Zimmerpflanzen im Schlafzimmer: Vorteile, Nachteile und geeignete Pflanzen
Im Herbst hat sich unser Leben wieder stärker ins Innere unseres Zuhauses verlagert. Mit der wichtigste Raum, der wichtig für Erholung und Wohlbefinden ist, ist das Schlafzimmer.
Zimmerpflanzen können das Ambiente eines Schlafzimmers erheblich aufwerten und bieten darüber hinaus Vorteile für die Luftqualität und das Wohlbefinden. Doch nicht alle Pflanzen sind gleich gut geeignet, und es gibt auch potenzielle Nachteile, die bedacht werden sollten.
Vorteile von Zimmerpflanzen im Schlafzimmer
Verbesserung der Luftqualität
Bestimmte Zimmerpflanzen können die Luft durch Photosynthese mit Sauerstoff anreichern. Gleichzeitig filtern sie Schadstoffe wie Formaldehyd, Benzol und Trichlorethylen aus der Luft, was zu einem gesünderen Raumklima beiträgt. Dies kann besonders in Schlafzimmern von Vorteil sein, da frische und saubere Luft für einen erholsamen Schlaf sorgt.
Erhöhte Luftfeuchtigkeit
Zimmerpflanzen geben über ihre Blätter Feuchtigkeit ab und tragen damit zu einer angenehmeren Raumluft bei. Besonders in der Heizperiode kann dies helfen, trockene Luft zu vermeiden, die die Atemwege reizt und Haut sowie Augen austrocknet.
Stressreduktion und Wohlbefinden
Studien zeigen, dass der Anblick von Pflanzen beruhigend wirkt und den Stresslevel senken kann. Pflanzen im Schlafzimmer können so zu einer entspannteren Atmosphäre und einem besseren Schlaf beitragen.
Nachteile von Zimmerpflanzen im Schlafzimmer
Nachtausatmung von CO2
Pflanzen betreiben tagsüber Photosynthese und produzieren Sauerstoff, nachts jedoch nehmen die meisten Pflanzen jedoch Sauerstoff auf und geben Kohlendioxid (CO2) ab. Dies ist für den Menschen in normalen Mengen zwar unbedenklich, bei einer hohen Anzahl von Pflanzen könnte jedoch der CO2-Gehalt im Schlafzimmer steigen und die Luftqualität verschlechtern.
Feuchtigkeit und Schimmelbildung
Pflanzen, die viel gegossen werden, können die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer erhöhen. Dies ist an sich positiv, kann aber in schlecht belüfteten Räumen zu Schimmelbildung führen, wenn die Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum zu hoch ist.
Allergien und Schädlinge
Einige Pflanzen können Allergien oder Reizungen der Atemwege auslösen oder Schädlinge wie Blattläuse anziehen, die sich im Schlafzimmer schnell ausbreiten könnten. Auch Pflanzen, die Pollen absondern, sind weniger geeignet für Schlafräume.
Geeignete Pflanzen für das Schlafzimmer
Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
Der Bogenhanf ist ideal fürs Schlafzimmer, da er nachts Sauerstoff produziert und somit zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt. Er benötigt wenig Pflege und ist außerdem ein ausgezeichneter Schadstofffilter.
Aloe Vera
Auch Aloe Vera setzt während der Nacht Sauerstoff frei und kann damit die Raumluft besonders in der Nacht verbessern. Zudem benötigt die Pflanze wenig Wasser und Pflege, was sie zu einer unkomplizierten Wahl macht.
Efeutute (Epipremnum aureum)
Die Efeutute ist eine der besten Luftreiniger und filtert eine Vielzahl von Schadstoffen aus der Luft, nicht umsonst ist sie in vielen Haushalten vertreten! Sie ist robust und pflegeleicht, macht sich optisch gut in Hängeampeln oder auf Regalen.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Lavendel ist bekannt für seinen beruhigenden Duft, der beim Einschlafen helfen kann. Die Pflanze benötigt viel Licht und mäßige Pflege, sollte aber nicht übermäßig gegossen werden. Angeblich soll sie, auf dem Fensterbrett abgestellt, zudem Insekten fernhalten.
Ungeeignete Pflanzen für das Schlafzimmer
Ficus benjamina (Birkenfeige)
Diese Pflanze kann zwar Schadstoffe aus der Luft filtern, ist aber für viele Menschen allergieauslösend. Zudem produziert die Birkenfeige nachts CO2, was in größeren Mengen im Schlafzimmer nachteilig sein könnte.
Geranien (Pelargonium)
Geranien blühen zwar schön, können jedoch Duftstoffe und Pollen abgeben, die in Schlafräumen zu Kopfschmerzen und Atemwegsreizungen führen können.
Lilien (Liliaceae)
Lilien sind aufgrund ihrer stark duftenden Blüten nur bedingt für das Schlafzimmer geeignet. Ihr intensiver Duft kann zwar tagsüber als angenehm empfunden werden, aber in geschlossenen Räumen, insbesondere nachts, kann dieser Duft überwältigend wirken und ebenfalls zu Kopfschmerzen oder Atemwegsreizungen führen.
Zusammenfassend:
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Zimmerpflanzen in Schlafräumen grundsätzlich schädlich sind, weil sie nachts Sauerstoff verbrauchen. In der Realität sind die Mengen an CO2, die von Pflanzen nachts abgegeben werden, jedoch zu gering, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Es ist eher die Anzahl der Pflanzen, die entscheidend ist – eine ausgewogene Auswahl an Pflanzen ist unproblematisch und kann sogar viele Vorteile bieten.
Pflanzen mit großen, breiten Blättern geben zudem mehr Feuchtigkeit ab, was besonders in Räumen mit trockener Heizungsluft angenehm ist. Hierbei sollte allerdings darauf geachtet werden, die Pflanzen nicht zu oft zu gießen, um übermäßige Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden.
Mit der richtigen Pflege und Platzierung bieten Pflanzen im Schlafzimmer zahlreiche Vorteile ohne nennenswerte Nachteile.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de