Lästige Besucher vertreiben: Was hilft?
Kennen Sie den Begriff „Lästling“? Angelehnt an die Bezeichnungen „Nützling“ und „Schädling“ wird damit ein Tier bezeichnet, das zwar nicht grundsätzlich schädlich, aber dem Garten- oder Teichbesitzer so lästig wird, dass man es lieber vertreiben möchte. Der Übergang ist also fließend, ein Tier kann vom Nützling zum Lästling und wiederum zum Schädling werden.
Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Das Tier vermehrt sich in zu hoher Anzahl: Während ein Exemplar, z.B. eine Heuschrecke, noch nicht stört, kann eine hohe Anzahl ganze Ernten vernichten. Wenige Blattläuse schaden nicht, sondern dienen den beliebten Marienkäfern (bzw. deren Larven) als Nahrung. In großer Anzahl jedoch schaden sie den Pflanzen.
- Das Verhalten der Tiere wird als lästig empfunden: Bienen und Wespen schaden dem Menschen erst einmal nicht, können aber zur Plage werden, wenn sie den Inhalt des Esstischs auf der Terrasse als Nahrungsquelle ausmachen.
- Durch das Tier werden gesundheitliche Beeinträchtigungen am Menschen verursacht: Während Hausstaubmilben auf viele von uns keinen Einfluss haben, sorgen sie bei anderen für allergische Reaktionen. Streng genommen kein Lästling sind Kopfläuse, da sie in der Regel keine Krankheiten übertragen. Behalten möchte man sie allerdings trotzdem nicht.
- Das Tier richtet Schäden an Haustechnik oder Autos an, hier fallen einem zum Beispiel Marder oder Waschbären ein.
- Das Tier verschmutzt den heimischen Garten bzw. Teich: Stockenten beispielsweise sind vielerorts keine gern gesehenen Gäste am Gartenteich
- Andere, gern gesehene Tiere werden vertrieben oder gefressen: Ringelnattern, bei Naturschützern gern gesehene Gäste am Teich, fressen Fische, Molche oder Frösche. Auch Reiher können die Population im und am Gartenteich deutlich verringern.
- Auch aus einem zweiten Grund wird die Ringelnatter nicht in jedem Garten gern gesehen: Schlangen machen vielen Menschen Angst. Grundsätzlich werden Tiere, die wie Spinnen oder Schlangen nur aufgrund einer Angststörung abgelehnt werden, zwar nicht als Lästling bezeichnet, doch trotzdem gibt es nicht wenige Menschen, die sie gerne vertreiben würden.
- Ebenfalls nicht als Lästling betrachtet werden Haustiere, auch wenn es durchaus ärgerlich sein kann, wenn Nachbars Katze die Krallen an den Gartenmöbeln schärft oder den Sandkasten zur Außentoilette erklärt.
Wie können lästige Besucher vertrieben werden?
Viele der genannten Tiere sind geschützt, doch auch ohne diesen Umstand sollten wir Tiere nicht töten, nur weil sie uns lästig sind. Auch Einfangen und woanders aussetzen ist häufig verboten oder keine Option, allerdings kann man es den Eindringlingen so unbequem wie möglich machen, selbstverständlich ohne sie zu verletzen.
Dafür sollte man sich erst einmal über das Tier informieren:
- An welchen Stellen in Haus oder Garten fühlt es sich wohl?
- Wovon ernährt es sich?
- Welche Bedingungen sind für die unerwünschte Massenvermehrung notwendig?
- Welche Gerüche kann das Tier überhaupt nicht leiden?
- Wovor fürchtet es sich?
Mit diesem Wissen lassen sich häufig schon die wichtigsten Maßnahmen ergreifen, dass sich das uns lästige Tier lieber ein anderes Zuhause sucht.
Wenn dies nicht hilft, dann lohnt es sich die natürlichen Feinde des jeweiligen Tieres herauszufinden und diese anzulocken. Einziger Nachteil: Man sollte sich vorher genau überlegen wen man sich da in den Garten holt. Der Reiher z.B. wird zwar die Ringelnatter vermutlich vertreiben oder auffressen, danach allerdings an ihrer statt die Fische und Frösche erbeuten. Marienkäferlarven dagegen sind eine nützliche Waffe gegen Blattläuse und richten selbst keinen Schaden an.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de