Beschreibung des Aquariums
Besonderheiten:
Klein, aber fein.
Dekoration
Bodengrund:
Quarzsand
Ein paar Findlinge auf Styrophor
Ein paar kleine Kieselsteine gehäufelt.
Aquarienpflanzen:
Zwergspeerblatt - Anubias batari var. nana
Gro??er Wasserfreund - Hygrophila corymbosa
Indischer Wasserwede l - hygrophila difformis
Weitere Einrichtung:
Schneckenhäuser
Aquarien-Technik
Beleuchtung:
Oaram 1 x 15 Watt / 640
Von morgens 7 Uhr - 21 Uhr ohne Pause
Filtertechnik:
Innenfilter
Eheim Pickup2010
230 Volt/ 6 Watt
L/Min 8.3
Weitere Technik:
Heizstab Jäger 50 Watt
Besatz
Rund 40 Schneckenbuntbarsche - Neolamprotogus multifasciatus
Schneckenbuntbarsche aus dem Tanganjikasee
Neolamprologus multifasciatus
Interessantes Brutverhalten
Die Buntbarsche aus dem Tanganjikasee erfreuen sich seit einigen Jahren gro??er Beliebtheit unter den Aquarianern. Nicht nur, dass viele Bewohner des Sees endemisch sind, also nur dort vorkommen, sie zeichnen sich auch durch eine Vielzahl an verschiedenen Fortpflanzungsstrategien aus. Das faszinierende Brutverhalten macht ihre im Vergleich zu den Barschen aus dem Malawisee weniger prächtige Färbung mehr als wett.
Besonderes Interesse ziehen dabei einige der kleinsten Barsche aus dem See auf sich. Sie haben sich eine ungewöhnliche ökologische Nische erschlossen - Schneckenhäuser. Aufgrund des sehr harten und alkalischen Wassers im See bleiben die Häuser toter Schnecken sehr lange erhalten und sammeln sich auf sandigen Flächen am Grund des Sees. Sie stellen Unterkunft und Versteck für die so genannten Scheckenbuntbarsche dar. Diese kleinen Gesellen brüten in den Häusern, schlafen teilweise darin und suchen sie zum Schutz vor Feinden auf. Die Tiere zeigen ein so interessantes Verhalten, dass sich nicht nur die Wissenschaft für sie interessiert, sondern sie teilweise auch im Schulunterricht eingesetzt werden. Einer der verbreiteteren Arten ist Neolamprologus multifasciatus
N. multifasciatus ist recht häufig in den Zoohandlungen zu finden - teilweise auch unter dem nicht mehr gültigen Namen Lamprologus multifasciatus. Es handelt sich um einen recht klein bleibenden Barsch. Die kräftigeren und bulligeren Männchen werden bis 4 cm gro??. Die Weibchen können laut Staeck (Staeck, 2003) etwas über 3 cm lang werden - Die Tiere weisen eine hell braune Grundfärbung auf, auf den Seiten ist ein markantes Streifenmuster aus schmalen helleren und dunkleren Streifen zu erkennen. Diese sind auch für die Namensgebung verantwortlich, denn multifasciatus bedeutet soviel wie "viel gestreift". Von den sehr ähnlichen Neolamprologus similis unterscheidet sich N. multifasciatus dadurch, dass die Streifen nicht auf den Kopfbereich vor der Rückenflosse ausgedehnt sind. Ferner sind im Gegensatz zu den N. multifasciatus bei N. similis die dunklen Streifen deutlich breiter als die hellen (Staeck, 2003).
Auch wenn er ein eher unscheinbar gefärbter Fisch ist, ist er definitiv einen genaueren Blick wert. Seine Augen leuchten förmlich in einem hellen Blau und je nach Lichteinfall weisen seine Flossen einen schwachen blälichen Schimmer auf. Die Tiere sind nicht so "schreiend" bunt wie die Nachbarn vom Malawisee oder manche Tiere aus dem Tanganjikasee, sondern eher von einer "leisen" Schönheit.
Die Zähne zeigen es - mit den Kleinen ist nicht immer zu Spa??en
Will man sich mit diesen faszinierenden Tieren näher beschäftigen, so reicht bereits ein relativ kleines Becken. Ab einem 50er Becken kann man in die Welt der Schneckenbuntbarsche eintauchen, dann sollte es allerdings ein Artbecken sein. Nachteil der kleinen Becken ist jedoch, dass man sehr schnell gezwungen sein wird, sich nach einem Platz für den Nachwuchs umzusehen
Als Bodengrund ist Sand absolute Pflicht - Ebenso sollte eine reichliche Kollektion an Schneckenhäusern vorhanden sein. Sehr gut geeignet sind die Gehäuse von Weinbergschnecken. Die Häuser sollten in kleinen Gruppen über den Bodengrund verteilt werden. Zwischen diesen Gruppen können Pflanzen als Reviergrenzen sehr hilfreich sein. Auch Steine sollten auch nicht fehlen - als Reviergrenzen und gegebenenfalls auch Sichtschutz. Steine sollten jedoch immer direkt auf den Aquarienboden und nicht auf den Sand gestellt werden.
Geschuppte Maulwürfe
Bei der Beckeneinrichtung sollte man sich lieber gar nicht erst zu viel Mühe mit einer optisch möglichst ansprechenden Gestaltung machen. Alles was man tut, ist ausschliesslich als Vorschlag an die Bewohner des Beckens zu verstehen. Meiner Erfahrung nach haben diese jedoch meist sehr eigene Vorstellungen davon, wie ein optimales Revier für einen N. multifasciatus auszusehen hat.
Eine Eigenart der Tiere ist es, ihre Schneckenhäuser auf festen Grund zu legen. Sobald ein N. multifasciatus ein Schneckenhaus für geeignet hält, nimmt er vom Untergrund ein Maul voller Sand, trägt es mit dicken Backen (das ist wörtlich zu nehmen!) an den Rand seines künftigen Reviers und spuckt ihn da wieder aus. Unermüdlich geht dies so, bis das Schneckenhaus auf den Aquarienboden liegt. Dann wird die Umgebung sandfrei "gebaggert", bis seine Schneckenhäuser auf dem Aquarienboden liegen und sein Revier von einem hohen Sandwall umgeben ist - einschlie??lich der angrenzenden Pflanzen und Steine. Auch Steine werden unterwühlt..
Die Gründe führ das Verhalten sind - wie meistens in der Verhaltensbiologie - nicht genau geklärt. Im See liegen die Schneckenhäuser meist auf regelrechten Friedhöfen in dicken Haufen aufeinander. Es wird vermutet, dass durch die Graberei der Tiere nicht nur die Häuser selber, sondern auch die Zwischenräume unter den Häusern als Zufluchtsort zur Verfügung stehen.
Gesellige Tiere - zumindest untereinander
N. multifasciatus sollte immer zu mehreren Tieren gehalten werden - ist dies nicht der Fall, kümmeren sich die Tiere allerdings schnell selber darum, den Missstand zu beseitigen. Ein Männchen erobert sich auf die beschriebene Weise ein Revier und wacht dort über einen Harem von mehreren Weibchen. Diese stehen meist direkt am Eingang ihrer Schneckenhäuser oder sind mit der Beseitigung kleinerer Sandreste zugange. Dabei entfernen sie sich aber nie sehr weit von ihrem Haus. Ab und an will auch der ein oder andere Streit mit den den anderen Damen des Harems ausgefochten werden. Die Männchen stehen meist über ihrem Revier und halten Ausschau nach Konkurrenten oder sind mit der Sandentsorgung beschäftigt. Da sie ihn bevorzugt auf den Sandwall ihrer Reviergrenze entsorgen, rutscht immer wieder etwas zurück oder wird vom Konkurrenten im Nachbarrevier herübergespuckt. Hierbei kommt es auch immer wieder zu heftigen Drohungen und auch Kämpfen zwischen den Männchen.
Drohen und der Versuch, höher als der Gegner zu kommen
Die Kämpfe verlaufen alle nach einem ähnlichen Schema. Die Tiere stellen sich mit dem Kopf nach unten ins Wasser und drohen dem Konkurrenten mit abgespreizten Kiemen und weit geöffnetem Maul. Häufig wird der Körper dabei seitlich gebogen, so dass die Tiere von oben wie ein Komma aussehen. Jeder scheint zu versuchen, die Oberhand zu gewinnen - das ist wiedereinmal wörtlich zu nehmen, denn sie versuchen im Wasser oberhalb des Konkurrenten zu kommen. Hilft alles drohen nicht, so gehen sie mit weit geöffneten Maul auf die Seite des Gegners zu. Der wendet sich ab oder greift seinerseits an, so dass beide sich mit ineinander verbissenen Mäulern durch das Wasser winden. Sobald einer loslä??t, zieht er zumindest kurzfristig den Rückzug an, bevor das Spiel unter Umständen wieder von vorne beginnt. Dies sieht sehr gefährlich aus, bisher habe ich jedoch keine ernsthaften Verletzungen bei den Tieren nach den Kämpfen erkennen können. Mitunter ist jedoch eine Umsortierung der Reviergrenzen hilfreich. Dies kann mit Steinen funktionieren, oft werden die aber einfach ins Revier integriert und rundherum freigebuddelt
Fazit
N. multifasciatus ist ein sehr interessanter kleiner Fisch mit vielen unterschiedlichen und faszinierenden Verhaltensweisen. Er kann auch in kleineren Aquarien gehalten werden, sofern man einen Weg findet, den unvermeidlichen Nachwuchs unterzubringen. Wer nicht darauf besteht, sein Aquarium am nächsten Morgen so wiederzufinden wie er es am Abend zuvor eingerichtet hat, kann durch die Beobachtung der Tiere viele spannende und lehrreiche Stunden verbringen...
Steckbrief
Grö??e:
Männchen werden bis 4 cm gro??, Weibchen bleiben mindestens 1 cm kleiner.
Wasser
pH-Wert über 7, eher 8, Temperaturen zwischen 25 und 27°C.
Haltung
Bodenfisch, beansprucht aber auch einigen Platz über seinem Revier; Bodengrund sollte Sand sein, mit Steinen und Pflanzen als Reviergrenzen. Schneckenhäuser sollten reichlich angeboten werden. Die Anzahl der Männchen sollte deutlich unter der der Weibchen liegen.
Futter
Zumindest meine Nachzucht-Tiere, die ich halte, nehmen die üblichen Futtersorten ohne Probleme; Futter möglichst abwechselungsreich - Flocke, gefrorenes und Lebendfutter im Wechsel.
Literatur
Staeck, W. (2002): Vergleichende Beobachtungen an Schneckenbuntbarschen aus dem Tanganjikasee. Aquaristik Fachmagazin
Wasserwerte
Themperatur 25 Grad
Säuregrad Ph 8, 0
Gesamt-Ammoniak NH/3 NH/4
0 mg/l
Karbonathärte- 6° gh
gemessen mit Tetra-Test
Wasserwechsel alle 2 Wochen 20 Liter
Futter
Tetra-min
Schwarze Mückenlarven/Frostfutter
im Sommer wieder frisch aus der Regentonne
Rote Mückenlarven/Frostfutter
JBL-Sticks kleingebrösselt
Gekochte Erbsen
Videos
Infos zu den Updates
16.01.10. Beschreite mal neue Wege, und versuchs mal mit Schneckenbunbbarschen
habe des öfteren schon unserem Chris sein Buddleraquarium inspiziert und bin mal
wieder im Zoofachgeschäft bei den Grabmännern hängengeblieben.
Zuhause gleich angefangen zum einrichten mit allem vorhandenen Sachen.
( Sucht lässt grüssen )
Konnte nicht wiederstehen als Pflanzenliebhaber noch ein paar Pflanzen von meinen anderen Becken mit zu intregieren.
Kommen später, wenn dass Aquarium einige Zeit läuft, wieder heraus. ( aber bloss vielleicht ! )
Aquariumwasser und Filter von einem anderen aquarium übernommen,
zwecks verkürzung der Einfahrphase .
Schneckenhäuser muss ich noch schauen, wo ich welche ergattern kann, (vielleicht bei Feinkost-käfer? )
21.01.10 Bilder hochgeladen, Aquarium freigeschaltet
24.01.10Im Wald leeren Schneckenhäusern gesucht, Suche abgebrochen-zu viel Schnee
und saukalt.
vorerst mal ein vorhandenes Gehäuse in Stellung gebracht.
7.02.10 Beckendaten aktuallisiert, Wasserwerte eingetragen,
Becken läuft seit etwa 3 wochen stabil
Drei Schneckenbuntbarsche sind seit 2 Wochen eingezogen und freuen sich bester
Gesundheit.
Habe mal ein paar Bilder hochgeladen
12.02.10 Noch einige Bilder eingestellt.
14.02.10 Unglaublich, meine Schneckenbuntbarsche sind kaum grösser als 3 cm,
und haben das Becken in kürzestes Zeit umgegraben.
mein 3 kg Findling ist total unterhöhlt, hatte ja zur Vorsicht eine 1 cm starke Styroporplatte unterlegt.
Habe beschlossen, meine Wasserpflanzen im Aquarium zu belassen, dìe Fische stört`s nicht, und mir gefällt`s so besser.
21.02.10.Video hochgeladen
10.03.10 Heute abend beim Fische füttern festgestellt, dass sich junge Fische rund um
die Schneckenhäuser aufhalten.
Ich dachte zuerst, es wären junge Guppys von meinen
zwei gro??en Guppys, die ich ja als Feindfische im Becken mitschwimmen habe.
Sind das doch tatsächlich schon junge Schneckenbarsche.
Das ging ja schnell mit dem Nachwuchs !
7.05.10.Neue Bilder und Video`s eingestellt.
Habe so rund 40-50 Jungfische von verschiedener Grösse
im Becken herumschwimmen.
Dürften jetzt schon der 3-4 Nachwuchs sein.
Sind ja wie Karnickel-Die Bande !
16.05.10 Freu !
Mein Becken ist bewertet worden.Bin mit der Bewertung einverstanden.
Karbonathärte ist aber schon angegeben, und ja ich nehm`s Wasser so wie`s aus
der Leitung kommt.
Die Aufhärtung geschiet automatisch mit den vielen Schneckenhäusern.
Guppy`s haben natürlich normal nichts im Tanganjikabecken verloren, geographisch ganz wo anderst angesiedelt wobei die Wasserwerte aber in etwa passen.
Heute grossen Wasserwechsel unternommen(was heisst gross! 20liter ).
Neues Hauptbild wird heute abend noch eingestellt.
17.05 10 Heute gabs Wasserflöhe aus meinem grossen Wassereimer, der das ganze Jahr im Freien steht und voll besonnt wird, sodenn sie einmal scheint !
Gingen wie wild drauf los.
Wasserwechselinterwall eingetragen.
22.05.10 Habe gestern mein Aquarium neu eingerichtet,
Beckenbewertung zu Herzen genommen und die Guppy`s aus dem Becken entfernt.
Weiterhin habe ich einen Gro??teil der Wasserpflanzen entfernt.
Da dass Becken jetzt wegen der fehlenden Abschattung von oben ziemlich hell war, da habe ich meine Leuchtstoffröhre zur Hälfte mit Folie umwickelt.
Neues Hauptbild und einige andere Bilder eingestellt.
Daten aktualisiert
26.9.10 ein paar neue Bilder eingestellt,
und einmal überschlagen, was so an Junge im Becken umherschwimmt.
Es sind bestimmt schon 50 bis 60 Stück, alle Grössen.
Muss demnächst welche loswerden,
sonst werden es zu viele.
17.10.10 Neues Video eingestellt !
22.10.10 Neues Hauptbild eingestellt.
Wieder jede Menge Pflanzen im Becken.
Nicht gerade detailgetreu,
ist mir aber wurscht,
den Fischen macht`s nix aus,
und mir gefällts so besser.
8.11.10 Mal wieder ein paar neue Fotos hinzugefügt.
Noch mehr Schneckenhäuser eingesetzt, die Bagasche vermehrt sich wie verrückt.
6.11.11. Mal wieder ein paar neue Bilder hinzugefügt.
13.3.12 Erfahrungsbericht übernommen und eingestellt, da ich dass so unterstreichen kann.
Staeck, W. (2002): Vergleichende Beobachtungen an Schneckenbuntbarschen aus dem Tanganjikasee. Aquaristik Fachmagazin
7.4.12 Ein paar neue Bilder eingestellt.
14.5.14 Mist , Bimetaregler von der Heizung defekt .
Themperatur stieg auf 35 Grad .
80 Prozent der Fische haben das leider nicht überlebt.
Hab den Heizer sofort in die Tonne geschmissen .
Arbeite jetzt ohne Heizung ,
Wasserthemperatur hält sich bei etwa 23 -24 Grad, das müsste ausreichen.
User-Kommentare
Hallo Bazzi,
bin mal wieder hier - nach langer Abstinenz - und muss sagen....Schnurbart ab und heiligs Blechle! Deine Wasserspiele sind immernoch auf ganz hohem Niveau - und das, obwohl - oder gerade weil - Du nicht dauernd änderst und panschst!
Klasse Tanga - mal wieder volle Punktzahl vom fränkischen Philosophen.
Viele Grü?e und frohe Ostern...
Elmar
?brigens: Gut, dass der VFB im richtigen Moment die Kampfeslust entdeckt hatte!! Klasse Spiel - wenn nicht DAS Spiel der Saison!
Hi,
finde das Becken total klasse und wirklich tolles Hauptbild.Habe mich noch nich wirklich mit der Tanganjikaecke beschäftigt aber solche Becken wecken doch mein interesse =)
LG Sebastian
Hey Günther
Und sie buddeln und vermehren sich.....bis in alle Zeiten;-))
Sehr schön, immer wieder.....halt Afrika, gell;-)))
LG
Flo
Hallo Bazzi
grins))) wir haben was gemeinsam...wir überlassen den Fischen Ihr Ego...Klasse ..auch wenns Dir nicht gefällt, wie Du schreibst...aber was wären Schneckis ohne Sandbuddeln....es wären keine...**!
Deswegen...Klasse !!
Dicker Drücker Falk
Griasde Günther,
wie läufts den hier? das HB ist klasse und die Kleinen denk ich machen immer noch Spa? ohne Ende!
Hat Dir der Nachwuchs das Becken schon gesprengt?
Chris