Frosch, Kröte oder Molch? Amphibienlaich im Gartenteich unterscheiden
Wenn sich im Frühjahr Laich im Gartenteich zeigt, stellt sich schnell die Frage: Von welchem Tier stammt er? Die Eiablageformen von Amphibien sind durchaus unterschiedlich, wenn auch nicht immer eindeutig bestimmbar. Dennoch gibt es charakteristische Merkmale, die eine grobe Zuordnung ermöglichen. Ein Überblick über die gängigsten Laichformen von Amphibienarten, die in mitteleuropäischen Gärten vorkommen können:
Krötenlaich - langgezogene Laichschnüre
Die Laichschnüre der Erdkröte (Bufo bufo) zählen zu den auffälligsten Formen. Sie bestehen aus zwei parallel verlaufenden Perlenschnüren, die mit gallertartigen Eiern gefüllt sind. Diese Schnüre werden meist um Wasserpflanzen oder andere Strukturen im flachen Wasser gewickelt und können bis zu mehrere Meter lang sein.
Typisch:
- Doppelte, durchsichtige Gelatine-Schnüre mit schwarzen Punkten
- Langgezogen, häufig um Pflanzenstängel gewunden
- Meist flache, sonnige Bereiche bevorzugt
Froschlaich - gallertartige Ballen
Der Laich von Grasfrosch (Rana temporaria) oder Teichfrosch (Pelophylax esculentus) erscheint in Form großer, geleeartiger Ballen, die direkt an der Wasseroberfläche schwimmen. Die Eier sind in einer rundlichen bis ovalen Masse zusammengefasst und sehen aus wie ein schwarzer Kern im durchsichtigen Gallert.
Typisch:
- Schwimmende Ballen, rund bis oval
- Dunkle Punkte (Embryonen) mittig im Gallert
- Meist in Gruppen im flachen Wasser abgelegt
Eine exakte Unterscheidung zwischen Froscharten ist anhand des Laichs allein meist nicht möglich.
Molchlaich - einzeln gefaltete Eier an Pflanzen
Deutlich unauffälliger als bei Kröten oder Fröschen ist der Laich von Molchen, etwa dem Teichmolch (Lissotriton vulgaris) oder dem Bergmolch (Ichthyosaura alpestris). Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an Pflanzenblätter und falten das Blatt anschließend vorsichtig über das Ei. So entsteht ein geschützter Brutplatz, der auf den ersten Blick kaum erkennbar ist.
Typisch:
- Einzelne Eier, meist auf Unterwasserpflanzen
- In Blattfalten eingewickelt
- Deutlich kleiner und unauffälliger als Kröten- oder Froschlaich
Wann ist eine sichere Bestimmung möglich?
Eine sichere Zuordnung des Laichs ist nur bei sehr typischen Formen (z. B. Krötenschnüre) halbwegs zuverlässig möglich. In vielen Fällen bleibt nur eine vorsichtige Annäherung. Wer sich unsicher ist, kann abwarten, bis sich Kaulquappen entwickeln – spätestens dann lassen sich bestimmte Unterschiede erkennen, etwa in Körperform und Bewegung.
Die Beobachtung der erwachsenen Tiere am Teich ist die zuverlässigste Methode zur Arterkennung.
Hinweise zum Umgang
Unabhängig von der Art gilt: Amphibienlaich darf nicht entfernt oder umgesetzt werden. Alle in Deutschland heimischen Amphibienarten stehen unter Schutz. Die natürlichen Entwicklungsprozesse sollten möglichst unbeeinträchtigt verlaufen. Wer den Tieren helfen möchte, sorgt für flache Zonen, ausreichenden Bewuchs und verzichtet auf Fische.
Laichformen bieten erste Hinweise – aber oft keine Gewissheit
Die Beobachtung von Laichformen im Gartenteich ist spannend und ein Zeichen für biologische Vielfalt. Auch wenn sich nicht jeder Laich eindeutig einer Art zuordnen lässt, geben Form, Ort und Struktur nützliche Anhaltspunkte. Wer genau hinsieht, lernt mit der Zeit typische Muster zu erkennen – und kann damit zum Schutz heimischer Amphibien beitragen.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de