Glück hinter Glas - das Aquarium für Naturbeobachtungen
Nachweislich entspannt das Beobachten von Fischen in einem Aquarium die Betrachter. Ebenfalls wirkt das Zusammenspiel mit Wasserbewegung und Plätschern beruhigend, beispielsweise auf Angstpatienten im Wartezimmer einer Zahnarztpraxis. In den eigenen vier Wänden lässt sich ein Minibiotop hinter Glas mit der richtigen Vorgehensweise selbst errichten.
Aquaristik für Langweiler? Mitnichten!
Ein Aquarium im Wohnzimmer löst bei Besuchern oft ein müdes Schmunzeln aus. Wer setzt sich schon stundenlang vor ein paar Fische und Unterwasserpflanzen? Fast immer geschieht bald danach das Gleiche: Die Besucher sind von dem faszinierenden Anblick kaum zu Tisch oder zu gemeinsamen Terminen zu bekommen. Denn bei genauer Betrachtung erschaffen Aquarianer eine Unterwasserwelt, die ein natürliches Umfeld ihrer Süß- oder Salzwasserfische möglichst authentisch nachahmt. Sogar der Tageslauf bestimmter Herkunftsregionen lässt sich mit klug abgestimmter Beleuchtung artgerecht simulieren.
Ein bisschen von allem ist zu wenig für Wasserbewohner
Zunächst müssen nicht nur die Aquariumswände das eingefüllte Wasser standhaft festhalten. Auch die Aufstellfläche muss großzügig für das hohe Dauergewicht geplant werden. Pflanzen und Gestein sind im natürlichen Umfeld Filter, die im Aquarium durch elektrisch betriebene Filtertechnik das Wasser reinigen und sauber halten. Ohne Beleuchtung und Beheizung können die Wasserbewohner nicht überleben. Ebenfalls benötigen sie nicht sinnlos viel, sondern für ihr nachgeahmtes Lebensumfeld die richtige Menge an Sauerstoff. Schließlich gehören Unterwasserpflanzen und Aquariengrund so eingepflanzt, wie sie in der nassen Wildnis als Ökosystem miteinander funktionieren.
Riffe nachahmen, solange es sie noch gibt
Viele Menschen nehmen lange Reisen auf sich, um in einem Riff zwischen Korallen zu schnorcheln und Fische zu beobachten. Im Aquarium kann ein solches Riff in allen feinen Facetten nachgestaltet werden. Einige Riffbewohner kommen inzwischen wegen der Verschmutzung ihres Umfelds und aufgrund der Wassererwärmung im Klimawandel im kleinen Meeresaquarium häufiger vor als in einem natürlichen Biotop. Anspruchsvoll ist hierfür die Wasserbewegung mit der für Korallen richtigen Sauerstoffmenge im Wasser. Ebenfalls müssen eine Riffnacht und ein Rifftag für gutes Gedeihen aller tierischen und pflanzlichen Bewohner mit Aquarienbeleuchtung simuliert werden. Außer dem rechten Licht gehört dazu auch das Regulieren der Wassertemperatur im natürlichen Wechsel.
Der erste Aufwand lohnt
Ist alles eingerichtet, zeigt sich schnell, ob Fische und Wasserpflanzen miteinander harmonieren. Eine Daueraufgabe bleibt das Filtern des Wassers, die gelegentliche Düngung der eingesetzten Pflanzen und die Kontrolle der Fischbestände und -gesundheit. Doch bei regelmäßiger Ausführung werden solche Handgriffe rasch zur Routine. Die verbleibende Freizeit ersetzt vor allem für neue Besucher nicht selten die Abendsendung im TV oder das Game am PC.
Weniger Bewohner bedeuten mehr Lebensqualität im Aquarium
In freier Wildbahn legen Fische ihre eigenen Bewegungsgrenzen fest. Im Aquarium ist die Glaswand ihre unsichtbare, aber unverrückbare Grenze. Um Konkurrenzkämpfe und Kannibalismus zu vermeiden, sollten deshalb besser wenige, miteinander verträgliche Fische eingesetzt werden. Ebenfalls sollten Unterwasserpflanzen nicht miteinander um Untergrund und Nährstoffe konkurrieren müssen. Das regelmäßige Herausnehmen bei zu viel Bewuchs oder stark wachsenden Fischbeständen hält das kleine Biotop im Gleichgewicht.
Fazit:
Aquarien schaffen Naturverbundenheit im Miniformat und ein Biotop für Fische und Wasserpflanzen aus Süß- oder Salzwasserzonen. Weniger Bewohner hinter Glas gedeihen besser als zu stark wachsende Populationen. Psychologisch ist das Pflegen und Betrachten von Aquarien nicht langweilig, sondern selbst für Besucher entspannend.
Bildquelle: Bild von Michael Bußmann auf Pixabay.