Die blauschwarze Holzbiene – Wildbiene des Jahres 2024
Vielleicht ist auch Ihnen im Garten schon die laut brummende, auf den ersten Blick an eine Hummeln erinnernde Holzbiene begegnet? Während die in Süd- und Mitteleuropa vorkommende „blauschwarze Holzbiene“ (oder auch „Große Holzbiene“) zuerst nur im Südwesten Deutschlands verbreitet war, breitet sie sich immer häufiger auch bis in den Norden und mittlerweile zum Teil sogar bis nach Schweden aus.
Die Holzbiene oder „Xylocopa“
Ihren Namen trägt die Holzbiene, da sie für ihre Brut tiefe Löcher in morsches Holz bohrt, ihr wissenschaftlicher Name „Xylocopa“ setzt sich aus „Xylon“ (griechisch für „Holz“) und „koptein“ (griechisch für „bohren“) zusammen. Sie ist leicht am schwarzen Körper und den lila durchscheinenden Flügeln zu erkennen und erreicht eine Größe von 15 bis 30mm. Im Frühling ist die Holzbiene auf der Suche nach Nistplätzen und daher häufig an Hauswänden und Holzbalken, Bäumen oder auch Zäunen zu finden.
Bis zu 30 Zentimeter lang und von ca. 1,5 Zentimetern im Durchmesser sind diese Gänge, in denen die solitär auftretende Holzbiene ihre Brut pflegt. Sie kann dabei durchaus Schaden anrichte, in den USA werden Holzbienen daher stellenweise bekämpft. Menschen gegenüber sind Holzbienen ausgesprochen friedlich und können daher gut beobachtet werden.
Mit ihrem langen Rüssel findet man sie vor allem an tiefen Schmetterlings-, Korb- und Lippenblütlern. Sie bestäubt so auch Blüten, an die viele andere Insekten nicht herankommen, manchmal muss aber auch sie sich als „Nektarräuber“ betätigen: Ist eine Blüte so tief, dass auch die Holzbiene den Nektar nicht erreichen kann, dann knabbert sie ein Loch hinein und sichert sich so zwar den Nektar, allerdings ohne die Blüte zu bestäuben.
Wildbiene des Jahres
Seit 2013 wird durch das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ jährlich eine besonders interessante Wildbiene ausgewählt, um Einblicke in die Lebensweise der wichtigen Insekten zu geben und für ihren Lebensraum und ihren Schutz zu sensibilisieren.
Lebensraum für die Holzbiene schaffen
In abgestorbenen Baumstämmen findet die Holzbiene, neben anderen Insekten, ein Zuhause, auch Nisthilfen werden im Handel angeboten, sind aber häufig fehlerhaft oder zumindest nicht ideal. Besser ist es da eine Totholzecke im Garten bestehen zu lassen, die Wildbienen wissen dann selbst am besten was zu tun ist.
Natürlich ist ebenso wichtig, dass neben Nistplätzen auch das Nahrungsangebot stimmt: Besonders gerne lassen sich Holzbienen von Muskatellersalbei oder Blauregen anlocken.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de