Brassica oleracea var. capitata f. rubra im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Rotkohl
Wissenswertes zu Brassica oleracea var. capitata f. rubra
Herkunft und Geschichte
Rotkohl, wissenschaftlich bekannt als Brassica oleracea var. capitata f. rubra, gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und ist eine spezielle Form des Kopfkohls. Er ist vor allem in Europa heimisch, wo er seit Jahrhunderten in der Landwirtschaft kultiviert wird. Ursprünglich stammt der Kohl aus dem Mittelmeerraum und wurde durch die Römer in nördlichere Gebiete Europas gebracht. Durch Selektion und Züchtung entstand die Vielfalt der Kohlarten, zu denen auch der Rotkohl gehört.
Rotkohl ist besonders in der deutschen Küche bekannt und wird oft in Kombination mit traditionellen Gerichten wie Braten und Klößen serviert. Die rote Färbung des Kohls verdankt er dem Pflanzenfarbstoff Anthocyan, der ihm ein einzigartiges Aussehen und gesundheitliche Vorteile verleiht.
Gattung und Familie
Rotkohl gehört zur Gattung Brassica, die über 30 Arten umfasst, darunter viele bekannte Gemüsesorten wie Blumenkohl, Brokkoli und Rosenkohl. Die Familie der Kreuzblütler, oder Brassicaceae, zeichnet sich durch vierblättrige Blüten aus, die oft in einem kreuzförmigen Muster angeordnet sind – daher der Name. Diese Pflanzenfamilie spielt eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft und Ernährung weltweit.
Aussehen und Merkmale
Rotkohl ist ein robustes, zweijähriges Gemüse, das im ersten Jahr einen festen, kompakten Kopf bildet. Die Blätter sind glatt, rund und in einem tiefen Purpurrot gefärbt, was dem Kohl sein charakteristisches Aussehen verleiht. Im Querschnitt sieht man, dass die inneren Blätter eine hellere Färbung haben, oft leicht ins Bläuliche gehend. Die Köpfe können je nach Sorte und Anbauweise zwischen 1 und 3 kg wiegen.
Neben seiner auffälligen Farbe zeichnet sich Rotkohl auch durch einen hohen Vitamin-C-Gehalt und viele Ballaststoffe aus, was ihn zu einer gesunden Ergänzung in jeder Ernährung macht. Seine knackige Konsistenz und sein milder, leicht süßlicher Geschmack machen ihn vielseitig einsetzbar – ob roh im Salat oder gekocht als Beilage.
Haltung und Pflege im Garten
Rotkohl ist relativ anspruchslos und kann sowohl in Beeten als auch in Hochbeeten kultiviert werden. Der ideale Standort für den Anbau von Rotkohl ist sonnig bis halbschattig. Ein nährstoffreicher, gut durchlässiger Boden mit einem pH-Wert von etwa 6,5 bis 7,5 bietet optimale Bedingungen. Schwere, lehmige Böden eignen sich gut, da sie die Feuchtigkeit gut halten, was für das Wachstum des Kohls wichtig ist. Regelmäßige Bewässerung ist besonders während der Wachstumsphase essenziell, da Rotkohl feuchte Böden bevorzugt, aber Staunässe unbedingt vermieden werden sollte.
Ein Tipp für den erfolgreichen Anbau: Verwenden Sie organischen Dünger oder Kompost, um den Boden zu verbessern und die Pflanzen gesund zu halten. Rotkohl ist ein Starkzehrer und benötigt viele Nährstoffe, um sich optimal zu entwickeln. Um Schädlingsbefall vorzubeugen, kann eine Mischkultur mit stark riechenden Kräutern wie Dill oder Thymian nützlich sein.
Pflanzung am Gartenteich
Rotkohl kann in der Nähe eines Gartenteichs gepflanzt werden, allerdings sollte beachtet werden, dass der Boden nicht zu feucht wird, da Staunässe den Kohl schädigen könnte. Der Vorteil eines Gartenteichs liegt jedoch darin, dass er Feuchtigkeit in der Umgebung hält, was dem Rotkohl zugutekommen kann. Achten Sie darauf, ausreichend Abstand zum Teichrand zu halten und den Kohl an einer Stelle zu pflanzen, an der er genügend Licht erhält.
Giftigkeit
Rotkohl ist für Menschen und Haustiere vollkommen ungiftig. Tatsächlich ist er sehr gesund und enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. In Bezug auf die Tierwelt stellt er ebenfalls keine Gefahr dar, kann aber, wenn nicht gut abgesichert, von Wildtieren oder Insekten befallen werden, die ihn als Nahrungsquelle nutzen.
Vermehrung und Zucht
Rotkohl wird in der Regel durch Samen vermehrt. Die Aussaat kann im Frühling erfolgen, sobald die Frostgefahr vorüber ist. Für eine frühere Ernte können die Samen auch schon im Spätwinter in einem Gewächshaus vorgezogen werden. Die Keimung dauert in der Regel 7 bis 14 Tage, und die Jungpflanzen können nach etwa 6 bis 8 Wochen ins Freiland gesetzt werden.
Die Zucht von Rotkohl erfolgt überwiegend durch Selektionszüchtung, wobei Sorten mit besonderen Eigenschaften wie einer intensiveren Färbung, einer höheren Krankheitsresistenz oder einem kompakten Wuchs bevorzugt werden. Gärtner können auch versuchen, ihre eigenen Sorten zu kreuzen, indem sie verschiedene Rotkohlsorten anbauen und die besten Pflanzen für die Saatgutgewinnung auswählen.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Wie viele andere Kohlsorten ist auch Rotkohl anfällig für bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Zu den häufigsten Problemen gehören:
- Kohlhernie: Diese Pilzkrankheit führt zu Wurzelschäden und vermindert das Wachstum der Gartenpflanze. Um sie zu vermeiden, ist Fruchtwechsel wichtig, also Rotkohl nicht jedes Jahr am selben Ort anpflanzen.
- Kohlfliege: Diese kleinen Insekten legen ihre Eier an der Basis der Pflanzen ab, und die Larven fressen die Wurzeln. Ein Insektenschutznetz kann hier Abhilfe schaffen.
- Kohlerdflöhe: Diese winzigen Käfer hinterlassen Löcher in den Blättern. Eine gleichmäßige Bewässerung und Mulchen kann helfen, den Schaden zu minimieren.
Neben diesen Schädlingen kann Rotkohl auch unter Falschem Mehltau und Blattläusen leiden. Regelmäßige Kontrolle und Pflege der Pflanzen hilft, größere Probleme zu verhindern.
Alternative Bezeichnungen
Rotkohl ist auch unter verschiedenen regionalen Namen bekannt, darunter Rotkraut, Blaukraut oder Blaukohl. Der Name variiert oft je nach Zubereitungsart und Region. So wird in Süddeutschland und Österreich häufiger der Begriff Blaukraut verwendet, während im Norden Deutschlands Rotkohl gängiger ist. Diese unterschiedlichen Bezeichnungen entstehen durch den Farbwechsel des Kohls je nach Säuregehalt des Kochwassers: Säuerliche Zubereitungen (z.B. mit Essig) führen zu einer roten Färbung, während basische Bedingungen die Blätter blau färben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie lange dauert es, bis Rotkohl erntereif ist?
Die Wachstumsdauer von Rotkohl hängt von der Sorte ab, beträgt aber in der Regel etwa 70 bis 100 Tage nach der Pflanzung ins Freiland.
Kann man Rotkohl auch im Topf anbauen?
Ja, Rotkohl kann auch in großen Pflanzgefäßen oder Hochbeeten angebaut werden. Wichtig ist, dass der Topf mindestens 30 cm tief ist, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Ernte?
Rotkohl sollte geerntet werden, wenn der Kopf fest und kompakt ist. Dies ist in der Regel im Spätsommer oder Herbst der Fall. Der Kopf sollte nicht zu lange auf dem Feld bleiben, da er sonst aufplatzen kann.
Warum wird Rotkohl beim Kochen blau?
Rotkohl enthält Anthocyane, die je nach pH-Wert ihre Farbe ändern. Wenn Rotkohl in einem basischen Milieu (z.B. hartes Wasser) gekocht wird, wird er blau. Essig oder Zitronensaft helfen, die rote Farbe zu erhalten.
Ist Rotkohl frostresistent?
Rotkohl verträgt leichte Fröste und kann bis in den späten Herbst hinein im Garten bleiben. Stärkere Fröste können jedoch die Qualität beeinträchtigen.
Fazit
Rotkohl ist eine vielseitige, pflegeleichte Pflanze, die jedem Garten Farbe und gesunde Nährstoffe verleiht. Mit den richtigen Anbau- und Pflegetipps kann auch ein Hobbygärtner reichlich von dieser schmackhaften und gesunden Pflanze ernten.