Aquarium Zwergkrallenfroschpfütze von Denise83
Moderatorenbereiche: Gesellschaftsbecken, Meerwasser, Wirbellose
Beschreibung des Aquariums
Besonderheiten:
Einer der allseits bekannten Nano-Cubes. Dieses Becken steht stellvertretend für meine früheren sowie aktuellen Froschbecken. Ich möchte hier nicht nur das Becken selbst vorstellen, sondern euch au??erdem näherbringen, was ich für Erfahrungen mit den kleinen grauen Paddlern gemacht habe und was für mich artgerechte Zwergkrallenfroschhaltung bedeutet.
Dekoration
Bodengrund:
Keiner. Da ich in Froschbecken vorwiegend auf freischwimmende Pflanzen wie Nixkraut, Hornkraut, Moos und grobe Struktur durch Holz setze, braucht's keinen Kies.
Gelegentlich kommen kleine Pflanztöpfe von 3d-Fischwelten mit rein. Da kann man dann mal Akzente setzen :-)
Aquarienpflanzen:
Boden:
Moos (wenn ich noch wüsste, welches...)
Sü??wassertang (Lomariopsis cf. lineata)
Ein, zwei Mooskugeln, die ich noch übrig hatte
Aufgebunden:
Anubias barteri nana
Javafarn
Schwimmend:
Nixkraut
Hornkraut
Wasserlinsen
Weitere Einrichtung:
Steine + Wurzelholz aus dem Fachhandel
Trockenes Laub (Buche, Eiche) als Versteck und Garnelenfutter
Aquarien-Technik
Beleuchtung:
Dennerle Nano-Leuchte, 24 W ~ 10 Stunden/Tag
Filtertechnik:
Keine. Die Frösche mögen ruhige Gewässer ohne/ mit wenig Strömung. Bei Lebendfutterfütterung wird das Wasser nicht gro??artig belastet. Wöchentlicher Teilwasserwechsel und gelegentliches Absaugen des Mulms reicht.
Mit gro??zügigen kühlen Wasserwechseln simuliert man ganz prima starke Regenfälle, was auf die Männchen äu??erst anregend wirkt ;-)
Weitere Technik:
Im Sommer moderate Belüftung mittels Membranpumpe und Ausströmer. Ist für die Frösche aber eigentlich nicht notwendig. Die Frösche schnappen sowieso Luft an der Wasseroberfläche :-)
Besatz
Die Stars im Froschbecken sind natürlich die Zwergkrallenfrösche (Hymenochirus boettgeri). Idealerweise sind Froschbecken Artenbecken- sprich, au??er mal der einen oder anderen Zwerggarnele (robuste Arten, die auch mal im Froschmagen langen dürfen) sowie den obligatorischen Schnecken sind die Frösche am liebsten unter sich. Dann zeigen sie auch ihr volles Verhaltensrepertoire und, falls es nicht zu viele Frösche an sich sind und sie sich wohl fühlen, sorgen sie hingebungsvoll für nächtliches Gezirpe und kleine Kaulquappen. Die Männchen (etwas dünner) klammern sich an die dicken, runden Weibchen und Paarung und Laichabgabe erfolgen zumeist nachts.
Der Laich sieht aus wie dunkelbraune Mohnkörnchen und schwimmt an der Oberfläche. Die Quappen schlüpfen nach anderthalb bis zwei Tagen und sehen zunächst aus wie kleine Kommas. Etwas später bekommen sie das typische Kaulquappenaussehen und paddeln an der Oberfläche durchs Becken. Die Eltern sind da übrigens nicht wählerisch und fressen ihren Nachwuchs, wenn sie ihn erwischen. Möchte man welche aufziehen, braucht es also ein Aufzuchtbecken.
Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen: Eine Froschhaltung im Gesellschaftsbecken ist möglich, WENN man ein paar Dinge beachtet! Wuselige, verfressene Fische sind schlechte Gesellschaft, und da fallen die üblichen Verdächtigen aus dem Fachhandel zum Gro??teil drunter. Die Frösche lauern auf ihre Beute und sind deshalb darauf angewiesen, dass ihnen keiner das Futter in Lichtgeschwindigkeit vor der Nase wegschnappt. Man kann sie durchaus per Pinzette füttern und darauf achten, dass sie so genügend abbekommen, aber eigentlich ist es Mühe, die an sich sparen kann. Anfangs hatte ich es so gehandhabt und ein paar Frösche zusammen mit Panzerwelsen und Kardinälchen gehalten- allerdings haben die Tiere allein schon an die Strömungsverhältnisse unterschiedliche Ansprüche. Es hat mit Einzelfütterung "per Hand" schon funktioniert, aber die Frösche haben nie gebalzt und es war durchaus Aufwand. Dann lieber ein kleines Extrabecken aufstellen, da hat man selber + die Frösche mehr davon! Ist für Anfänger auch besser, da an dann wirklich sicher sein kann, dass es den Tieren gut geht.
Im gezeigten 60l-Becken sind zusätzlich zu den Zwergkrallis (8 Tiere) einige Otocinclus negros (LG2), Algengarnelen (Neocaridina davidi) und Posthornschnecken zu finden. Die kleinen Otos sind ruhig und stören die Frösche nicht. Die Garnelen sind robust und vermehrungsfreudig; da kann man die eine oder andere Junggarnele problemlos als Froschsnack dienen, ohne dass es den Bestand gefährdet. Die erwachsenen Garnelen werden von meinen Fröschen nicht gefressen oder gejagt- allerdings habe ich auch schon anderes gelesen...
Wasserwerte
Hartes Wasser sowie Zimmertemperatur im üblichen Rahmen ist für die Frösche völlig in Ordnung. Auch die Vermehrung klappt dann problemlos. Natürlich sollte man wie üblich gut auf die Wasserqualität achten- bei wöchentlichem, gro??zügigem Teilwasserwechsel aber alles kein Problem.
Die Temperatur liegt dank Raumtemperatur sowie Beleuchtung immer etwa bei 24 Grad, im Sommer auch höher. Gelegentliche gro??e, kühle Wasserwechsel im Sommer nebst reichlich Lebendfutter wirken auf die Tierchen deutlich stimulierend ;-)
Futter
Abwechslungsreiche Ernährung ist bei den Zwergen meiner Erfahrung nach besonders wichtig. Die gefürchtete Ballonkrankheit habe ich persönlich bisher nur bei mangelernährten Tieren beobachten können! Diese waren dann leider nicht mehr zu retten.
Meine Frösche werden einmal pro Woche reichlich mit Lebendfutter gefüttert.
Abwechslend...
Wei??e Mückenlarven
Daphnien
Tubifex
Glanzwürmer (Lumbriculus variegatus)
Im Sommer auch mal schwarze Mückenlarven aus der regentonne
Hin und wieder ein paar Artemien
Sie fressen auch Frostfutter, wenn es sein muss, allerdings hat Lebendfutter ein paar klare Vorteile:
Die Frösche werden sehr aktiv, müssen auf die Beute lauern und danach schnappen. Au??erdem belastet "übrig gebliebenes" Futter nicht das Wasser, weil die Tierchen dann eben später im Froschmagen enden (au??er den im Sü??wasser kurzlebigen Artemias natürlich).
So dusselig und langsam die Frösche auch manchmal wirken mögen: Lebendfutter erwischen sie recht schnell und zuverlässig.
Sonstiges
Quappenaufzucht ist nicht besonders schwer. Ich nehme dafür ein 25cm-Becken mit einem kleinen Heizstab (25 Grad Wassertemperatur) und einem Ausströmer (Membranpumpe gut gedrosselt, nur ein wenig Geblubber).
Laich abschöpfen, Hälfte Beckenwasser + Hälfte Frischwasser. Nicht zu viel Laich einbringen, da bei guten Bedingungen so ziemlich alle Frösche hochkommen- da hat man dann leicht mal mehr Frösche als gewollt oder erwartet ;-)
Sobald sie kaulquappentypisch frei schwimmen fressen sie Essigälchen, Mikrowürmchen und frisch geschlüpfte Artemianauplien (einmal füttern pro Tag reicht durchaus). Bei entsprechender Grö??e kommt dann weiteres Lebendfutter dazu und, sofern gewünscht, die Gewöhnung an Frostfutter.
Anfangs, wenn die Quappis noch ganz klein sind, behelfe ich mir mit einem kleinen Trick, um nicht zu viele Nauplien einbringen zu müssen (die Kleinen sollen beim Fressen im Futter stehen und selbst in 10l verlieren sich die Nauplien ganz schön): Ich wechsle im Aufzuchtbecken täglich gut 50% Wasser und sauge den Boden ab- das mache ich, bevor ich die Nauplien einbringe. Bei weniger Wasser finden die Kleinen ihr Futter natürlich schneller ;-) Wenn alle dicke, orangene Bäuche haben, wird wieder mit temperiertem Frischwasser aufgefüllt.
Zum Aufräumen gebe ich zwei, drei Blasen- und/oder Posthornschnecken dazu, sobald die Quappis gefüttert werden. Robuste Algengarnelen haben sich auch bewährt. Später, wenn die Quappis Beinchen bekommen, bekommen sie auch etwas Hornkraut spendiert, in dem sie wie die erwachsenen Tiere gerne "rumhängen" :-)
Es ist übrigens normal, dass sich die Quappis unterschiedlich schnell entwickeln. Durch reichliche Fütterung und tägliche Wasserwechsel werden aber auch Nachzügler gro?? und stark.
Infos zu den Updates
Update Februar 2015: Bilder und Aufzuchtinfos hinzugefügt. Becken freigeschaltet und hoffentlich nix Wesentliches vergessen :-)
Update 2, Feb 2015: Pflanzenliste aktualisiert, neue Bilder hinzugefügt