Grille, Heimchen, Heuschrecke oder wer ist wer?
Wenn Terrariumbesitzer nach geeigneten Futtertieren im Netz suchen, werden sehr oft Heimchen, dann wieder Grillen oder Heuschrecken als proteinreiche Nahrungsquelle neben Mehlwürmern, Wachsmotten, Schaben, Fliegen oder anderen Maden empfohlen. Auch alle, die bereits durch einen Zooladen gegangen ist, der Lebendfutter verkauft, kennt das lautstarke Zirpen, das aus den kleinen Kartons und Plastikboxen unüberhörbar den Raum füllt. Aber ist das jetzt alles das Gleiche oder gibt es Unterschiede?
Es ist wie immer: Man weiß wesentlich mehr, wenn man sich die wissenschaftlichen Bezeichnungen ansieht. Alle diese springenden und zirpenden Futtertiere gehören zur Ordnung der Heuschrecken (Orthoptera) und in der Unterordnung der Langfühlerschrecken (Ensifera) findet sich auch die Überfamilie der Grillen (Gryllidae) zu der die Gattung Acheta und damit auch das Heimchen (Acheta domesticus) gehört. Das Heimchen wird auch als Hausgrille bezeichnet. Dies ist das vermutlich am weitesten verbreitete Lebendfuttertier in der Terraristik und inzwischen sogar als Lebensmittel für den Menschen entdeckt worden. Hier wird es meist in der gemahlenen Form (Grillenmehl) verwendet.
Weniger häufig als Heimchen werden auch Wüstenheuschrecken (Schistocerca gregaria) als Futtertiere angeboten. Oft schlicht als Heuschrecke. Das ist nicht falsch, aber im engeren Sinne nur der Oberbegriff und das kann den Terrarienbesitzer durchaus verwirren oder im Unklaren lassen, um welches Futtertier es tatsächlich geht.
Es werden daneben unter dem Oberbegriff „Grille“ auch noch andere, meist exotischere Heuschrecken angeboten, wie die Steppengrille (Gryllus assimilis) oder die Mittelmeergrille (Gryllus bimaculatus). Auch der Begriff „Wanderheuschrecke“ wird oft missverständlich verwendet. Hier gibt es zahlreiche Unterfamilien und Arten und auch die oben genannte Wüstenheuschrecken (Schistocerca gregaria) gehört zu dieser Familie der Feldheuschrecken (Acrididae).
Wer also auf der Suche nach einem bestimmten Futtertier aus der Gruppe der Heimchen, Grillen oder Heuschrecken ist, wird kaum um eine genaue Bestimmung herumkommen.
Es gibt viele Terrariumtiere, die Grillen, Heimchen oder Heuschrecken fressen. Hier sind einige Beispiele:
- Reptilien: Echsen wie Bartagamen, Leopardgeckos, Chamäleons, Skinks, Anolis und Leguane fressen gerne Grillen, Heimchen oder Heuschrecken als Teil ihrer Ernährung. Auch einige Schlangenarten wie Kornnattern und Königsnattern können mit diesen Futtertieren gefüttert werden.
- Amphibien: Amphibien wie Kröten, Frösche und Salamander können auch Grillen, Heimchen oder Heuschrecken als Nahrungsquelle verwenden.
- Wirbellose: Auch viele wirbellose Terrarienbewohner, wie Spinnen, Skorpione, oder Tausendfüßer können mit diesen Futtertieren gefüttert werden.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Terrariumtiere dieselben Nahrungsbedürfnisse haben und dass die Ernährungsbedürfnisse der Tiere je nach Art und Alter variieren können. Es ist immer ratsam, sich über die spezifischen Ernährungsbedürfnisse Ihrer Terrarienbewohner zu informieren und eine ausgewogene Ernährung anzubieten, die alle notwendigen Nährstoffe enthält.