Schädlinge im Gartenteich – Erkennen und Bekämpfen
Ein gesunder Gartenteich ist ein wichtiges Ökosystem, in dem verschiedene Pflanzen und Tiere zusammenleben. Viele Tiere, die sich in und um den Teich ansiedeln, sind Nützlinge und tragen zum biologischen Gleichgewicht bei.
Doch es gibt einige wenige Tierarten, die als Schädlinge betrachtet werden können, da sie das Teichmilieu stören oder die Pflanzen und Fische im Teich schädigen. Wir geben einen Überblick über die typischen Schädlinge im Gartenteich und erklären schonende Methoden zur Bekämpfung.
Nützlinge oder Schädlinge?
Viele Tiere, die zunächst als Schädlinge betrachtet werden, sind in Wirklichkeit Nützlinge, die eine wichtige Rolle im Teichökosystem spielen. Beispielsweise sind Libellenlarven, Wasserschnecken und Wasserflöhe wichtige Bestandteile des natürlichen Kreislaufs. Sie fressen Algen, abgestorbene Pflanzenteile und sogar andere schädliche Insekten. Ihre Anwesenheit sollte deshalb eher gefördert als bekämpft werden.
Besonders dann, wenn das ökologische Gleichgewicht durcheinander gerät, können allerdings auch eigentliche Nützlinge Schaden verursachen. Sie sollten dann durch Maßnahmen wie die Förderung ihrer natürlichen Feinde wieder etwas zurückgedrängt werden.
Typische Schädlinge im Gartenteich
Rückenschwimmer (Notonecta)
Rückenschwimmer, auch Wasserwanzen genannt, können Fische und deren Brut angreifen. Diese kleinen Raubinsekten stechen ihre Beute mit einem Rüssel an und saugen sie aus. Besonders junge Fische oder kleine Amphibienlarven sind gefährdet.
Bekämpfung: Da Rückenschwimmer durch stehendes Wasser und eine Überpopulation von Wasserinsekten angelockt werden, kann das Anlegen einer leichten Strömung im Teich oder die Installation eines Sprudelsteins helfen. Zudem sollten überschüssige Pflanzenreste entfernt werden, um den Rückenschwimmern weniger Schutzräume zu bieten.
Teichmuscheln und Schnecken als Parasitenüberträger
Obwohl viele dieser Arten nützliche Aufgaben im Teich erfüllen, können sie als Zwischenwirte für Parasiten fungieren, die Fische befallen.
Bekämpfung: Wenn eine Überpopulation an Schnecken festgestellt wird, können natürliche Fressfeinde wie bestimmte Fischarten (z. B. Bitterlinge) oder Schneckenfallen zur Reduktion beitragen. Teichmuscheln sollten in stark besiedelten Teichen sowieso vermieden werden.
Blutegel (Hirudinea)
Blutegel können Fische im Teich befallen und deren Gesundheit beeinträchtigen, indem sie sich an deren Haut anhaften und Blut saugen. Dies schwächt die Fische und macht sie anfälliger für Krankheiten.
Bekämpfung: Blutegel lassen sich am besten durch manuelles Absammeln bekämpfen. In stark befallenen Teichen können bestimmte Fischarten wie Rotfedern oder Gründlinge helfen, die Blutegel zu reduzieren. Auch die regelmäßige Reinigung des Teichbodens entfernt Eigelege von Blutegeln.
Wasserschnecken (Planorbidae und Lymnaeidae) bei Überpopulation
Schnecken sind im Gartenteich generell nützliche Tiere, da sie Algen fressen und das Wasser sauber halten. Eine Überpopulation kann jedoch zum Problem werden, wenn sie zu viele Pflanzen anfressen und den Teich optisch und ökologisch aus dem Gleichgewicht bringen.
Bekämpfung: Die Kontrolle der Schneckenpopulation lässt sich über den gezielten Einsatz von natürlichen Fressfeinden wie Karpfen oder Zierfischen (z. B. Guppys) erreichen. Das Absammeln überschüssiger Schnecken kann ebenfalls helfen.
Larven der Zuckmücken (Chironomidae)
Die Larven der Zuckmücken, auch als „Rote Mückenlarven“ bekannt, sind in geringen Mengen nützliche Futtertiere für Fische. Bei Überpopulation können sie jedoch Algenblüten und Sauerstoffmangel im Teich verursachen, was das biologische Gleichgewicht stört.
Bekämpfung: Eine wirksame Methode ist die gezielte Ansiedlung von Fischen, die Zuckmückenlarven fressen, wie Goldfische oder Moderlieschen. Eine regelmäßige Entfernung von organischem Material, das den Larven als Nahrung dient, verhindert ebenfalls eine Massenvermehrung.
Wasservögel als Schädlinge
Bestimmte Wasservögel, wie Reiher oder Enten, können erhebliche Schäden anrichten, indem sie Fische fangen oder durch intensives Baden die Pflanzen und Uferbereiche des Teiches zerstören.
Bekämpfung: Reiher können durch den Einsatz von Netzen, Reiherattrappen oder Bewegungsmeldern, die Wasserspritzer auslösen, ferngehalten werden. Für Enten hilft es, den Zugang zum Teich durch das Anlegen von Pflanzenbarrieren oder Zäunen zu erschweren.
Natürliche und umweltschonende Bekämpfungsmethoden
In einem biologisch gut funktionierenden Teich sollten chemische Mittel vermieden werden. Stattdessen bietet es sich an, natürliche Gleichgewichte zu fördern und die Biodiversität zu stärken. Hier einige umweltschonende Methoden zur Schädlingsbekämpfung:
Förderung von Nützlingen
Indem natürliche Feinde von Schädlingen angesiedelt werden, lässt sich das Gleichgewicht wiederherstellen. Fische, Frösche und Libellenlarven sind beispielsweise natürliche Fressfeinde vieler Insektenlarven.
Mechanische Maßnahmen
Regelmäßige Reinigung des Teiches, Entfernung abgestorbener Pflanzenteile und das Absammeln von Larven und Schnecken halten die Schädlingspopulation in Grenzen.
Prävention
Das Vermeiden von Überfütterung der Fische und das Einbringen von zu vielen Nährstoffen in den Teich beugt Algenblüten und Schädlingen vor. Auch die Kontrolle der Pflanzenmasse durch regelmäßigen Rückschnitt trägt zur Prävention bei.
Fazit
Obwohl einige Tiere im Teich als Schädlinge betrachtet werden, sind viele davon nützliche Helfer im Teichökosystem. Ein gesundes, natürliches Gleichgewicht sorgt dafür, dass Schädlinge nicht zur Plage werden. Wo es dennoch zu Problemen kommt, können umweltfreundliche Maßnahmen wie das gezielte Fördern von Nützlingen und eine regelmäßige Pflege des Teiches helfen, die Balance wiederherzustellen.
Grundsätzlich gilt: Je artenreicher ein Lebensraum ist, desto seltener werden Schädlinge zum Problem, da dann immer auch ausreichend natürliche Feinde vorkommen.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de