Die Community mit 19.492 Usern, die 9.146 Aquarien, 35 Teiche und 63 Terrarien mit 166.644 Bildern und 2.564 Videos vorstellen!
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:
15.10.2024 von Tom

Unken: Die Besonderheiten dieser faszinierenden Amphibien

Unken: Die Besonderheiten dieser faszinierenden Amphibien

Unken sind eine kleine Gruppe von Amphibien innerhalb der Ordnung der Froschlurche (Anura), zu der auch Frösche und Kröten gehören. Sie zeichnen sich durch ihre flachen Körper, warzige Haut und auffällig gefärbte Bauchseiten aus, die ihnen einen besonderen Schutz vor Fressfeinden bieten. In Europa sind vor allem die Gelbbauchunke (Bombina variegata) und die Rotbauchunke (Bombina bombina) bekannt. Trotz ihrer Ähnlichkeit zu Fröschen und Kröten gibt es einige wesentliche Unterschiede, die sie zu einer eigenen Gruppe innerhalb der Froschlurche machen.

Ins vielen europäischen Ländern stehen Unken unter Schutz, da ihre Bestände durch den Verlust von Lebensräumen stark gefährdet sind. Landwirtschaftliche Nutzung, Entwässerung von Feuchtgebieten und der Bau von Straßen haben dazu geführt, dass die Zahl der geeigneten Lebensräume für Unken abnimmt. In einigen Regionen sind Unken selten geworden und gelten als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.

Unken: Die Besonderheiten dieser faszinierenden Amphibien

Mit etwas Glück können Unken auch in naturnah gestalteten Gärten mit Teichen und Feuchtbiotopen heimisch werden. Dabei ist es wichtig, flache Wasserstellen mit wenig Vegetation und ohne Fische anzubieten, da diese die Laichplätze der Unken zerstören könnten. Auch temporäre Wasserstellen, die im Sommer austrocknen, bieten Unken gute Fortpflanzungsbedingungen.

Merkmale von Unken

Unken gehören zur Familie der Bombinatoridae und zeichnen sich durch einen flachen, rundlichen Körper mit einer warzigen Haut aus. Das auffälligste Merkmal der Unken ist ihre farbenfrohe Bauchseite. Bei der Gelbbauchunke ist diese leuchtend gelb mit schwarzen Flecken, bei der Rotbauchunke, wie der Name schon verrät, rot bis orange. 

Diese Farben dienen als Warnsignal für Fressfeinde und werden bei Bedrohung durch eine spezielle Haltung, der sogenannten Kahnstellung, zur Schau gestellt. In dieser Position krümmen sie ihren Körper, sodass der Bauch gut sichtbar wird, was potenzielle Angreifer abschrecken soll. Die Oberseite der Unken ist hingegen unscheinbar graubraun gefärbt und dient der Tarnung in ihrer natürlichen Umgebung.

Weitere charakteristische Merkmale der Unken sind ihre herzförmigen Pupillen, die sie von Fröschen und Kröten unterscheiden, und ihre leisen Lautläusserungen: Sie haben keinen Schallblasenapparat und sind daher nicht besonders laut, aber ihr Rufen, das vor allem zur Paarungszeit erklingt, klingt wie ein leises „Uh… uh…“.

Unterschiede zu Fröschen, Kröten und anderen Amphibien

Obwohl Unken eng mit Fröschen verwandt sind, gibt es deutliche Unterschiede zwischen diesen beiden Amphibiengruppen sowie zu Kröten und Molchen.

Frösche: 
Frösche haben im Vergleich zu Unken einen schlankeren Körperbau und glatte oder leicht feuchte Haut. Sie sind hervorragende Springer, während Unken eher plump und wenig beweglich wirken. Frösche legen ihre Eier in großen Ballen ab, während Unken kleinere Gelege produzieren. Ihre Rufe sind oft lauter und variantenreicher als die der Unken.

Kröten: 
Kröten haben einen stämmigeren Körper und eine deutlich trockenere, warzige Haut als Frösche. Ihr Lebensraum ist häufig an Land, und sie legen lange Laichschnüre ab, während Unken, ähnlich wie Frösche, eher kleine, runde Eier legen. Kröten bewegen sich meist gehend oder in kurzen Sprüngen fort, während Unken mehr Zeit im Wasser verbringen.

Molche: 
Molche gehören zwar ebenfalls zu den Amphibien, sind aber keine Froschlurche. Sie haben einen lang gestreckten, schlanken Körper und einen abgeflachten Schwanz, der ihnen das Schwimmen erleichtert. Im Gegensatz zu Unken, die fast ausschließlich auf dem Bauch kriechen, sind Molche als gute Schwimmer bekannt. Molche legen ihre Eier einzeln in Teichpflanzen ab, während Unken auf Gewässer ohne dichte Vegetation angewiesen sind.

Lebensraum und Verhalten

Unken bevorzugen flache, temporäre Gewässer wie Tümpel, Pfützen und Wasserstellen in Überschwemmungsgebieten. Diese Gewässer trocknen oft im Sommer aus, was die Unken dazu zwingt, sich in andere Gebiete zurückzuziehen oder in den Schlamm einzubuddeln. Anders als viele Frösche, die dauerhaft in tieferen Teichen oder Seen leben, sind Unken gut an ein Leben in flachen, wechselnden Gewässern angepasst.

Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Insekten, Würmern und Spinnen, die sie sowohl im Wasser als auch an Land erbeuten. Sie sind langsame Jäger, die sich auf ihre Tarnung verlassen und oft auf Beute warten, anstatt sie aktiv zu verfolgen.

Fortpflanzung und Entwicklung

Die Fortpflanzungszeit der Unken beginnt im späten Frühling. Die Weibchen legen ihre Eier in kleinen Gewässern ab, und die Kaulquappen schlüpfen nach wenigen Tagen. Im Vergleich zu anderen Amphibienarten wie Kröten oder Fröschen ist die Entwicklungszeit der Kaulquappen von Unken kürzer, was ihnen hilft, in temporären Gewässern zu überleben. Die Metamorphose von der Kaulquappe zur Jungunke erfolgt innerhalb von zwei bis drei Monaten, abhängig von der Wassertemperatur und den Umweltbedingungen.

Fazit:

Unken sind faszinierende und wenig bekannte Amphibien, die sich deutlich von Fröschen und Kröten unterscheiden. Ihre leuchtenden Bauchfarben und ihr spezielles Verhalten machen sie zu einzigartigen Tieren, die eine wichtige Rolle in ihren Ökosystemen spielen. Wer in seinem Garten einen Lebensraum für Unken schaffen möchte, kann durch naturnahe Gestaltung und den Verzicht auf chemische Zusätze einen Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Tiere leisten.

 

Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Unken: Die Besonderheiten dieser faszinierenden Amphibien (Artikel 6519)

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Biodiversität mit Garten und Teich verbessern
18.08.2024 Tom

Biodiversität mit Garten und Teich verbessern

Die Bedeutung der Biodiversität kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie ist nicht nur für die Stabilität unserer Ökosysteme entscheidend, sondern auch für unser eigenes Wohlbefinden. Ein artenreicher Garten ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet auch vielen Lebewesen einen Lebensraum. Dabei spielen sowohl der Garten selbst als

Schlangenarten in Deutschland: Vielfalt, Lebensräume und Besonderheiten
27.09.2024 Tom

Schlangenarten in Deutschland: Vielfalt, Lebensräume und Besonderheiten

In Deutschland gibt es sieben verschiedene Schlangenarten, darunter auch die Blindschleiche, die trotz ihres Namens biologisch zu den Echsen zählt. Diese Reptilien sind wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems, haben aber durch Zerstörung ihrer Lebensräume und Vorurteile oft einen schweren Stand. Die Ringelnatter (Natrix natrix)Aussehen:Die

Was macht ein Malawiaquarium besonders?
04.08.2023 Tom

Was macht ein Malawiaquarium besonders?

Ein Malawiaquarium ist ein spezialisiertes Süßwasseraquarium, das darauf abzielt, eine Umgebung zu schaffen, die den Bedürfnissen und Merkmalen der Fische aus dem Malawisee in Ostafrika entspricht. Der Malawisee ist bekannt für seine Vielfalt an farbenfrohen Buntbarschen (Cichliden), die in diesem Gewässer heimisch sind. Ein Malawiaquarium zeichnet

Was ist der Unterschied zwischen Amphibien und Reptilien?
21.06.2024 Tom

Was ist der Unterschied zwischen Amphibien und Reptilien?

Für Haustierliebhaber, insbesondere für diejenigen, die sich für exotische Tiere interessieren, ist es wichtig zu verstehen, was den Unterschied zwischen Amphibien und Reptilien ausmacht. Obwohl beide Tiergruppen oft als ´Kriechtiere´ bezeichnet werden, unterscheiden sie sich erheblich in ihren Eigenschaften, Lebensräumen und biologischen Merkmalen.

Gefiederte Gäste: Enten im Gartenteich
03.05.2024 Tom

Gefiederte Gäste: Enten im Gartenteich

Sommerliches Wetter, ein glasklarer Gartenteich mit Seerosen, im Teich schwimmt ein Entenpaar mit seinen Küken…  Wunderschön! Was klingt wie die perfekte Idylle am Gartenteich ist kaum umzusetzen: Teichbesitzer kennen Probleme, die Enten mit sich bringen, sobald sie sich an einem Teich ansiedeln oder ihn auch nur regelmäßig besuchen.Als Allesfresser