Diskusfische im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Symphysodon
Wissenswertes zu Symphysodon
Herkunft
Beim Diskus (Symphysodon) handelt es sich um eine Buntbarsch-Gattung, die ursprünglich aus dem tropischen Südamerika stammt. Dort ist er im Amazonas zu finden. Von der peruanischen Stadt Iquitos im Westen bis zum Beginn des Amazonasdeltas vor der brasilianischen Atlantikküste ausgehend, haben sich die beliebten Aquariumfische aus Südamerika auch die Zuflüsse erschlossen.
Aussehen
Diskusfische sind eine Art von Süßwasserzierfischen, die für ihre auffälligen Farben und runden, scheibenartigen Körper bekannt sind. Die Farbvariationen bei Diskusfischen sind zahlreich und können von rot, braun, blau, grün bis hin zu gelb reichen.
Ihr Körper ist seitlich zusammengedrückt und hat eine abgerundete Form, die an eine flache Scheibe erinnert. Die Rückenflosse verläuft entlang des oberen Rückens und geht nahtlos in die Schwanzflosse über. Die Brustflossen sind klein und rund, während die Bauchflossen lang und dünn sind.
Die Augen von Diskusfischen sind groß und auffällig, mit einer runden Pupille und einem dunklen Rand. Die Kiemen sind gut entwickelt und von einem dicken Kiemendeckel bedeckt. Der Mund ist klein und unterständig, was bedeutet, dass er an der Unterseite des Kopfes sitzt.
Der König der Aquaristik
In der Aquaristik galt der Diskus lange zeit als sehr schwierig zu halten, da die Fische sehr hohe Ansprüche an die Wasserqualität und -Zusammensetzung haben. Wildfänge lassen sich fast nur dann erfolgreich halten oder gar vermehren, wenn das Wasser fast keimfrei, leicht sauer (pH-Wert zwischen 4 und 6,5) und sehr weich, also weitestgehend frei von gelösten Mineralstoffen ist. Die Gesamthärte ist hier oft unter 1°dGH. Die Wassertemperatur liegt in den natürlichen Biotopen zwischen 29 und 34°C, was für andere Aquarienfische eher lebensbedrohlich ist.
Der Diskus Fisch wird oft als "König der Aquaristik" oder "König des Amazonas" bezeichnet, da es meist den erfahrenen Aquarianern vorbeihalten war, die passenden Lebensumstände für die anspruchsvollen Zierfische zu schaffen und sie erfolgreich zu halten.
In den letzten Jahren haben sich neben den verschiedenen natürlichen Standortvarianten, die selbst bereits sehr unterschiedliche Zeichnungen und Farben aufweisen, immer mehr Zuchtformen durchgesetzt, die mit den in Deutschland gängigen Wasserwerten besser zurecht kommen sollen. Hier sind vor allem die Tiere aus der Diskuszucht Stendker zu nennen, die auch auf Grund ihrer intensiven Färbungen sehr beliebt sind und einfacher im Aquarium zu halten sind.
Haltung
Obwohl das natürliche Biotop der Buntbarsche meist pflanzenlos ist, wird ein Diskusaquarium oft mit einer dichten Bepflanzung eingerichtet. In den letzten Jahren ist aber auch hier ein Trend zur biotopnahem Gestaltung des Aquariums zu beobachten. Die Becken werden dann mit Sandboden eingerichtet und hauptsächlich mit großen Wurzeln dekoriert.
Bei der Bepflanzung ist es wichtig, dass auch an der Stelle die hohen Temperaturen in einem Diskusaquarium bedacht werden. Nicht alle Aquarienpflanzen tolerieren solche Werte. Gut geeignet ist eine Auswahl von Pflanzen aus den Gattungen Anubias, Echinodorus, Vallisneria, Cryptocorynen und Microsorum.
Wichtig für die erfolgreiche Haltung ist, dass die Diskusfische Unterstände vorfinden. Dabei ist es egal, ob diese pflanzlich sind oder hängende Wurzeln, die sozusagen ein Dach bilden. Die Beleuchtung sollte nicht zu hell sein oder zumindest einige schattige Zonen haben. Eine Abdunklung des Aquariumbeckens mit Schwimmpflanzen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, das Wohlbefinden dieser Süßwasserfische zu steigern.
Das Aquarium für die bis zu 20 cm großen Discusfische sollte mindestens 400 Liter fassen. Wichtig ist dabei auch die Höhe des Beckens, die mindestens 60 cm betragen sollte. Die Kantenlänge sollte mindestens 150 cm betragen.
Diskusbuntbarsche sollten am besten als Paar oder als Gruppe ab 5 Tieren gehalten werden. Optimal ist eine Gruppe ab 10 Exemplaren.
Bei der Vergesellschaftung sollte darauf geachtet werden, dass die Beifische zusammen mit den Diskus beim gleichen Händler bezogen werden, um das Risiko von abweichenden Bakterienstämmen zu minimieren. Beliebte Beifische sind Neonsalmler, rote Phantomsalmler, Rotkopfsalmler, marmorierte Beilbäuche, L-Welse, Panzerwelse und verschiedene Zwergbuntbarsche aus der Gattung Apistogramma. Beifische sollten ruhig und auf keinen Fall aggressiv sein. Da das Nachbesetzen immer mit dem Risiko verbunden ist, dass wieder neue Krankheitserreger eingeschleppt werden könnten, sollte gleich zu Beginn ein ausreichend hoher Besatz gewählt werden. Wichtig ist, dass die vergesellschafteten Tiere mit den Wasserwerten zurechtkommen.
Bei der Ernährung sollte auf abwechslungsreiche und gesunde Ernährung geachtet werden, damit der Diskus Fisch gesund und fit bleibt. Mangelerscheinungen können durch die Kombination von verschiedenen Frost-, Trocken und Lebendfuttersorten vermieden werden. Die sie einen kurzen Verdauungstrakt haben, sollten sie mehrmals täglich eine kleine Menge Futter erhalten. Die bei Diskushaltern weit verbreitete Fütterung mit Truthahnherz und Rinderherz erfordert eine hohe Wassertemperatur ab 28°C aufwärts, damit die Fische diese Nahrung verwerten können. Dieses "Mästen" ist unter Aquarianern umstritten.
Arten
In der Aquaristik gelten vor allem die ursprünglichen Arten als echte Herausforderung. Dazu zählen Symphysodon tarzoo, Symphysodon aequifasciatus und seine Unterarten S. aequifasciatus aequifasciatus (Grüner Diskusfisch), S. aequifasciatus axelrodi (Brauner Diskusfisch), S. aequifasciatus haraldi (Blauer Diskusfisch) und S. discus (Heckel Diskus, Pompadurfisch). Diese Arten reagieren oft sehr empfindlich auf zu hartes Wasser, zu nierige Wassertemperaturen oder zu hohen pH-Wert. Nachzuchten wie von Stendker gelten als wesentlich robuster.
Die Zuchtformen haben teilweise Fantasienamen wie "Ghost", "Blue Diamond", "Marlboro Red", "Pigeon Blood", "Dark Angel", "German Wonder", "Snake Skin" oder "Tangerine Dream".
Zucht
Eine besondere Herausforderung stellt die Zucht von Diskusbuntbarschen dar.
Die erste Schwierigkeit besteht darin, ein funktionierendes Brutpaar zu erhalten. Meist sondert sich ein Pärchen aus der Gruppe ab und verhält sich auffallend aggressiv gegenüber allen anderen Fischen im Aquarium.
Das Ablaichen erfolgt meistn an einer glatten, fast senkrechten Fläche im Becken. Dies kann an der Scheibe, dem Filter und Pflanzen geschehen. Von Züchtern werden oft spezielle Laichkegel angeboten.
Sollten die Wasserwerte (sehr weich und pH-Wert deutlich unter 6) nicht passen, kommt es sehr oft zu einer Verpilzung der Eier der Diskusfische oder sie bleiben sogar gänzlich unbefruchtet.
Beide Elterntiere bewachen teilweise abwechselnd das Gelege. Das Gelege darf auf keinen Fall von den Elternfischen getrennt werden, da das erste Futter für die Jungfische zwangsweise ein Hautsekret sein muss, dass sie vom Körper der Eltertiere picken. Später können die Jungfische mit frisch geschlüpften Artemien gefüttert werden.
Wenn sich ein harmonisierendes Paar im Gesellschaftsbecken gefunden hat, kann dieses auch in ein Zuchtbecken gesetzt werden. Bewährt haben sich Würfen mit einer Mindestkantenlänge von 50 cm. Ein solches Ablaichbecken wird meist ausschließlich mit einem Laichkegen eingerichtet, um Krankheitsherde möglichst auszuschließen.
Wichtig ist auch, dass die Elterntiere möglichst ohne Stress ihrer Brutpflege nachgehen können, da sonst auch die Gefahr besteht, dass das eigene Gelege gefressen wird.
Haltungsbedingungen
Um Symphysodon (Diskusfisch) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 26° bis 30°C
- pH-Wert: 5.0 bis 7.5
- Gesamthärte: 2° bis 10° dGH
- Mindestaquariengröße: 400 Liter