Nützlinge im Teich: Muscheln, Schnecken, Käfer und Co.
Ein gesunder Teich ist ein kleines, komplexes Ökosystem, das von einer Vielzahl von Organismen bevölkert wird. Neben Fischen spielen aber auch zahlreiche andere Lebewesen eine entscheidende Rolle im Teich und sorgen für das biologische Gleichgewicht und die Wasserqualität.
Besonders nützlich sind dabei Tiere wie Muscheln, Schnecken, Wasserinsekten und Mikroorganismen, die durch ihre natürliche Lebensweise zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen. Wir stellen einige dieser Nützlinge im Teich vor und erläutern, wie sie das Teichmilieu positiv beeinflussen.
Teichmuscheln: Die natürlichen Filter
Teichmuscheln sind wahre Wunderwerke der Natur, wenn es um die Reinigung des Wassers geht. Sie filtern Schwebstoffe, Algen und Bakterien aus dem Wasser, indem sie es durch ihre Kiemen pumpen. Dabei können große Muscheln bis zu 40 Liter Wasser am Tag reinigen. Dies trägt dazu bei, das Wasser klarer zu halten und die Nährstoffkonzentration zu reduzieren, was wiederum das Algenwachstum hemmt.
Teichmuscheln sind besonders in größeren und natürlich angelegten Teichen nützlich, da sie dort genug Nahrung und Raum finden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Muscheln auch ihre Grenzen haben: In Teichen mit starker Belastung durch Nährstoffe oder Fischbesatz allein reichen sie nicht aus, um das Wasser sauber zu halten. Kombiniert mit anderen Nützlingen und einer guten Pflege leisten sie jedoch einen wertvollen Beitrag.
Ebenfalls sollte nicht vernachlässigt werden, dass Muscheln in zu kleinen und zu sauberen Teichen verhungern können. Häufig ist zu lesen, dass man etwa fünf Teichmuscheln auf 1000 Liter „benötigt“, um schnell klares Wasser im Teich zu haben. Das funktioniert zwar erstaunlich gut, jedoch ist dann das Nahrungsangebot für die Muscheln aufgebraucht und sie verhungern. Eine Teichmuschel auf 1000 Liter hat gute Chancen dauerhaft Futter zu finden.
Schnecken: Aufräumer und Algenfresser
Schnecken sind im Teich nicht nur nützliche Algenfresser, sondern auch effektive „Aufräumer“. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenresten, Futterresten und Algenbelägen, die sich an Teichwänden und Pflanzen absetzen. Durch ihre Ernährungsweise helfen sie, organisches Material abzubauen, das andernfalls verrotten und die Wasserqualität verschlechtern würde.
Besonders nützlich sind Arten wie die Posthornschnecke und die Sumpfdeckelschnecke, die im Gegensatz zu anderen Schneckenarten kaum dazu neigen, lebende Pflanzen anzufressen. Die Spitzschlammschnecke ist ebenfalls ein häufiger Bewohner in Teichen und trägt durch ihre Aktivität zur Reinigung des Wassers bei. Ihr Beitrag besteht darin, Nährstoffe aus den Ablagerungen am Teichgrund zu entfernen und damit das Risiko von Faulgasbildung zu minimieren.
Wasserinsekten: Libellenlarven, Wasserkäfer und Co.
Wasserinsekten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle im Ökosystem Teich. Besonders Libellenlarven und Wasserkäfer sind nützlich, da sie sich von kleinen Schädlingen und Algen ernähren und gleichzeitig für das biologische Gleichgewicht sorgen.
Libellenlarven sind nicht nur faszinierend anzusehen, sondern auch äußerst nützlich. Sie fressen kleine Insekten, Larven und sogar Mückenlarven, die andernfalls zur Plage werden könnten. Da sie über mehrere Jahre im Wasser leben, sind sie langfristig für die Stabilität des Teichs von Bedeutung.
Wasserkäfer wie der Gelbrandkäfer sind ebenfalls fleißige Jäger, die sich von anderen Insekten und kleinen Fischen ernähren. Sie tragen damit zur natürlichen Regulation des Tierbestandes im Teich bei.
Mikroorganismen: Unsichtbare Helfer im Wasser
Neben den sichtbaren Nützlingen spielen auch unsichtbare Lebewesen, wie Bakterien und Algen, eine entscheidende Rolle im Teich. Bakterien im Wasser und besonders in Filtersystemen sind für den Abbau von organischem Material verantwortlich. Sie zersetzen Futterreste, Fischkot und abgestorbene Pflanzen, was wiederum dazu beiträgt, dass die Nährstoffkonzentration im Wasser gering bleibt und das Wasser klarer wird.
Auch Algen sind in kleinen Mengen nützlich, da sie zur Sauerstoffproduktion beitragen. Ein gewisses Algenwachstum ist also kein Zeichen für ein schlechtes Teichmilieu, solange es sich im Gleichgewicht hält und die Algen nicht überhandnehmen.
Frösche und Molche: Natürliche Schädlingsbekämpfer
Frösche, Molche und andere Amphibien sind willkommene Gäste im Teich. Sie ernähren sich von Insekten, Schnecken und Larven und tragen damit zur Kontrolle der Population bei. Zudem helfen sie dabei, das biologische Gleichgewicht im Teich zu wahren.
Amphibien benötigen jedoch eine ruhige und ungestörte Umgebung, besonders zur Laichzeit. Ein Teich, der mit den richtigen Nützlingen ausgestattet ist, bietet ihnen ideale Lebensbedingungen. Ein naturnaher Teich mit flachen Uferzonen und ausreichend Pflanzenbewuchs zieht diese nützlichen Tiere besonders an.
Die richtige Balance im Teich
Ein gesunder Teich lebt von der Vielfalt seiner Bewohner. Nützlinge wie Muscheln, Schnecken, Wasserinsekten und Amphibien tragen alle auf ihre Weise zur Verbesserung der Wasserqualität bei. Damit dieses Ökosystem langfristig stabil bleibt, ist es jedoch wichtig, auf die richtige Balance zu achten.
- Überbesatz vermeiden: Zu viele Fische oder andere Tiere im Teich können das Gleichgewicht stören, da sie für eine hohe Nährstoffbelastung sorgen. Ein ausgewogenes Verhältnis von Pflanzen, Fischen und Nützlingen ist entscheidend.
- Pflanzen als Partner: Wasser- und Sumpfpflanzen tragen zur Sauerstoffversorgung bei und filtern Nährstoffe aus dem Wasser. Sie bieten zudem vielen Nützlingen Lebensraum und Nahrung.
- Teichpflege: Regelmäßige Pflege wie das Entfernen von Laub und abgestorbenen Pflanzenteilen sowie die Überwachung der Wasserwerte tragen zur Stabilität des Teichs bei.
Fazit
Nützlinge im Teich sind unverzichtbare Helfer für ein stabiles und gesundes Ökosystem. Muscheln filtern das Wasser, Schnecken fressen Algen und organische Reste, während Wasserinsekten und Amphibien die Population von Schädlingen im Gleichgewicht halten. Durch die Förderung dieser natürlichen Helfer kann die Wasserqualität verbessert werden, und der Teich bleibt nicht nur sauberer, sondern auch lebendiger und vielfältiger. Wer seinen Teich als natürlichen Lebensraum pflegt, wird lange Freude an einem biologisch intakten und attraktiven Wassergarten haben.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de