Geduld ist gefragt: Winterschaden oder Spätzünder?
Der Frühling ist da und an vielen Stellen grün und blüht es! Viele Pflanzen zeigen allerdings noch nicht das geringste Lebenszeichen und benötigen deutlich mehr Zeit. Woran erkannt man, ob eine Gartenpflanze im Winter Schaden genommen hat oder ob sie einfach nur etwas länger brauchen, um wieder in Schwung zu kommen?
So wie Menschen unterschiedlich schnell in den Tag starten, tun es auch Pflanzen im Frühling. Während die einen sofort loslegen, brauchen andere erst ausgiebige Wärme, bevor sich etwas tut. Dieses unterschiedliche Austriebsverhalten ist vollkommen natürlich – und schützt viele Arten sogar vor Spätfrost.
Echte Frühstarter im Garten sind zum Beispiel:
- Forsythien
- Kornelkirsche (Cornus mas)
- Zwiebelblumen wie Krokusse, Tulpen und Narzissen
- Weidenarten
Spätzünder mit guten Gründen:
- Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus)
- Trompetenblume (Campsis radicans)
- Blauregen (Wisteria)
- Bartblume (Caryopteris)
- Indischer Flieder (Lagerstroemia)
- Manche Stauden wie Indianernessel und Purpursonnenhut
Diese Pflanzen stammen oft aus Regionen mit langen, unberechenbaren Wintern – und „warten“ deshalb ab, bis der Frühling wirklich da ist und kein Spätfrost mehr droht.
Noch Hoffnung oder schon verloren?
Wenn sich bis Mitte April nichts tut, wächst die Sorge: Ist die Pflanze erfroren? Verdurstet? Oder einfach nur spät dran? Kann das wirklich noch sein, dass sich gar nichts tut, obwohl drumherum fast schon Sommer scheint?
Doch, das ist durchaus möglich. Allen voran der Hibiskus lässt sich gerne bis Mitte oder gar Ende Mai Zeit. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich prüfen, ob noch Leben drinsteckt:
- Kratzprobe: Rinde leicht anritzen – ist es darunter grün, lebt die Pflanze.
- Biegetest: Elastische Zweige sind lebendig. Trockene, spröde Triebe brechen leicht.
- Wurzelcheck bei Stauden: Gesunde Wurzeln sind fest und hell, nicht matschig oder trocken.
Was tun bei echten Winterschäden?
Hat der Frost doch Spuren hinterlassen, hilft ein gezielter Rückschnitt. Trockene oder abgestorbene Triebe sollten bis ins gesunde Holz entfernt werden. Viele Stauden treiben dann zuverlässig neu aus.
Bei Gehölzen allerdings lohnt es sich, bis mindestens nach den Eisheiligen (Mitte Mai) abzuwarten, bevor über Ersatz nachgedacht wird.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de