Aquarium malawi cane brake (nur noch als Beispiel) von Der Schweizer
Moderatorenbereiche: Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de
Beschreibung des Aquariums
Besonderheiten:
Räuber in der vegetativen Uferzone
Dieses Becken ist ein Biotop-Aquarium, welches die vegetative Uferzone des Malawisees mit Röhricht und den dort lebenden Cichliden, wiedergibt. Die Besonderheit dieses Beckens ist, das bewusst versucht wurde, nicht nur strukturell sondern auch in Bezug auf die Flora, einer typischen Ufer- und Sumpfumgebung zu entsprechen. Mittels emers gedeihenden Pflanzen wie Schilf respektive Rohrkolben und einer afrikanischen Schwertlilien-Art werden die klassischen Grenzen des Aquariums gesprengt und das Biotop fügt sich nahtlos in den Wohnraum ein. Abgerundet wird dieser "offene" Lebensraum durch über dem Becken platzierte und ins Wasser wurzelnde Ufer-Pflanzen, welche entlang von Seen und Flussläufen gedeihen.
><((((°> Becken- + Unterbau-Konstruktion:
Das Becken inklusive Kammerfilter (Schwarzglas) ist eine Sonderanfertigung:
~~~ 15mm Floatglas sto??verkebt,
~~~ Plexiglas (5mm) auf Bodenplatte verklebt (Glasentlastung)
~~~ Unterbau-Möbel vom Schreiner in Ahorn
~~~ Ausgleich von Unebenheiten durch 1, 5cm starke Styroporplatte
Dekoration
Bodengrund:
~~~ 80 kg grauer Quarzsand (Körnung: 0.8 - 1.2 mm)
~~~ 15 kg schwarzer Sand (Körnung: 0.8 - 1.2 mm)
Der Bodengrund soll bewusst dunkel gehalten werden. Helle Farben reflektieren das Licht der Beleuchtung entsprechend stark, während dunklere Farben Licht eher absorbieren. Auf diese Weise kann ein natürlicher Lebensraum optimaler nachgestaltet werden. Unsere Fische haben das instinktive Empfinden, dass hell "OBEN" und dunkel "UNTEN" ist. Wenn wir dieses Wissen also nach bestem Gewissen umsetzen, können wir Stresssituationen für unsere Tiere weitgehenst vorbeugen.
Aquarienpflanzen:
Pflanzen im Wasser (emers)
~~~ Typha augustifolia (schmalblättriger Rohrkolben)
~~~ Aristea ... (afrikanische Schwertlilie - genaue Bezeichnung folgt)
Ufer-Pflanzen
~~~ Cyperus alternifolius flabelliformis (afrikanisches Zyperngras)
~~~ Cyperus papyrus (gemeiner Papyrus)
Info: aufgrund der starken Verwurzelung (Vermehrung) und der dadurch entstehenden Beeinträchtigung eines lockeren Bodengrundes, wird Schilf respektive Rohrkolben grundsätzlich nicht für die Aquaristik empfohlen. In grossen Becken und bei entsprechend regulierender Pflege, stellt diese Pflanze aber im Sinne von Biotop-Aquarien eine echte Bereicherung dar. Gerade das natürliche Biotop meiner Sandcichliden und Jäger wird durch kilometerlange Schilfgürtel gerändert.
Weitere Einrichtung:
><((((°> 3D-Rückwand:
4 Eigenbau Rückwand-Module auf der Basis von Styropor, Portlandzement, Acryl-Harz-Farben und Epoxydharz.
Unter folgendem Link stellt Euch malawi-guru.de die komplette Bauanleitung step-by-step zur Verfügung:
http://malawi-guru.de/images/anleitung.pdf
><((((°> Steine / Felsen:
2 grosse Eigenbau-Felsen im Rückwand-Look
http://malawi-guru.de/images/anleitung.pdf
Aquarien-Technik
Beleuchtung:
~~~ 1x Dennerle Amazon Day
~~~ 1x Dennerle Trocal Color Plus
Beide Leuchtmittel strahlen erhöhte Blau-, Grün- und Gelb-Anteile ab, wobei aber die Trocal Color Plus auch mit satten Orange- und spürbaren Rotanteilen besticht, welche die obersten 5 Meter unter der Wasserobefläche sehr gut nachempfinden können. Die vordere Röhre mit dem Orange-Peak wird lediglich bei Sonnenhochstand (Haupttageszeiten) zugeschaltet. Während dem Sonnenhöchststand dringen die Lichtwellen in sehr steilem Winkel ins Wasser ein, was bedeutet, dass die einzelnen Farben etwas grössere Tiefen erreichen, als bei einem flachen Eintrittswinkel (Randzeiten).
Nähere Informationen zur optimalen Beleuchtung sind unter folgendem Link zu finden:
BLOG: Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee
><((((°> Beleuchtungszeiten:
~ Amazon Day (hinten): 10:00 Uhr bis 23:00 Uhr
~ Trocal Color Plus (vorne): 11:00 Uhr bis 22:00 Uhr
~ Moonlight (blue): 21:55 Uhr bis 01:00 Uhr
Filtertechnik:
><((((°> Filter-Konstruktion:
4-Kammer-Bio-Innenfilter mittels Schwarzglas direkt links ins Hauptbecken eingebaut. Filtervolumen: 96 Liter
><((((°> Filtermedien:
~~~ Vorfilter: Watte
~~~ Biofilter 1: Blaue Filtermatte verschiedenporig
~~~ Biofilter 2: Natur-Zeolith + blaue Filtermatte feinporig
~~~ Klarwasserkammer: Kalksteinbruch (ca. 5 Liter / Stabiliserung KH)
~~~ Pumpe: (NEW) Eheim Compact+ 2000 (gedrosselt auf 1000 Liter / h)
><((((°> Beschreibung des Filterkonzepts:
Ich filtere über 4 Filterkammern. Im Vorfilter wird das Wasser mechanisch gereinigt, das bedeutet, Schwebeteilchen herausgefiltert. Nur mechanisch sauberes Wasser gelangt danach in die erste Biofilter-Kammer. In dieser Kammer durchsickert das Wasser zuerst grobporige und danach feinporige Filtermatten. Die Bakterien auf den Filtermatten wandeln das giftige Nitrit in das eher unbedenkliche Nitrat um. Weiter wird das Wasser in die zweite Biofilter-Kammer geleitet, welche mit Zeolith gefüllt ist. Zeolith wird vorwiegend in der Teichfilterung verwendet und hat die Eigenschaft, dass es sehr grosse Siedlungsfläche für Bakterien bietet, welche effizient Nitrat abbauen. Der eigentlich durch die Nitrifikation normale stetige Anstieg von Nitrat im Wasser wird so extrem hinausgezögert. Rein in Betracht der chemischen Wasserwerte könnte ich bei meinem Becken nur noch alle 2 Monate einen Wasserwechsel durchführen. Schlussendlich gelangt das Wasser in die Klarwasserkammer von wo aus es über eine Eheim Compact+-Pumpe ins Becken zurückgepumpt wird.
><((((°> Strömung:
2x Tunze Turbelle Nanostream 6055 (je 1000 - 5500 Liter / h) direkt in vorbereitete Schächte in der Rückwand integriert. Die beiden Pumpen bewegen das Wasser in entgegengesetzter Richtung. Diese Strömungsrichtungen werden benötigt, wenn dann zum späteren Zeitpunkt die Wellensimulationen (via Tunze Multicontroller 7096) effizient sein soll.
><((((°> Bedürfnisse an die Wasserqualität:
Frischwasser ist für Malawis sehr wichtig, weshalb trotz oben beschriebener Filterung, wöchentlich ein Teilwasserwechsel gemacht werden soll! Es ist NICHT nur die Wasserchemie, welche das Wohlbefinden der Fische beeinflusst :-)
Weitere Technik:
><((((°> Temperaturregelung:
~~~ Juwel Regelheizer 300W (für Aquarien bis 450 Liter)
Die Stabheizung habe ich in der Klarwasserkammer meines Biofilters positioniert, wodurch das erwärmte Wasser mittels der EHEIM Compact+2000-Pumpe ins AQ gepumpt wird.
><((((°> pH-Controlling:
~~~ Aqua Medic pH-Controller (konstante pH-Wert-Kontrolle)
><((((°> Abwesenheits-Assistent:
Um mein Schaubecken auch während Abwesenheiten wie Urlaub selber unter Kontrolle zu haben, habe ich eine Netwerk-??berwachungskamera AXIS 213 PTZ installiert. Die Cam hat einen integrierten Webserver und kann von jedem PC mit Internet-Anschluss weltweit angesteuert werden. Ich habe die Cam über das das Home Wireing unseres Neubaus direkt mit dem ADSL-Router verbunden und kann nun über ein Web-Interface, und einen kleinen Joystick bequem die Cam schwenken und zoomen. Ist fast so, als ob ich selber vor meinem Becken sitzen würde (allerdings ca. 2 Sekunden zeitverzögert).
Besatz
Mein Becken orientiert sich an der vegetativen Uferzone des Malawisees.
Wichtig für die Besetzung meines Beckens war mir vor allem die Gruppenhaltung bei den "Schwarm-Jägern", sowie die Haremshaltung bei den eher einzelgängerisch lebenden Räubern. Einerseits zeigen die Tiere in grösseren Gruppen Ihr natürliches Verhalten viel eher und andererseits wirken schöne grosse Gruppen für den Betrachter viel satter.
><((((°> Jäger / Fischfresser:
~~~ Dimidiochromis kiwinge (3m / 7w)
~~~ Dimidiochromis compressiceps (1m / 2w)
~~~ Mylochromis gracilis (1m / 2w)
~~~ Sciaenochromis fryeri (1m / 2w)
><((((°> Zusatz-Info Dimidiochromis kiwinge:
Grundsätzlich wird der Kiwinge für Becken ab 1000 Liter und einer Mindestkantenlänge von 300 Zentimeter empfohlen. Bei meinen Tieren handelt es sich noch um Jungtiere, welche durch einen Zufall in meinen Besitz gelangt sind. Sobald die Tiere die kritische Grösse erreicht haben, werden sie entweder in mein geplantes Grossbecken, oder aber in ein durch mich betreutes öffentliches 8000-Liter-Showbecken umziehen.
Wasserwerte
><((((°> Messdaten vom: 28.07.2012
~~~ Temp: 26, 3°
~~~ pH: 8.10 (elektronisch gemessen)
~~~ KH: 7° dKH
~~~ GH: 4° dGH
~~~ Nitrat: 5 mg/l
~~~ Nitrit: nicht nachweisbar (0)
~~~ NH 4 - 0.00 mg/l
~~~ NH 3 - 0.00 mg/l
~~~ Cu - 0.00 mg/l
><((((°> Tuning Wasserwerte:
Unser Leitungswasser weist eine geringe GH von lediglich 4 auf, was die Regulierung und Feineinstellung der für Malawis benötigten Wasserwerte massiv erleichtert. Die KH wird konstant durch einen Teil des Filtermaterials und durch "AquaDur Malaw/Tanganjia"-Salz nach oben gedrückt, wodurch ich auch das Verhältnis KH>GH erzielen konnte. Durch die höhere KH und die sehr starke Wasseroberflächenbewegung stabilisiert sich in Folge auch der pH-Wert auf nahezu perfekten Werten von 8.10. Im Nitrifikationsprozess spielt das im Biofilter eingebrachte Zeolith eine zentrale Rolle. Es baut unter anderem Nitrat ab und lässt dessen Wert niemals über 10mg/l ansteigen.
><((((°> Wasserwechsel:
~~~ 1x wöchentlich ca. 50%
Futter
><((((°> Trockenfutter:
~~~ TETRA Cichlid XL Flakes
~~~ Tropical Cichlid Color
~~~ SERA granured
~~~ S??LL Organix Cichlid Flakes
~~~ S??LL Organix Cichlid Pellets
~~~ S??LL Organix Shrimp Sticks
><((((°> Frostfutter:
~~~ weisse Mückenlarven
~~~ schwarze Mückenlarven
~~~ Krill
~~~ Daphnien
~~~ Spinat
~~~ Gurus Gala-Dinner (Krevetten nach Gurus BLOG "Frostfutter selbst gemacht!!!")
><((((°> Lebendfutter:
~~~ Wasserflöhe (nach Verfügbarkeit Zoofachhandel)
~~~ weisse Mückenlarven (nach Verfügbarkeit Zoofachhandel)
~~~ Jungfische, welche direkt im Hauptbecken geboren werden
><((((°> Urlaubsfütterung:
Aktuell steuere ich die Fütterungen während Abwesenheiten über den Futterautomat 3581 von Eheim. Allerdings kann ich diesen nur beschränkt "online" bedienen.
Wenn mir jemand einen Tipp geben kann: ich suche einen Futterautomaten, welchen ich zu 100% computergesteuert (am liebsten via Web-Interface) bedienen kann.
><((((°> Non-Mbunas und proteinreiches Futter:
Zu diesem Thema muss ich sagen, dass dies viele von uns Aquarianer etwas falsch verstanden haben und die Tiere regelrecht mit Proteinen vollstopfen (habe ich leider auch gemacht). Der Effekt ist dann, dass die Proteine mit der Zeit die Lebern verfetten und sich zum Beispiel in der Stirn unserer Fische ablagern. Ebenfalls ein typisches Symptom sind die immer breiter werdenden Bäuche. Ist wohl auch einer der Hauptgründe, wieso wild lebende Non-Mbunas eher flach sind, wohingegen Nachzuchten je länger desto hochrückiger werden. Dieses Phänomen kann eigentlich nicht mehr rückgängig gemacht werden...
Videos
Infos zu den Updates
><((((°> 22.07.2014
- Habe das Becken Ende Mai geräumt und versuche mich nun wieder am Amazonas. Das neu eingerichtete Aquarium ist aktuell in der Einlauf-Phase und wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt.
User-Kommentare
SILVAN.......
Ah Silvan, ich hab dich echt vermisst....sehr sogar!!Hoffe dir gehts gut?
Flo
Hi Schweizer
Kanns kaum erwarten, dass du das neue Becken vorstellst! :)))
LG Laura
Hallo Silvan,
Ich hab mir dein Becken über die letzten Jahre verteilt immer begeistert angesehen!
Schön, das du es als Bsp drinnen lässt. Bin gespannt was du jetzt aus dem Amazonas zaubern wirst!
Lg Matthias
Hallo,
die Bewertung bezieht sich natürlich noch auf die alte Gestaltung. Ich bin der Meinung dass dies das Biotop Aquarium schlechthin hier war/ist. Umso mehr freue ich mich als Südamerikaner, etwas zweifellos wieder genauso Gelungenes vom Amazonas zu sehen. Ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten. Kannst Du in etwa schon einen Zeitrahmen nennen?
LG Matthias
Hallo Silvan,
Respekt - sehr geil... Man sieht die Liebe zum Detail. Da stimmt wirklich alles. Au?erdem sind die BEsatzbilder eine Wucht. Ich wünschte mir, ich würde auch so klasse Pics hinbekommen. Aber scheinbar fehlt die richtige Cam. Nun denn...
Eine Kritik muss ich jedoch loswerden. Ich finde, der Tank hätte definitiv mehr Beckenbilder verdient. Insbesondere mal Pics zu den verschiedenen Beleuchtungsphasen als Totale wären klasse.
Erstklassiges EB...
LG
Frank