Chilis: Die schärfste Versuchung der Welt
Chilis begeistern Menschen auf der ganzen Welt. Ob als scharfe Zutat in exotischen Gerichten, als Basis für feurige Saucen oder als Mutprobe unter Freunden – die kleinen Früchte haben es in sich. Doch was macht eine Chili wirklich scharf, und welche Chilis gehören zu den schärfsten der Welt? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Welt der Chilis, erklären die Scoville-Skala und stellen die schärfsten Sorten vor.
Was macht eine Chili scharf?
Die Schärfe einer Chili wird durch Capsaicin verursacht, einen chemischen Stoff, der auf die Schmerzrezeptoren in unserem Mund wirkt. Dieser Stoff hat eine doppelte Wirkung: Einerseits verursacht er ein Brennen, andererseits regt er die Produktion von Endorphinen an, was für viele Menschen den Reiz ausmacht.
Um die Schärfe von Chilis zu messen, wird die sogenannte Scoville-Skala verwendet. Sie gibt an, wie viel Capsaicin in einer Chili enthalten ist. Je höher der Wert, desto schärfer ist die Frucht. Zum Vergleich: Eine Paprika hat 0 Scoville-Einheiten, während eine Jalapeño zwischen 2.500 und 8.000 Scoville erreicht.
Die schärfsten Chilis der Welt
Carolina Reaper
Die Carolina Reaper gilt offiziell als die schärfste Chili der Welt. Mit einem durchschnittlichen Schärfegrad von 1.641.183 Scoville und Spitzenwerten von bis zu 2.200.000 Scoville übertrifft sie alle anderen Sorten. Gezüchtet wurde sie von Ed Currie in den USA. Die Frucht ist leuchtend rot, hat eine knorrige Oberfläche und einen charakteristischen "Stachel" am Ende.
Besonderheiten: Neben der extremen Schärfe hat die Carolina Reaper auch einen fruchtigen Geschmack mit einer leichten Schokoladennote, was sie zu einer beliebten Zutat in Saucen macht.
Trinidad Moruga Scorpion
Diese Chili stammt aus Trinidad und Tobago und erreichte als erste Sorte die Marke von 2.000.000 Scoville. Der "Skorpion" im Namen verweist auf die Form der Frucht, die einem Stachel ähnelt.
Besonderheiten: Die Trinidad Moruga Scorpion ist extrem scharf, hat aber auch einen leicht süßen Geschmack, der sich gut in Saucen und Eintöpfen macht.
7 Pot Douglah
Die 7 Pot Douglah, auch als "Chocolate 7 Pot" bekannt, ist eine der schärfsten braunen Chilis. Mit bis zu 1.853.936 Scoville ist sie nicht nur scharf, sondern auch äußerst aromatisch.
Besonderheiten: Sie wird oft getrocknet und zu Pulver verarbeitet, da ihr komplexer Geschmack gut in Gewürzmischungen passt.
Bhut Jolokia (Ghost Pepper)
Die Bhut Jolokia war lange Zeit die schärfste Chili der Welt und hat zwischen 855.000 und 1.041.427 Scoville. Sie stammt aus Indien und wird dort oft in der traditionellen Küche verwendet.
Besonderheiten: Diese Chili wird häufig in Pulverform verkauft und ist bekannt für ihren rauchigen Geschmack.
Naga Viper
Die Naga Viper wurde in England gezüchtet und erreicht Schärfegrade von bis zu 1.382.118 Scoville. Sie ist eine Kreuzung aus verschiedenen scharfen Sorten, darunter Bhut Jolokia und Trinidad Moruga Scorpion.
Besonderheiten: Ihre Komplexität macht sie zur Basis für viele scharfe Saucen und Pasten.
Wie kann man extreme Schärfe neutralisieren?
Wer eine dieser schärfsten Chilis probiert, wird schnell merken, dass Wasser nicht hilft. Stattdessen eignen sich folgende Mittel:
Milchprodukte: Milch, Joghurt oder Käse enthalten Casein, das Capsaicin bindet und die Schärfe lindert.
Zucker oder Honig: Diese können die Schärfe neutralisieren.
Stärkehaltige Lebensmittel: Brot, Reis oder Kartoffeln helfen, die Schärfe zu absorbieren.
Fazit
Die Welt der schärfsten Chilis ist faszinierend und voller Vielfalt. Von der rekordhaltenden Carolina Reaper bis zur aromatischen 7 Pot Douglah gibt es viele Sorten, die nicht nur durch ihre Schärfe, sondern auch durch ihren Geschmack beeindrucken. Wer sich an diese Chilis heranwagt, sollte jedoch vorsichtig sein und stets mit kleinen Mengen beginnen. Mit dem richtigen Respekt und einer Prise Mut können diese Chilis jedes Gericht in ein unvergessliches Geschmackserlebnis verwandeln.