Lebensraum Westafrikanischer Flu?? im Aquarium
Hallo ,
kommen wir jetzt zu den grö??eren Fischen aus Westafrika die in Aquarien ab 150 cm gehalten werden können .
Zur Einrichtung eines Westafrikabeckens hab ich in den vorangegangenen Berichten ja schon einiges geschrieben , auch in einem solchen Becken das für grö??ere Fische ist kann man diese Einrichtung wühlen , allerdings sollte genügend Schwimmraum aber auch Versteckplätze vorhanden sein .
In einem Aquarium mit der länge von 150 cm würde ich höchstens zwei bis drei Paare von Buntbarschen mit einer Endlänge von 12 cm einsetzen wobei drei schon sehr hoch gegriffen ist , da mü??ten sie schon sehr friedfertig sein aber das wird sich spätestens beim ablaichen ändern .
Als Cichliden Besatz in einem solchen Aquarium kämen Chromidotilapia guentheri guentheri , Benitochromis nigrodorsalis , Pelvicachromis humilis , Pelvicachromis rubrolabiatus , Thysochromis ansorgii und andere grö??er werdende Cichliden in betracht . Diese Cichliden sollten erst mal in einer Gruppe gepflegt werden aus der sich ein Paar finden kann , die anderen können dann wieder abgegeben werden .
Das ist deshalb erforderlich damit sich die Paare bei der Brutpflege gut verstehen , und je besser sich ein Paar versteht desto besser klappt es bei der Brutpflege .
Pelvicachromis und Thysochromis sind Höhlenbrüter , das hei??t sie brauchen eine Höhle um darin abzulaichen und ihre Larven bis zum freischwimmen zu pflegen .
Chromidotilapia und Benitochromis sind ovophile Maulbrüter , das hei??t sie laichen in der Regelauf einem Stein oder ähnlichem ab und nehmen das Gelege wenn es vollständig abgesetzt ist ins Maul und erbrüten es dort .
Aber auch da gibt es noch Unterteilungen , Chromidotilapia guentheri guentheri ist ein ovophiler Maulbrüter im Männlichem Geschlecht ! , will hei??en dort nimmt das Männchen das Gelege ins Maul und erbrütet es das Weibchen übernimmt die Revierverteidigung und beteiligt sich erst an der Brutpflege wenn die Jungen freischwimmen , dann nimmt sie es auch bei Gefahr ins Maul auf .
Bei Benitochromis nigrodorsalis ist das wieder anders , dort nimmt das Mäünnchen als auch das Weibchen die Eier ins Maul auf und erbrüten sie dort . Die Maulbrutpflege wechselt in diesem Stadium des öfteren , der Partner der gerade keine Brutpflege betreibt hebt dann eine kleine Grube aus in der die Eier abgelegt werden und der Partner der die Grube ausgehoben hat nimmt sie dann ins Maul auf .
Dieses Verhalten ist schon faszinierend , und aus diesem Grund ist es so wichtig das sich das Paar gut verstehen mu??, sonst klappt die Laichübergabe nicht .
Bei diesen Arten gibt es aber auch larvorphile Maulbrüter , das hei??t sie laichen entweder in Höhle oder wie die Offenbrüter auf einem Stein oder ähnlichem ab und nehmen erst nch dem Schlupf der Larven diese ins Maul auf .
Als Beifische für den mittleren Bereich könnte man Phenacogrammus interruptus , Alestopetersius caudalis , Arnoldichtis spilopterus , Alestes longipinnis nehmen . Letzterer ist ein wenig empfindlich gegen höhere Nitratwerte deshalb gilt regelmä??ig Wasserwechsel machen , das gilt nicht nur für ihn sondern für alle Salmler . Alle diese Salmler sollten über dunklem Bodengrund gehalten werden , oder zur Abdunklung eine Schwimmpflanzendecke haben. Sie werden alle über 10 cm lang , man sollte sie im Schwarm nicht unter sechs Tieren halten , aber da hier von Aquarien ab 150 cm ausgegangen wird würde ein Schwarm von 10 Tieren bei 150 cm Kantenlänge in grö??eren Aquarien auch mehr absolut möglich sein .
Sie sind alle wunderschön gefärbt und brauchen sich nicht vor ihren Südamerikanischen Verwandten verstecken .
Wenn man Barben haben möchte würden sich Barbus liberiensis und Barbus holotaenia anbieten .
Das Problem ist nur , die wird man kaum bekommen , und sollte man das Glück haben sollte man sofort zuschlagen .
Barbus liberiensis habe ich unter dem Namen Barbus trispilos gekauft , farblich ist sie eher unscheinbar , aber sie hat eine dezente Schönheit , ihr Körper ist dunkel beige gefärbt , auf den Körperseiten trägt sie drei schwarze Flecken einen am Schwanzstiel , der ist rund , einen auf der Körpermitte , der ist oval , und einen vor den Kiemendeckeln , der ist wieder rund .
Die Flossen sind zart rot gefärbt , und je nach Lichteinfall zieht sich ein leicht rotes Längsband von der Schwanzwurzel bis vor die Kiemendeckel .
Sie wird ca. 10 cm gro?? .
Barbus holotaenia ist auch eher eine dezente Schönheit , der Körper ist bis zur Mitte silbrig dann kommt ein schmaler , scharf begrenzter , von der Schnautzenspitze bis zur Schwanzflosse reichender schwarzer Strich , darüber ist sie bräunlich beige .
Die Flossen sind leicht rötlich , die Iris ist oberhalb des Striches kräftig rot .
Auch sie wird ca. 10 cm .
Das Becken sollte nicht zu hell sein und es sollte genügend Schwimmraum vorhanden sein da sie ein schneller Schwimmer ist .
Wasserwechsel sollte behutsam und mit abgestandenem Wasser gemacht werden .
Auch Barben sollten im Schwarm gehalten werden .
Als Oberflächenfisch wäre Pantodon buchholzi geeignet , dieser sehr eigenwillig aussehnde Fisch ist nicht gerade ein Ausbund an Farbenpracht aber sehr interessant anzusehen .
Sein Körper hat die Form eines Schiffsrumpfs , der Rücken ist extrem abgeflacht und der Bauch Keilförmig damit schie??t er durchs Wasser sobald er Beute erspäht hat , Diese Form prädestiniert ihn geradezu nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche zu stehen und auf Beute zu warten .
Der Körper ist in dunklen und hellen brauntönen gehalten und macht ihn von oben gesehen fast unsichtbar , seine Brustflossen haben die Form von Schmetterlingsflügeln und die Bauchflossen sind verlängerte Srahlen ähnlich denen von Labyrintern.
Er ist aber ein ausgesprochener Futterspezialist , Flockenfutter und Gammarus sollten die Ausnahme bei der Fütterrung sein er braucht viel Lebendfutter und da vor allem Insekten , Fliegen , Motten , Schnaken usw.
Das Aquarium sollte gut Abgedeckt sein da er weite Sprünge vollziehen kann , auch sollte man auf Fische verzichten die an seinen langen Bauchstrahlen zupfen .
Er ist in guten Zierfischhandlungen zu bekommen vielleicht nicht immer aber man bekommt ihn .
Dieser Fisch ist weniger was für Anfänger.
Es gibt noch eine Art die als Oberflächenfisch eingesetzt werden kann Aplocheilichthys spilauchen , er gehört zu den Leuchtaugenfischen , sieht sehr schön aus , wird 6 - 7 cm gro?? , sollte auch im Schwarm gehalten werden .
Bei diesem Fisch gibt es nur ein Problem er braucht einen Salzzusatz im Aquarienwasser da er aus den Mangrovengewässern stammt .
Kommt mit Ph Werten von 7 - 8 zurecht .
Andere einzusetzende Arten wären , Epiplatys dageti monroviae aus Liberia , Procatopus similis, roter Rücken sonst eher blau mit rötlichen Flossen aus Kamerun.
Will man noch was aussergewöhnliches oder eigenwillig aussehendes im Aquarium haben würde ich Ctenopoma acutirostre ( Leopardbuschfisch ) empfehlen , er ist ein hoch gebauter Labyrinter mit spitzer Schnauze und gro??en Augen .
Er trägt braune Flecken auf hellen Grund manchmal sind sie auch einfarbig braun .
Die Art ist zwar scheu wird aber bei artgerechter Pflege schnell zutraulich .
Er ist ein Lauerjäger und steht gern ruhig in dichtem Pflanzenbewuchs , nicht mit zu kleinen Fischen vergesellschaften , werden als Beute angesehen .
Keine zu helle Beleuchtung , Schwimmpflanzen , und mit ruhigen grö??eren Arten vergesellschaften .
Länge 15 cm , Ph 6, 0 - 7, 2 .
Zu guter letzt noch was für den Boden , Fiederbartwelse , hier gibt es mehrere Arten aber drei die nicht allzu gro?? werden , Synodontis schoutedeni , Synodontis eupterus und Synodontis velifer .
Alle drei werden 16 - 18 cm gro?? .
Synodontis eupterus ist in der Grundfärbung silbrig und hat eine schwarze Fleckenzeichnung , sein Merkmal ist die hochgestelte Rückenflosse .
Die Art braucht Versteckmöglichkeiten und nicht zu kleine Aquarien .
Bei grö??eren Exemplaren keine zu kleinen Beifische .
Synodontis schoutedeni ist eine Art die leicht saures und weiches Wasser benötigt .
Auch er braucht Versteckmöglichkeiten und sollte nicht mit zu kleinen Beifischen vergesellschaftet werden . Die Grundfärbung ist Gelb ? Gold? mit dunkelem Fleckenmuster .
Synodontis velifer ist schon eine Rarität , auch er braucht Verstecke , die Beifische mü??en friedlich sein . Die Grundfärbung ist hellbraun mit dunkelbraunen Fleckenmuster .
Wie fast alle Synodontisarten sieht man auch ihn nur während der Dämmerung oder Nachts .
Für alle diese Arten reicht eine Dämmrige Beleuchtung , das Aquarium sollte Sandboden haben und eine Schwimmpflanzendecke .
Wasserpflanzen kann man nicht nur , man sollte das Becken auch bepflanzen .
Hier sieht man auch , selbst für den Liebhaber grö??erer Fische gibt es in Westafrika was .
Und diese Fische sind abolut nicht uninteressant .
Ich hoffe dieser Bericht hilft dem ein oder anderen bei seiner Entscheidung .
toller Beitrag, sehr interessant zu lesen.
Ich habe selber 2 Synodontis eupterus in meinem 576 Liter Becken und muss sagen, das es wunderschöne, aber auch sehr scheue Tiere sind.
Es ist immer wieder eine Freude die Tiere abends beim Füttern zu beobachten. Durchsetzungsvermögen gegen die Ancistren in dem Becken habe sie auf jeden Fall.
Danke noch mal für den tollen Artikel, war eine Freude ihn zu lesen!
Gruß
Oliver
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