Molche im Gartenteich: Warum ein fischfreier Lebensraum wichtig ist
In den letzten Jahrzehnten sind Molche aufgrund der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume, wie Feuchtgebieten und stillen Gewässern, leider immer seltener geworden. Viele Garten- und Teichbesitzer freuen sich jedoch über die Anwesenheit dieser faszinierenden Amphibien und wollen ihnen einen geeigneten Lebensraum bieten. Doch um Molchen ein Zuhause zu schaffen, muss der Teich einige spezifische Anforderungen erfüllen – vor allem sollte er fischfrei bleiben.
Molche brauchen Ruhe – Fische nicht
Ein fischfreier Teich ist unerlässlich, wenn Molche in ihm leben sollen. Fische, besonders die größeren Arten, stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Molchlarven und -eier dar. Viele Fischarten, wie Goldfische oder Karauschen, haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt und fressen Molchlarven und andere Wasserlebewesen.
Nicht nur die Fische direkt stellen eine Gefahr dar, ein weiteres Problem liegt in den unterschiedlichen Anforderungen an ihren Lebensraum: Um Fische in künstlich angelegten Gewässern zu halten, sind Filtertechnik, Pumpen und somit bewegtes Wasser, fast unerlässlich. Teiche, die für Molche geeignet sind, müssen jedoch eher ruhig sein, da diese Amphibien saubere und stehende Gewässer bevorzugen.
Das bedeutet, dass der Teich für Molche keine starken Strömungen aufweisen sollte, die durch Pumpen oder Filtertechnik erzeugt werden. Diese ruhigen Gewässer sind für die Molche notwendig, da sie nur in solchen Umgebungen ihre Eier ablegen können und ihre Larven eine geeignete Umgebung für die Entwicklung vorfinden.
Ein molchfreundlicher Teich – worauf es ankommt
Abgesehen von der Fischfreiheit gibt es noch einige weitere wichtige Merkmale, die ein molchfreundlicher Teich aufweisen sollte:
Natürliche Uferstrukturen
Der Teich sollte über ungestörte Uferzonen verfügen, die mit Wasserpflanzen und kleinen Verstecken wie Steinen oder Wurzeln ausgestattet sind. Diese bieten den Molchen Unterschlupf und Rückzugsmöglichkeiten, besonders während der Paarungszeit oder für die Jungtiere.
Pflanzenbewuchs
Der Teich sollte ausreichend bepflanzt sein, um sowohl Lebensraum für die Molchlarven als auch eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Wassers zu gewährleisten. Unter Wasser wachsende Pflanzen sind besonders wichtig, da sie den Molchlarven Deckung bieten und die Wasserqualität stabilisieren.
Flache Zonen und Tiefenbereiche
Molche bevorzugen flache Gewässer, in denen sie problemlos nach Luft schnappen können. Tiefere Zonen sind zwar auch wichtig für die Tiere, da sie hier ungestört ruhen oder den Winter verbringen können, doch die meisten Molcharten bevorzugen eher flache Uferbereiche.
Fische und ihre Auswirkungen auf das Ökosystem
Es mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen, Fische in einem Teich zu halten, um ihn lebendiger und vielfältiger zu gestalten. Doch vor allem bei Überbesatz neigen Fische dazu, nicht nur Molchlarven, sondern auch eine Vielzahl von Kleinlebewesen zu fressen. Diese kleinen Tiere, wie Insektenlarven, Schnecken oder andere Mikroorganismen, spielen eine wichtige Rolle für die Wasserqualität, indem sie organische Abfälle abbauen und das ökologische Gleichgewicht im Teich unterstützen. Ohne diese Lebewesen kann das Wasser schnell trüb und überdüngt werden, was wiederum die Lebensbedingungen auch für die Fische selbst beeinträchtigt.
Ein Teich, der gezielt für Molche angelegt werden soll, sollte also fischfrei bleiben, um das empfindliche Gleichgewicht im Wasser zu erhalten und den Amphibien einen sicheren Lebensraum zu bieten. Wer den Molchen helfen möchte, sollte darauf achten, dass der Teich ruhig und natürlich strukturiert ist. So kann sich ein solches Gewässer zu einem wichtigen Rückzugsort für diese faszinierenden Tiere entwickeln, die leider immer mehr auf geeignete Lebensräume angewiesen sind.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de