Roter Cichlide gehört neuer Gattung an!
Die Gattung Rubricatochromis
Der rote Buntbarsch oder auch Juwelbuntbarsch gehört seit November 2022 durch DNA- Sequenzierung nicht mehr zur Gattung Hemichromis, sondern fortan in die Gattung der Rubricatochromis (Lamboj & Koblmüller, 2022). Der neue Gattungsname setzt sich aus dem lat. rubrum = rot und chromis = Riffbarsch (hier gehörten früher auch die Buntbarsche dazu) zusammen und beschreibt die schönen roten Cichliden somit ganz treffend. Allen Vertretern dieser neuen Gattung ist gemein, dass sie vom afrikanischen Kontinent stammen.
Aufgrund ihrer herausragend roten Färbung sind die Rubricatochromis gern gepflegte Aquarienbewohner. Sie eigenen sich aufgrund ihrer Grö??e von 4-9 cm auch für kleinere Becken (200 l). Oft werden in der afrikanischen Buntbarschhaltung die männlichen Tiere aufgrund ihrer bunten Färbung bevorzugt, anders ist es bei den hier beschriebenen Fischen, denn beide Geschlechter unterscheiden sich weder in der Form noch in ihrer Farbenpracht. So finden wir immer Individuen, die über eine rötliche Grundfärbung verfügen, welche durch blaue Punkte unterbrochen wird. Auf Höhe des Seitenlinienorgans wird dieses Muster dann noch durch schwarze Stellen am Kiemendeckel, in der Körpermitte und am Schwanzstil gerade bei heranwachsenden Tieren ergänzt.
Rubricatochromis besitzen Rundschuppen, einspitzige Zähne in beiden Kieferhälften, einen ovalen Körper mit gro??em Kopf und 26 Wirbel als Unterscheidungsmerkmale und somit auch anatomischen Abgrenzung von der früheren Gattung Hemichromis.
Derzeit sind acht Arten wissenschaftlich beschrieben. Zu ihnen zählen: Rubricatochromis bimaculatus (Gill, 1862), Rubricatochromis cerasogaster (Boulenger, 1899), Rubricatochromis cristatus (Loiselle, 1979), Rubricatochromis guttatus (Günther, 1862), Rubricatochromis letourneuxi (Sauvage, 1880), Rubricatochromis lifalili (Loiselle, 1979), Rubricatochromis paynei (Loiselle, 1979) und Rubricatochromis stellifer (Loiselle, 1979).
Alle Arten sind paarbildene Offenbrüter mit intensiver Brutpflege und hierbei besonders aggressiv. Diesbezüglich sollte man davon ablassen, diese Cichliden im Gesellschaftsbecken zu halten. Au??erdem muss man sich auch über die Unterbringung der vielen Nachzuchten im Voraus Gedanken machen.
Vielen Dank für ihre tolle Arbeit: Anton Lamboj & Stephan Koblmüller, S. (2022): Molecular phylogeny and taxonomic revision of the cichlid genus Hemichromis (Teleostei, Cichliformes, Cichlidae), with description of a new genus and revalidation of H. angolensis. Hydrobiologia, November 2022