Pflanzen für späten Nektar: Nahrung für Insekten im Herbst
Während die warme Jahreszeit die Blüte vieler Pflanzen hervorbringt, sind Nektarquellen im Herbst ebenso entscheidend für Insekten. Viele Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber benötigen auch nach dem Sommer ausreichend Nahrung, um gestärkt in den Winter zu gehen oder die letzten Brutzyklen zu vollenden. Es gibt zahlreiche Pflanzen, die in den kühleren Monaten noch blühen und somit eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. Durch gezielte Pflanzenauswahl lässt sich die Artenvielfalt im Garten auch im Herbst fördern.
Astern – Vielseitige Spätblüher
Astern, in ihren zahlreichen Arten und Sorten, sind besonders beliebt, da sie bis in den Oktober hinein blühen. Ihre kleinen, sternförmigen Blüten ziehen eine Vielzahl von Insekten an, darunter Wildbienen und Schmetterlinge. Besonders die raublättrige Aster (Aster novae-angliae) und die Glattblatt-Aster (Aster novi-belgii) bieten bis spät in den Herbst hinein Nektar.
Standort: Astern bevorzugen sonnige Standorte mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden. In Halbschatten gedeihen sie zwar auch, allerdings fällt die Blüte dann oft weniger üppig aus.
Pflanzzeit: Ideal ist es, Astern im Frühjahr zu pflanzen, damit sie gut einwurzeln können. Sie können jedoch auch im Herbst gepflanzt werden, wenn der Boden noch frostfrei ist. Eine Herbstpflanzung kann sich lohnen, um schon im nächsten Jahr eine volle Blüte zu erreichen.
Fetthenne – Robust und anziehend
Die Fetthenne (Sedum) zählt zu den pflegeleichten Stauden, die ab dem Spätsommer blühen und bis in den Herbst hinein wertvolle Nektarquellen darstellen. Besonders die Sorten der Hohen Fetthenne (Sedum telephium) bieten eine üppige Blüte, die Bienen und Schwebfliegen magisch anzieht. Ihre fleischigen Blätter speichern Wasser und machen die Pflanze widerstandsfähig gegen Trockenheit.
Standort: Die Fetthenne liebt sonnige bis vollsonnige Standorte und bevorzugt gut durchlässigen, eher trockenen Boden. Sie eignet sich hervorragend für Steingärten oder sonnige Rabatten.
Pflanzzeit: Eine Pflanzung im Frühjahr wird empfohlen, da sich die Staude dann gut etablieren kann. Wer im Herbst pflanzen möchte, sollte darauf achten, dies früh genug vor dem ersten Frost zu tun. Die Fetthenne ist pflegeleicht und wird im Folgejahr eine reiche Blüte entfalten.
Herbstzeitlose – Späte Blütenpracht
Obwohl die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) oft mit Vorsicht behandelt wird, da sie giftig ist, kann sie an geeigneten Stellen ein wertvolles Element im herbstlichen Garten sein. Ihre zarten Blüten erscheinen ab September und bieten insbesondere Schmetterlingen noch Nahrung, bevor der Winter Einzug hält.
Standort: Herbstzeitlose gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Plätzen mit gut durchlässigem, leicht feuchtem Boden. Sie passen gut in naturnahe Gärten oder an Teichränder, da sie dort ihre natürliche Schönheit entfalten können.
Pflanzzeit: Der beste Zeitpunkt, um Herbstzeitlose zu pflanzen, ist der Spätsommer oder Frühherbst. Die Zwiebeln sollten möglichst früh in die Erde kommen, damit die Pflanze rechtzeitig vor den kühleren Temperaturen Wurzeln bilden kann.
Nektarquellen am Teich
Auch in der Nähe eines Gartenteichs gibt es zahlreiche Pflanzen, die den Insekten im Herbst Nahrung bieten. Besonders empfehlenswert ist das Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium), das an feuchten Standorten gedeiht und bis in den September hinein blüht. Zudem ziehen auch Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) und die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) Insekten an, die Teiche als Lebensraum nutzen. Diese Pflanzen bieten gleichzeitig wertvolle Versteckmöglichkeiten für viele Teichbewohner, wie Libellenlarven und andere nützliche Wasserinsekten.
Bedeutung für die Artenvielfalt
Wer einen Garten besitzt und die Artenvielfalt fördern möchte, sollte gezielt darauf achten, dass auch im Herbst ausreichend blühende Pflanzen vorhanden sind. Späte Nektarquellen unterstützen Insekten in einer Zeit, in der das Nahrungsangebot sonst knapper wird. Besonders wichtig ist dies für Wildbienen, die ihre letzte Brut versorgen, und für Schmetterlinge, die gestärkt in ihre Winterruhe gehen. Pflanzen wie Astern, Fetthenne oder Herbstzeitlose sind daher nicht nur optisch ein Gewinn, sondern auch ökologisch von großer Bedeutung.
Ein insektenfreundlicher Garten ist nicht nur eine Wohltat für die Natur, sondern trägt auch dazu bei, den Garten das ganze Jahr über lebendig zu halten. Die Kombination aus Stauden, Wildblumen und Wasserpflanzen schafft dabei eine vielseitige Landschaft, die einer Vielzahl von Lebewesen Nahrung und Lebensraum bietet.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de