Teiche für Insekten – Lebensräume schaffen
Die Anzahl und Artenvielfalt von Insekten und anderen Lebewesen gehen weltweit zurück, Hauptursachen dafür sind der Verlust von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft und Urbanisierung, der Einsatz von Pestiziden, Umweltverschmutzung, der Klimawandel sowie die Einführung invasiver Arten.
In naturnahen Gärten hat man dagegen oft das Gefühl, als würden sich erfreulicherweise immer mehr Insektenarten einfinden. Leider ist dies allerdings nur eine Täuschung, denn wo sich die Insekten und natürlich auch andere Tierarten früher noch auf viele verschiedene Lebensräume aufteilen könnten, da nehmen sie heute jedes Biotop dankend an.
Wasserlebensräume wie ein Gartenteich spielen dabei eine wichtige Rolle im Ökosystem und unterstützen die Artenvielfalt. Besonders Libellen, Wasserläufer und Schwebfliegen sind auf Teiche angewiesen, aber auch viele weitere Insekten profitieren von einer naturnahen Gestaltung.
Insekten im Gartenteich: Wertvolle und nützliche Bewohner
- Libellenlarven gehören zu den wichtigsten Räubern im Teich und tragen zur natürlichen Schädlingskontrolle bei.
- Wasserläufer fressen Algen und abgestorbene Pflanzenteile, wodurch sie zur Wasserreinigung beitragen.
- Bestimmte Insekten wie Mückenlarven dienen wiederum als Nahrung für Amphibien und Fische und tragen somit zur Artenvielfalt bei.
- Bestäubung: Fluginsekten wie Bienen und Schwebfliegen, die den Teich umgeben, bestäuben auch Pflanzen in der näheren Umgebung.
Welche Insekten profitieren von einem Teich?
Libellen: Diese faszinierenden Fluginsekten legen ihre Eier im Wasser ab, und ihre Larven entwickeln sich über mehrere Monate im Teich. Ein Teich mit vielen Wasserpflanzen und einer abwechslungsreichen Uferzone ist ideal für sie.
Wasserläufer: Diese Insekten gleiten auf der Wasseroberfläche und ernähren sich von Kleinstlebewesen. Sie bevorzugen ruhige, stehende Gewässer, die sie sicher bewohnen können.
Schwebfliegen: Diese wichtigen Bestäuber suchen Teiche auf, um Feuchtigkeit aufzunehmen und ihre Larven in der Nähe abzulegen.
Schnepfenfliegen und Mücken: Diese Insekten legen ihre Eier im Wasser ab, und ihre Larven werden zu Nahrung für viele andere Teichbewohner.
Gestaltung eines insektenfreundlichen Teichs
Ein insektenfreundlicher Teich sollte naturnah und vielfältig gestaltet sein, damit verschiedene Arten Nischen und Versteckmöglichkeiten finden. Hier sind einige Tipps:
- Flache Uferzonen: Teiche mit sanft abfallenden Ufern bieten ideale Lebensräume für viele Insekten, da sie dort ungestört ihre Eier ablegen oder sich verstecken können.
- Wasserpflanzen: Schwimm- und Uferpflanzen wie Seerosen, Sumpfdotterblume und Rohrkolben bieten sowohl Versteckmöglichkeiten als auch Eiablageplätze für Insekten. Unterwasserpflanzen wie Hornblatt verbessern zudem die Wasserqualität.
- Totholz und Steine: Legen Sie Steine, Äste oder Totholz an den Teichrand oder ins Wasser. Diese Strukturen dienen Insekten als Lebensraum und Rückzugsort.
- Vermeidung von Chemikalien: Um das empfindliche Gleichgewicht im Teich nicht zu stören, sollte auf chemische Dünger und Pestizide verzichtet werden.
- Teilweise beschattete Bereiche: Einige Insekten bevorzugen schattige Bereiche. Ein Teil des Teiches sollte durch Pflanzen oder Bäume vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein.
Die Bedeutung von Wasserqualität
Eine gute Wasserqualität ist entscheidend für das Überleben vieler Insektenlarven. Algenwuchs und Sauerstoffmangel sind typische Probleme in schlecht gepflegten Teichen. Eine gesunde Mischung aus Teichpflanzen und regelmäßige Entfernung abgestorbener Pflanzenteile sorgen für stabiles Wasser.
Fazit: Langfristiger Nutzen für den Garten
Ein teichfreundlicher Lebensraum für Insekten wirkt sich positiv auf das gesamte Gartensystem aus. Libellen und Wasserläufer helfen dabei, Schädlinge zu kontrollieren, während fliegende Bestäuber für eine üppige Pflanzenwelt sorgen.
Zudem bieten Teiche, die Insekten anlocken, auch Vögeln und Amphibien zusätzliche Nahrungsquellen. In Gärten, die über eine hohe Artenvielfalt verfügen, werden Schädlinge nur selten zur Plage, da sich meist auch ein passender Fressfeind einfindet.
Autorin: Caronline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de