenform, die Krankheitsresistenz und die Anpassung an verschiedene Klimazonen. Es gibt zahlreiche Sorten, die sich in Größe, Farbe und Geschmack unterscheiden. Bekannte Sorten sind zum Beispiel ´Superschmelz´, ´Blauer Speck´ und ´Lanro´, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften wie Kältetoleranz oder besonders zarte Knollen bieten.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Kohlrabi ist, wie viele Kreuzblütler, anfällig für bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Zu den häufigsten Problemen gehören:
- Kohlfleckenkrankheit (Alternaria brassicae): Diese Pilzkrankheit zeigt sich durch dunkle, konzentrische Flecken auf den Blättern. Betroffene Pflanzenteile sollten sofort entfernt und entsorgt werden.
- Falscher Mehltau (Peronospora brassicae): Dieser Pilzbefall äußert sich durch gelbliche Flecken auf den Blättern, die später braun werden. Eine gute Belüftung und ausreichender Pflanzabstand können vorbeugend wirken.
- Kohlweißling (Pieris brassicae): Die Raupen dieses Schmetterlings können großen Schaden anrichten, indem sie die Blätter der Pflanzen vollständig abfressen. Eine regelmäßige Kontrolle und das Absammeln der Raupen sind wirksame Maßnahmen.
Um die Pflanze gesund zu halten, ist eine Fruchtfolge wichtig, um Bodenmüdigkeit und den Befall durch bodenbürtige Krankheiten zu vermeiden. Kohlrabi sollte nicht mehrmals hintereinander an derselben Stelle angebaut werden.
Alternative Bezeichnungen
Kohlrabi ist unter verschiedenen Namen bekannt, je nach Region und Land. Zu den gebräuchlichsten alternativen Bezeichnungen gehören:
- Rübkohl
- Oberkohlrabi
- Kohlrübe
- Knollekohl
Diese Begriffe werden häufig synonym verwendet, beziehen sich aber alle auf dieselbe Pflanze.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Kann ich Kohlrabi im Topf anbauen?
Ja, Kohlrabi lässt sich problemlos in Töpfen oder Pflanzkübeln anbauen, solange der Behälter groß genug ist, um das Wachstum der Knolle zu ermöglichen. Ein Topf mit einem Durchmesser von mindestens 20 cm und einer Tiefe von 30 cm ist ideal.
2. Wann sollte ich Kohlrabi ernten?
Kohlrabi kann geerntet werden, sobald die Knolle einen Durchmesser von 5 bis 10 cm erreicht hat. Größere Knollen neigen dazu, holzig und weniger zart zu werden.
3. Wie lagere ich geernteten Kohlrabi am besten?
Frischer Kohlrabi kann im Kühlschrank gelagert werden, wo er bis zu zwei Wochen haltbar bleibt. Die Blätter sollten vor der Lagerung entfernt werden, da sie dem Knollenanteil Feuchtigkeit entziehen.
4. Kann ich die Blätter des Kohlrabis essen?
Ja, die Blätter des Kohlrabis sind essbar und reich an Nährstoffen. Sie können ähnlich wie Spinat oder Grünkohl verwendet werden.
5. Was ist der Unterschied zwischen grünen und violetten Kohlrabi-Sorten?
Der Hauptunterschied zwischen grünen und violetten Kohlrabi-Sorten liegt in der Farbe der Knolle. Geschmacklich und in der Anbauweise gibt es keine wesentlichen Unterschiede.
Fazit
Diese ausführliche Beschreibung von Brassica oleracea var. gongylodes (Kohlrabi) bietet alle relevanten Informationen, die Gärtner für den Anbau und die Pflege dieser vielseitigen Pflanze benötigen. Kohlrabi ist nicht nur eine kulinarische Bereicherung, sondern auch eine pflegeleichte und robuste Pflanze, die sich in jedem Garten wohlfühlt.