Aquarium Jaguar von disco-d
Beschreibung des Aquariums
Besonderheiten:
Beckenrückwand, DIY Düngeanlage und die Gedanken zur Düngung sind weiterhin identisch mit dem, was bereits zu dem Vorgängerbecken "Sansibar" geschrieben wurde.
Dekoration
Bodengrund:
Zur Hälfte (H.E.L.P.) Advanced Soil und beiger Quarzsand.
Ich habe mich für den Advanced Soil entschieden, da es beim Einfahren des Beckens nicht zu den Problematiken wie beim Amazonia Aquasoil führen soll. Da der Aquasoil den Nährstoffhaushalt im Aquarium stark beeinflusst, sollte man in den ersten Wochen alle zwei bis drei Tage das Wasser wechseln. Bei 300 Litern ein stressiges Unterfangen. Auch der Advanced Soil beeinflusst den Nährstoffhaushalt, aber nicht in einem solchen Ma??e.
Meine ersten Erfahrungen mit diesem Bodengrund sind positiv. In den ersten zwei Wochen hat das Pflanzenwachstum enorm zugelegt. Leider stagnierte es dann. Meiner Vermutung nach gibt es eine Nährstoffblockade, die ich bis jetzt noch nicht zu 100% gefunden habe. Die Pflanzen wachsen, aber das geht noch besser (hierzu werde ich sicherlich in der Chronik berichten). Mit Nährstoffblockade meine ich, dass das Vorhandensein einer bestimmten Menge eines bestimmten Nährstoffes die Aufnahme eines anderen Nährstoffes blockiert (induzierter Mangel). Findet man den überdosierten Nährstoff und reduziert die Zugabemenge, sollte auch der ehemals blockierte Nährstoff wieder von den Pflanzen aufgenommen werden können. Ein bekanntes Beispiel hierfür wäre, dass Phosphat in hohen Mengen die Magnesiumaufnahme der Pflanzen blockieren kann (aber nicht muss).
Aquarienpflanzen:
viel Vesicularia ferriei "Weeping Moss"
Microsorum pteropus "Narrow Leaf "
Anubias barteri var. nana Bonsai Petite
Bolbitis heudelotii
Hydrocotyle sp. japan
Hydrocotyle verticillata
Blyxa japonica
Rotala indica
Staurogyne repens
Nymphoides sp. 'Taiwan' ('Flipper')
Marsilea hirsuta
Micranthemum sp. "Montecarlo-3"
Befestigen von Moos am Hardscape:
Viele Moose wachsen sich am Hardscape fest, d.h. sie müssen im Prinzip nur in einen Spalt oder eine Astgabelung hineingesteckt werden, und mit der Zeit fixiert sich das Moos von selbst. Da das Weepingmoos sich leider nicht festwächst, muss es etwas aufwendiger angebracht werden. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten.
Am weitesten verbreitet ist sicherlich das Aufbinden auf Holz oder Steine:
Ich habe dünne Angelsehne verwendet, die unter Wasser kaum sichtbar ist. Ein Vorteil ist, dass sie sich nicht nach einiger Zeit auflöst, wie es bei einigen Arten von Nähgarn der Fall wäre. Falls das zu bearbeitende Hardscape noch nicht im Layout seinen Platz gefunden hat, legt man es vor sich hin. Das Moos wurde vorher in kleinere Schnipsel geschnitten und wird nun auf das Holz oder auf den Stein gelegt. In engen Intervallen bindet man mit der Angelsehne das Moos fest bis ein "solider Eindruck" entsteht. Anschlie??end kann das Hardscape positioniert werden. Solche Arbeiten eignen sich gut dafür, sie als erstes bei der Gestaltung eines Layouts zu erledigen. Im Folgenden sollte dann dafür gesorgt werden, dass das Moos ständig feucht gehalten wird.
Eine weitere Möglichkeit ist das Aufkleben:
Mit Sekundenkleber lassen sich Moose auf Hardscape kleben. Solch ein Kleber härtet so schnell, dass das Moos zum Beispiel während des Wasserwechsels aufgebracht werden kann. Ich trockne die entsprechenden Stellen so gut wie möglich mit einem Tuch und setze drei Klebepunkte auf die entsprechende Stelle. Anschliessend drücke ich vorsichtig eine kleine Menge des Mooses auf die Punkte. Kurze Zeit später sollte das Moos fest genug angeklebt sein, so dass das Wasser wieder eingelassen werden kann. Diese Methode der Moosverarbeitung habe ich am Häufigsten in diesem Layout angewandt, da die Wurzel sehr verzweigt ist und ich nur schwer das Moos auf die ??ste aufwickeln konnte. Weder Fische noch Pflanzen haben in diesen Layout (und auch nicht in den vorigen Layouts) Schaden durch den Sekundenkleber genommen, aber selbstverständlich übernehme ich keine Garantie für die heimischen Versuche anderer Aquascaper!
Klemmen in Spalte oder Astgabeln:
Wie oben schon erwähnt, lassen sich viele Moose sehr gut in natürliche "Vorrichtungen" klemmen. Sie benötigen kein Substrat und wachsen praktisch überall im Aquarium, wo Licht hinscheint.
Tacker mit Edelstahlklammern:
In der Theorie meines Erachtens die eleganteste Lösung. Allerdings kenne ich niemanden der damit Erfahrungen hat, ich weiss nicht einmal, ob es so etwas überhaupt gibt .... vielleicht hat hier im Forum der ein oder andere schon Erfahrungswerte???
Trimmen des Mooses:
Wenn das Becken stabil läuft, dann wird das Moos sehr schnell wachsen und muss häufiger getrimmt, bzw. gekürzt werden. An einigen Stellen geschieht dies durch einfaches rausrupfen, insbesondere dann, wenn das Volumen des Mooses verringert werden soll.
Falls das Moos allerdings in eine bestimmte Form gebracht werden soll, dann einfach die Schere schwingen und rumschnibbeln. Aufpassen sollte man darauf, dass nicht Moosreste durchs gesamte Aquarium schwimmen und sich an ungewollten Stellen ansiedeln ... dass kann ganz schön nervig werden.
Weitere Einrichtung:
Der Wurzelaufbau besteht aus selbstgezogenen Moorkien (siehe Sansibar) und es wurde Minilandschaft als Stein verwendet
Aquarien-Technik
Beleuchtung:
siehe Sansibar
Filtertechnik:
siehe Sansibar
Weitere Technik:
2Kg Co2 Flasche, Druckminderer, Blasenzähler und Inline Atomizer.
Auf dem Foto ist der Inline Atomizer zu erkennen. Dieser wurde in den Filterauslauf eingebaute und mit Schellen fixiert. Da der Atomizer aus Hong Kong importiert wurde, sind diese Schellen nötig. Zumindest denke ich, dass der Durchmesser europäischer Schläuche ein anderer zu sein scheint????. Gut zu sehen ist der schwarze CO2 Zulauf und die Keramikmembran im Körper des Atomizers.
Dieser Atomizer läuft erst ab ca. 2 Bar Arbeitsdruck. Nicht jeder Druckminderer lässt sich darauf einstellen!!!!
Besatz
10 Nannostomus mortenthaleri
5 Inpaichthys kerri sp blau
Otocinclus
Caridina multidentata
Anentome helena
Wasserwerte
Die Methode, wie ich im Allgemeinen auf meine Düngemengen komme, habe ich hier beschrieben.
Für dieses Becken habe ich jetzt unter Berücksichtigung der Werte im Trinkwasser Hannovers die wöchentliche Düngerzugabe nach dem Wasserwechsel optimiert und komme auf diese Werte:
NO3= 11, 69 mg/l
PO4= 1, 47 mg/l
K= 7, 31 mg/l
Mg= 6, 47 mg/l
Ca= 79, 5 mg/l
Fe und weitere Mikros dünge ich nur sehr wenig.
Ph= 6, 8
Kh= 4 bis 5
Gh= 12
Futter
Verschiedenes (Flockenfutter, gefriergetrocknetes Futter und Lebendfutter)
Sonstiges
Das Layout habe ich Jaguar genannt, da der gedrungene Wurzelaufbau mich auf den ersten Blick eher an einem "geduckten Jaguar vor dem Sprung" erinnert, als an eine (Dschungel)-Landschaft. Das Tiere als Vorbild für ein Layout herhalten, widerspricht auch nicht dem Gedanken des Naturaquariums, bzw. des Aquascapings. Denn der Jaguar bewegt sich in der Regel nicht in Gro??städten, sondern in der Natur und auch sein "Shape" ist auch natürlichen Ursprungs. Hardscape mit einer solchen Assoziation im Hinterkopf zu arrangieren und mit Pflanzen zu gestalten kann man als "scapen" unter Wasser, also als Aquascaping bezeichnen.
Ich habe einen Blog zu diesem Thema freigeschaltet und mich würden Beiträge von Euch sehr interessieren: Was ist "Aquascaping" und wo liegen die Grenzen?
Betrachtet man das Scape in seinen Einzelheiten wie dem Arrangement verschiedener Pflanzenarten, oder den ??bergängen des "Flussbettes" zu den Minilandschaftssteinen, dann befindet man sich wiederum im Modus des klassischen Aquascapings, denn die Inspirationen für diese Module entstammen landschaftlichen Details aus der guatemaltekischen Natur, dort wo der Jaguar zu Hause ist.
Infos zu den Updates
August 2013
Einrichtung des Beckens
??bernahme der Otocinclen, der Amano Garnelen und der Anentome helena aus dem Vorgängerbecken
September 2013
Ursprünglich war HCC als Bodendecker gedacht. Die ersten zwei Wochen sah es so aus, als ob es gut wachsen würde. Leider sah es nur so aus; das Wachstum stellte sich ein. Nach weiteren zwei Wochen wurde es durch Micranthemum sp. "Montecarlo-3" ersetzt.
Ursprünglich war ein Schwarm Ladiglesia roloffi und eine kleine Gruppe Pseudomugil "paskai" Red Neon als Besatz gedacht. Ich habe die Suche nach Ladiglesia roloffi aufgeben müssen, da es diesen Fisch in Niedersachsen einfach nicht gibt. Bald darauf bin ich auf den Nannostomus mortenthaleri und den Inpaichthys kerri sp blau gesto??en, die letztendlich in das Becken eingezogen sind.
Oktober 2013
Seit kurzer Zeit dünge ich mit Urea zusätzlich auf und die Pflanzen explodieren förmlich in ihrem Wachstum. Alle Pflanzen ??? Nein ... auch der neue Bodendecker MM3 kommt einfach nicht in die Gänge.
November 2013
Nun habe ich den Bodendecker durch Marsilea hirsuata ersetzt und endlich bildet sich ein Teppich. Au??erdem sind 20 Taiwan Red Sakuras ins Becken eingezogen.
Dezember 2013
Nun sind auch noch 15 bunte Geweihschnecken eingezogen. Das Becken findet sich zur Zeit mehr oder weniger in einem biologischen Gleichgewicht ... falls man das so bezeichenen kann. Auf jeden Fall wachsen die Pflanzen und die Algenbildung ist geringer als das, was die Garnelen, Schnecken und Welse vertilgen können. Ich dünge zur Zeit nach 70% WW alle 10 Tage: Nitrat 15, 5 mg/l, Phosphat 1, 67 mg/l und Kalium 6, 8 mg/l auf. Hinzu kommt noch ein guter Schluck Urea. Für die tägliche Düngung habe ich mir einen Liter, der aus ca gleichen Teilen NPK besteht, zurecht gemischt. Davon führt der Düngeautomat ca 20 ml pro Tag hinzu.
Januar und Februar 2014
Das Becken sieht nun etwas wilder aus. Zum einen, da ich nicht mehr so viel Zeit zum scapen habe, aber zum andereren auch, weil noch verschiedene Pflanzen hinzugekommen sind. Und ... irgendwie gefällt mir diese Wildheit und die Abstinenz dieser 100%igen Sauberkeit.
März 2014
Es sind 6 Nannostomos marginatus hinzugekommen.
April 2014
Der Besatz wurde um ein paar Apistogramma borelli erweitert
User-Kommentare
hi
Tolles Becken geile Optik
Da macht es gleich mal click
lg sebi
Hi,
echt ein optischer Knaller dein Becken. Finde es auch klasse das man die Entwicklung des Beckens so schön nachvollziehen kann.
LG Sebastian