Warane im Terrarium: Das sind die beliebtesten Arten
Warane (Varanidae) sind faszinierende Echsen, die in der Terraristik immer beliebter werden. Doch nicht jeder Waran eignet sich für die Haltung im Terrarium. Ihre Bedürfnisse an Platz, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Nahrung sind anspruchsvoll. In diesem Artikel erfährst du, welche Waranarten für die Terrarienhaltung geeignet sind und welche Aspekte du bei der Pflege unbedingt beachten musst.
Geeignete Waranarten für die Terrarienhaltung
Nicht alle Warane können in Gefangenschaft artgerecht gehalten werden. Viele Arten werden sehr groß oder haben spezielle Anforderungen. Hier sind einige Arten, die sich für erfahrene Halter eignen:
Ackies-Waran (Varanus acanthurus)
Herkunft: Australien
Größe: ca. 60–70 cm
Temperatur: 28–40 °C (lokale Hotspots bis 50 °C)
Luftfeuchtigkeit: 40–60 %
Terrariengröße: Mindestens 150 x 80 x 80 cm (besser größer)
Besonderheiten: Ackies-Warane sind klein und relativ pflegeleicht, ideal für erfahrene Anfänger.
Smaragdwaran (Varanus prasinus)
Herkunft: Neuguinea
Größe: ca. 90–100 cm
Temperatur: 26–32 °C
Luftfeuchtigkeit: 70–90 %
Terrariengröße: Mindestens 200 x 100 x 200 cm
Besonderheiten: Der Smaragdwaran ist baumlebend, benötigt viele Klettermöglichkeiten und hohe Luftfeuchtigkeit.
Stachelschwanzwaran (Varanus acanthurus brachyurus)
Herkunft: Australien
Größe: ca. 50–60 cm
Temperatur: 30–45 °C
Luftfeuchtigkeit: 30–50 %
Terrariengröße: Mindestens 120 x 60 x 60 cm
Besonderheiten: Der Stachelschwanzwaran ist ein Wüstenbewohner mit robustem Charakter, grabt gerne.
Schwarzkehlwaran (Varanus albigularis)
Herkunft: Afrika
Größe: bis zu 150 cm
Temperatur: 26–36 °C
Luftfeuchtigkeit: 50–70 %
Terrariengröße: Mindestens 250 x 150 x 150 cm
Besonderheiten: Der Schwarzkehlwaran ist sehr intelligent, benötigt viel Platz und Beschäftigung.
Blauschwanzwaran (Varanus doreanus)
Herkunft: Neuguinea
Größe: bis zu 120 cm
Temperatur: 28–35 °C
Luftfeuchtigkeit: 60–80 %
Terrariengröße: Mindestens 200 x 100 x 150 cm
Besonderheiten: Der Blauschwanzwaran ist halbbaumlebend, sehr aktiv, benötigt viel Platz.
Wichtige Aspekte bei der Waranhaltung
Platzbedarf und Terrariengröße
Warane brauchen große Terrarien mit ausreichendem Platz zum Klettern, Graben oder Sonnen. Ein zu kleines Terrarium führt zu Verhaltensstörungen und gesundheitlichen Problemen.
Klimatische Bedingungen
Jede Waranart hat spezifische Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsanforderungen. Eine Kombination aus Wärmelampen, UV-Beleuchtung und Nebelsystemen sorgt für optimale Bedingungen.
Ernährung
Warane sind Fleischfresser. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Mäusen, Eiern und gelegentlich Fisch. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist essenziell für die Gesundheit.
Beschäftigung und Einrichtung
Verstecke & Höhlen: Warane brauchen Rückzugsmöglichkeiten.
Kletteräste & Steine: Baumlebende Arten benötigen Klettermöglichkeiten.
Sand- oder Erdsubstrat: Für grabende Warane wichtig.
Umgang & Verhalten
Warane sind keine Kuscheltiere. Sie können zahm werden, bleiben aber immer Wildtiere. Geduld und regelmäßiger, ruhiger Umgang sind wichtig.
Rechtliche Bestimmungen
Einige Warane unterliegen in Deutschland dem Artenschutz und benötigen eine Haltegenehmigung. Vor der Anschaffung solltest du dich bei den zuständigen Behörden informieren.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Kann man Warane mit anderen Reptilien zusammenhalten?
Nein, Warane sind Einzelgänger und sollten nicht mit anderen Reptilien gehalten werden. Sie könnten kleinere Tiere als Beute ansehen.
2. Wie alt werden Warane im Terrarium?
Je nach Art können Warane 10–20 Jahre alt werden, manche sogar älter.
3. Benötigen Warane UV-Licht?
Ja, UVB-Licht ist essenziell für die Kalziumaufnahme und gesunde Knochenbildung.
4. Sind Warane für Anfänger geeignet?
Die meisten Warane sind anspruchsvoll und daher nur für erfahrene Halter zu empfehlen. Der Ackies-Waran ist eine der wenigen Arten, die sich für fortgeschrittene Anfänger eignen.
5. Wie oft muss man Warane füttern?
Jungtiere täglich, adulte Warane etwa 2–3 Mal pro Woche.
Fazit
Die Haltung von Waranen im Terrarium ist faszinierend, aber anspruchsvoll. Nur wenige Arten eignen sich für die private Haltung, und selbst diese benötigen große Terrarien, viel Pflege und eine spezielle Ernährung. Wer sich für einen Waran entscheidet, sollte sich intensiv mit den Bedürfnissen der Tiere auseinandersetzen und sicherstellen, dass er die notwendigen Voraussetzungen erfüllen kann. Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege können Warane jedoch beeindruckende, langjährige Begleiter sein.