Talpidae im Garten
Gärten mit Maulwürfen
Wissenswertes zu Talpidae
Herkunft und Klassifikation
Der Maulwurf (Familie: Talpidae) gehört zur Ordnung der Insektenfresser (Eulipotyphla) und ist vor allem in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Die bekannteste Art in Mitteleuropa ist der Europäische Maulwurf (Talpa europaea). Diese Tiere sind an ein unterirdisches Leben angepasst und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie den Boden auflockern und Schädlinge dezimieren.
Gattung und Familie
Maulwürfe gehören zur Familie der Talpidae, die rund 42 Arten umfasst. Innerhalb dieser Familie gibt es mehrere Gattungen, darunter:
- Talpa (Echte Maulwürfe, u. a. der Europäische Maulwurf)
- Scalopus (Amerikanische Maulwürfe, z. B. der Ostamerikanische Maulwurf)
- Condylura (Sternmull)
- Parascalops (Samtmaulwürfe)
Aussehen und Merkmale
Maulwürfe haben einen zylindrischen Körper mit samtigem Fell, das je nach Art grau bis schwarz sein kann. Ihr charakteristisches Merkmal sind die kräftigen, schaufelartigen Vorderpfoten, die perfekt für das Graben geeignet sind. Sie besitzen kleine, meist funktionslose Augen und keine sichtbaren Ohrmuscheln. Ihre Tasthaare helfen ihnen, sich in völliger Dunkelheit zu orientieren.
Merkmale im Überblick:
- Länge: 10 bis 18 cm
- Gewicht: 70 bis 120 g
- Fellfarbe: Grau bis Schwarz
- Lebensraum: Feuchte, lockere Böden
Lebensweise und Verhalten
Maulwürfe sind Einzelgänger und verteidigen ihr Revier aggressiv gegen Artgenossen. Sie sind hervorragende Tunnelbauer und graben unterirdische Gangsysteme, die sie als Jagdrevier nutzen. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Regenwürmern, Insektenlarven und anderen Bodentieren. Sie haben einen schnellen Stoffwechsel und müssen daher häufig fressen.
Haltung als Haustier
Maulwürfe sind keine Haustiere und stehen in vielen Ländern unter Naturschutz. Aufgrund ihrer speziellen Lebensweise und ihres hohen Nahrungsbedarfs ist eine Haltung in Gefangenschaft nicht möglich oder artgerecht. Zudem sind sie Wildtiere, die nicht gezähmt werden können.
Giftigkeit
Maulwürfe sind für den Menschen völlig ungefährlich. Sie besitzen keine Giftzähne oder toxischen Sekrete. Allerdings können sie Parasiten wie Flöhe oder Milben übertragen.
Vermehrung und Zucht
Die Fortpflanzung des Maulwurfs findet einmal jährlich zwischen März und Mai statt. Nach einer Tragzeit von etwa vier Wochen bringt das Weibchen in einer speziellen Wurfhöhle drei bis fünf Jungtiere zur Welt. Diese sind zunächst nackt und blind, entwickeln sich aber schnell. Nach etwa fünf Wochen verlassen sie das Nest und suchen sich eigene Reviere.
Mögliche Krankheiten
Maulwürfe können von Parasiten wie Flöhen, Milben oder Würmern befallen sein. Zudem sind sie anfällig für bakterielle Infektionen oder Viruserkrankungen, die durch Bodenkontakt übertragen werden können. Da sie selten mit Menschen in Kontakt kommen, stellen sie jedoch keine gesundheitliche Gefahr dar.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Ist der Maulwurf ein Schädling?
Nein, Maulwürfe lockern den Boden auf und fressen Schädlinge. Ihre Hügel können jedoch im Garten störend wirken.
2. Wie kann man einen Maulwurf vertreiben?
Natürliche Methoden wie Buttermilch, Lärm oder Vibrationen sind effektiver und umweltfreundlicher als chemische Mittel.
3. Ist der Maulwurf geschützt?
Ja, in vielen Ländern steht er unter Naturschutz. Das Töten oder Fangen ist verboten.
4. Kann ein Maulwurf beißen?
Maulwürfe sind scheue Tiere und meiden Menschen. Sie könnten theoretisch zubeißen, tun dies aber nur in extremen Stresssituationen.
5. Wovon ernährt sich der Maulwurf?
Er frisst vor allem Regenwürmer, Engerlinge und Insektenlarven – keine Pflanzenwurzeln.
Alternative Bezeichnungen
Der Maulwurf wird in verschiedenen Regionen auch als „Erdmaulwurf“, „Erdhacker“ oder „Gräber“ bezeichnet. Im Englischen ist er als „Mole“ bekannt.
Fazit
Maulwürfe sind faszinierende, nützliche Tiere, die für die Bodenqualität von Vorteil sind. Auch wenn ihre Hügel manchmal im Garten störend sein können, sollte man bedenken, dass sie zur biologischen Schädlingskontrolle beitragen und in vielen Ländern unter Schutz stehen. Wer sie vertreiben möchte, sollte auf sanfte Methoden setzen.