Brassica oleracea var. capitata f. alba im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Weißkohl
Wissenswertes zu Brassica oleracea var. capitata f. alba
Weißkohl, wissenschaftlich bekannt als Brassica oleracea var. capitata f. alba, gehört zu den ältesten und beliebtesten Kulturpflanzen weltweit. Ob im traditionellen Sauerkraut, in Eintöpfen oder frischen Salaten – Weißkohl hat in vielen Küchen eine lange Tradition und ist besonders in Deutschland ein fester Bestandteil der Speisekultur.
Herkunft und Geschichte
Weißkohl gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), einer großen Familie, zu der auch Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi und andere Kohlarten gehören. Ursprünglich stammt der Kohl von wild wachsenden Formen an den Küsten Europas und des Mittelmeers ab. Die Kultivierung des Kohls begann bereits vor etwa 2.000 Jahren. Seither wurde er als Nahrungsquelle geschätzt, da er gut lagerfähig und nahrhaft ist. Besonders in kälteren Regionen Europas, wie Deutschland, Russland und Skandinavien, fand der Weißkohl großen Anklang, da er auch im Winter verfügbar war.
Gattung und Familie
Der Weißkohl gehört zur Gattung Brassica, die wiederum zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) zählt. Diese Pflanzenfamilie zeichnet sich durch ihre charakteristischen vierzähligen Blüten aus, die oft in einem Kreuzmuster angeordnet sind. Der Weißkohl gehört zur Unterart der Capitata, die für ihre Köpfe bekannt ist. Bei der Varietät „alba“ handelt es sich um den klassischen Weißkohl, während es noch viele andere Kohlsorten in der Gattung gibt, wie Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata f. rubra) oder Wirsing (Brassica oleracea var. sabauda).
Beschreibung und Aussehen
Weißkohl bildet einen dichten, kompakten Kopf aus, der aus überlappenden Blättern besteht. Diese Blätter sind hellgrün bis weißlich und haben eine glatte Textur. Die Köpfe können je nach Sorte unterschiedlich groß werden, wobei sie in der Regel zwischen 1 und 4 Kilogramm wiegen. Die Blätter sind dick und fleischig, was dem Kohl seine knackige Konsistenz verleiht. Der Geschmack des Weißkohls ist mild, leicht süßlich und er wird oft durch das Kochen noch milder.
Haltungshinweise und Standort
Weißkohl ist eine robuste Gartenpflanze, die sowohl im Frühjahr als auch im Herbst angebaut werden kann. Ein sonniger bis halbschattiger Standort im Garten ist ideal. Weißkohl bevorzugt nährstoffreiche, tiefgründige und gut durchlässige Böden. Optimal sind Böden, die leicht lehmig und humusreich sind. Der pH-Wert des Bodens sollte leicht alkalisch bis neutral sein, wobei ein Wert zwischen 6,5 und 7,5 ideal ist. Ein regelmäßiges Düngen mit Kompost oder organischen Düngemitteln fördert das Wachstum und die Bildung großer, gesunder Köpfe.
Weißkohl benötigt viel Wasser, besonders in den Sommermonaten. Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit ist entscheidend, um Risse im Kohlkopf zu vermeiden und eine gleichmäßige Entwicklung sicherzustellen. Mulchen kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und das Wachstum von Unkraut zu verhindern.
Pflanzung am Gartenteich
Während Weißkohl kein typisches Gewächs für die direkte Pflanzung am Gartenteich ist, kann die Nähe zu einem Teich von Vorteil sein, da der Boden hier in der Regel feuchter ist. Dies kann den Wasserbedarf der Pflanze decken und gleichzeitig eine natürliche Feuchtigkeitsquelle darstellen. Wichtig ist jedoch, dass der Boden gut durchlässig ist und keine Staunässe entsteht, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
Giftigkeit
Weißkohl ist eine essbare Pflanze und vollkommen ungiftig. Er kann sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden und ist ein wertvolles Nahrungsmittel für Mensch und Tier. Aufgrund seines hohen Gehalts an Ballaststoffen, Vitaminen (insbesondere Vitamin C) und Mineralstoffen ist Weißkohl besonders gesund und wird häufig in der traditionellen Medizin verwendet.
Vermehrung und Zucht
Weißkohl wird in der Regel über Samen vermehrt. Die Aussaat erfolgt entweder direkt ins Freiland oder in einer Vorkultur, die dann später ins Beet gepflanzt wird. Abhängig von der Sorte und dem Anbauzeitpunkt kann der Weißkohl nach etwa 3 bis 5 Monaten geerntet werden. Bei der Zucht wird häufig auf Sorten geachtet, die besonders resistent gegen Krankheiten sind oder spezielle Eigenschaften wie eine verlängerte Lagerfähigkeit oder einen besonders großen Kopf aufweisen.
Die Vermehrung durch Samen ist relativ unkompliziert, da Kohl zu den selbstbestäubenden Pflanzen gehört. Es gibt jedoch auch Sorten, die gezielt auf Kreuzung hin gezüchtet wurden, um besondere Eigenschaften zu erhalten. Solche Hybridsorten sind oft widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten, benötigen jedoch spezielles Saatgut für den nächsten Anbau.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Weißkohl ist leider anfällig für eine Reihe von Krankheiten und Schädlingen. Dazu gehören:
- Kohlhernie: Eine Pilzkrankheit, die zu Wucherungen an den Wurzeln führt und die Pflanze schwächt.
- Kohlfliege: Die Larven der Kohlfliege fressen an den Wurzeln, was zu Wachstumsstörungen und dem Absterben der Pflanze führen kann.
- Kohldrehherzmücke: Diese Schädlinge legen ihre Eier in die Blätter, was zu deformierten Köpfen führt.
- Mehltau und Falscher Mehltau: Pilzkrankheiten, die weiße oder graue Beläge auf den Blättern verursachen.
- Kohlschädlinge wie Raupen: Raupen von Schmetterlingen wie dem Kohlweißling fressen die Blätter und können großen Schaden anrichten.
Eine gute Fruchtfolge, Mischkultur mit abwehrenden Pflanzen (z.B. Ringelblumen) und das regelmäßige Kontrollieren der Pflanzen können helfen, Krankheiten und Schädlinge in Schach zu halten.
Alternative Bezeichnungen
Der Weißkohl ist unter verschiedenen Namen bekannt, abhängig von der Region und dem Verwendungszweck. In Deutschland wird er oft einfach „Kohl“ genannt, während in anderen Regionen auch Begriffe wie „Kraut“ oder „Kabis“ gebräuchlich sind. Weltweit wird er auch als „Cabbage“ (Englisch) oder „Chou“ (Französisch) bezeichnet. Weitere Alternativen sind:
- Kappes (regional, vor allem im Rheinland)
- Kraut (besonders in süddeutschen Dialekten)
- Sauerkohl (wenn er zur Sauerkrautproduktion genutzt wird)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie lange dauert es, bis Weißkohl erntereif ist?
Je nach Sorte und Witterung dauert es zwischen 80 und 120 Tagen, bis Weißkohl erntereif ist.
Kann ich Weißkohl auch im Topf anbauen?
Ja, theoretisch ist der Anbau im Topf möglich, aber aufgrund der Größe der Pflanze sollte ein sehr großer Topf mit mindestens 30 cm Tiefe verwendet werden.
Welche Nährstoffe braucht Weißkohl besonders?
Weißkohl benötigt Stickstoff, Kalium und Phosphor. Organische Dünger wie Kompost oder Mist sind ideal für das Wachstum.
Ist Weißkohl winterhart?
Es gibt einige Sorten, die als winterhart gelten und auch frostige Temperaturen vertragen, jedoch sollte der Kohl vor starkem Frost geschützt werden.
Wie kann ich Schädlinge von meinem Kohl fernhalten?
Natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel wie Neemöl oder das Ausbringen von Nützlingen (z.B. Marienkäfer) können helfen. Außerdem kann das Abdecken der Pflanzen mit Netzen Kohlfliegen und Raupen abwehren.
Fazit
Weißkohl (Brassica oleracea var. capitata f. alba) ist nicht nur eine vielseitige und gesunde Nutzpflanze, sondern auch relativ pflegeleicht im eigenen Garten anzubauen. Mit der richtigen Pflege, dem passenden Standort und etwas Geduld kann man in wenigen Monaten frischen Kohl aus dem Garten ernten. Achten Sie darauf, Fruchtfolgen einzuhalten, um Krankheiten zu vermeiden, und sorgen Sie für ausreichend Wasser und Nährstoffe. So wird Ihr Kohl bestens gedeihen und Ihnen reichlich Ernte bescheren.