Beschreibung des Aquariums
Besonderheiten:
- Die spezielle Form eines Scubabay-Beckens ist natürlich ein Blickfang, wobei es von der technischen Seite auch einige Hürden mit sich bringt.
- Das AQ hat eine Bodenbohrung (zum Filter) und einen mattiert-verspiegelten Versorgungsschacht.
- Die Glasstärke beträgt 8mm, Floatglas.
Dekoration
Bodengrund:
Um den Glasboden vor Beschädigungen zu schützen, habe ich zunächst eine Lage Trittschalldämmung eingebracht und anschlie??end eine zugeschnittene, Acrylglas-Platte (Stärke 4mm) darauf gelegt.
Da Malawis es lieber etwas schummrig mögen, habe ich von einem hellen oder wei??en Sand Abstand genommen.
Der Bodengrund besteht aus einem steingrauen Aquariumsand, mit einer Körnung von 0, 4 - 0, 8 mm. Insgesamt wurden 25kg verarbeitet und die Schichtstärke beträgt ca. 6, 0cm.
Der Sand wurde von dem Unternehmen Schicker Mineral GmbH bezogen.
Ein Langzeitdünger im Bodengrund, wurde aufgrund von nicht vorhandenen Pflanzen, logischerweise nicht zugemischt.
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Aquarienpflanzen:
An den natürlichen Lebensraum der Mbuna angepasst, habe ich auf jegliche Pflanzen verzichtet und mich auf die Steinkulissen fokussiert. Der Begriff Mbuna bedeutet "die in den Felsen leben", auch wenn hierbei etwas differenziert werden muss.
(Um etwas "grün" und pflanzliches Leben hineinzubringen, hätte man sicherlich Anubias barteri einsetzen können, aber mein AQ sollte soweit wie möglich naturgetreu werden).
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Weitere Einrichtung:
Als Rückwand wurde die Juwel Slim Granit verbaut. Bedingt durch die besondere Form des Aquariums, ist der Zuschnitt hierbei eine Herausforderung gewesen. Als Werkzeug kam eine Stichsäge (mit feinem Sägeblatt) zum Einsatz. Die Schnittkanten wurden anschlie??end mit schwarzem Acryllack versiegelt.
Insgesamt sind 90 kg Bruchstein verarbeitet. Die Steine stehen direkt auf der Acrylglas-Platte und erst danach wurde der Sand eingefüllt. (Verklebt sind die Steine nicht, aber so gestapelt das diese definitiv nicht verrutschen können).
Auf der linken Seite reichen die Steine bis 5cm unter die Wasseroberfläche und auf der rechten Seite habe ich bewusst etwas mehr Schwimmraum gelassen.
Höhlen und Verstecke befinden sich ausreichend zwischen den Steinen, so dass sich später die ??? auch Ihre Reviere abstecken können.
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Aquarien-Technik
Beleuchtung:
Die Beleuchtung erfolgt ausschlie??lich über LED-RGB-Stripes von der Firma Barthelme, mit einer Gesamtlänge von 220cm.
Die Gesamtleistung beträgt ca. 30 Watt, bei einer 12 Volt Spannungsversorgung. Die Steuerung erfolgt dabei über den MS35 Controller, mit entsprechender Sonnenaufgang-, Sonnenuntergang- und Bewölkung-Simulation.
Zeiten:
07.45 Uhr Sonnenaufgang
bis 11.00 Uhr (volle Aufblende)
11.00 - 15.00 Uhr Tageslicht
15.00 - 17.00 Uhr Bewölkung
17.00 - 19.00 Uhr Tageslicht
19.00 - 21.30 Uhr Sonnenuntergang
21.30 - 07.45 Uhr Nacht
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Filtertechnik:
Die Filterung erfolgt über einen Au??enfilter von dem Hersteller Eheim; Typ "Experience 350". Dieser hat eine Pumpenleistung von rund 1.000 Liter / min und sorgt damit für eine ausreichende Umwälzung des Wassers.
An dem Filterauslauf ist ein Diffusor angebracht, der das Becken mit Sauerstoff versorgt, eine gute Oberflächenbewegung erzeugt und sogar bereits eine gewisse Strömung aufweist.
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Weitere Technik:
- Strömung: Tunze Nanostream 6025,
- Sauerstoffversorgung: Diffusor am Filterauslauf,
- Lichttechnik: Conrad MS 35 Controller & RGB Stripes,
- Temperaturregler: H-Tronic TS 125,
- Kühlung: Eigenbau mit 2x Hochleist.lüftern (nur im Sommer),
- Ausströmerstein: AS 30 & Luftpumpe [aktuell nicht in Betrieb],
- Die Zeitschaltuhren sind von dem Hersteller ReVolt.
Auch die Strömungspumpe läuft in festen Intervallen:
08.00 - 10.00 Uhr
12.00 - 13.00 Uhr
14.30 - 16.00 Uhr
17.00 - 19.00 Uhr
Die Strömung in der Nacht habe ich bewusst ausgestellt, damit sich die Fische zurückziehen und ausruhen können. Im Malawisee gibt es zwar dauernd eine gewisse Strömung, aber selbst dort werden sich Fische einen ruhigen Rückzugort suchen.
Die Kühlung ist ein Eigenbau mit zwei Lüftern der Marke Sunon Maglev, die jeweils 70m³ Volumenstrom erzeugen. Als Basis dient eine Schichtstoffplatte und die Ausschnitte der Lüfter habe ich entsprechend zugeschnitten.
Das System läuft auf Niedervoltspannung - 12 Volt und wird an den H-Tronic Temperaturregler angeschlossen. Ab einer Temperatur von >27, 0°C regelt das System auf 23, 5°C runter und schaltet dann automatisch ab.+
PS: Einen Stabheizer o.ä. verwende ich nicht, da durch die Raumtemperatur und die Abwärme des Au??enfilters, eine konstante Temperatur von 23, 5°C herrscht.
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Besatz
Aufgrund der Grö??e von meinem AQ, habe ich mich für ein Artbecken mit Pseudotropheus Saulosi entschieden. Die wunderschöne Farbgebung der Tiere (goldgelb/orange, bzw. leuchtend blau) haben mich fasziniert.
Bei einer Gesamtlänge von etwa 7 bis 9 cm werden die Pseudotropheus auch nicht zu gro?? für mein Becken.
Als Besatz habe ich mich für 3m und 7w entschieden. Da ich zunächst 10 Jungtiere gekauft habe, wird sich dann in der nächsten Zeit entscheiden, ob das gewünschte Verhältnis auch zutrifft.
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Wasserwerte
- Temperatur: 23, 5°C
- PH-Wert: 7, 8
- Karbonhärte: 10
- Gesamthärte: 12
- NH4: 0, 05 mg/l
- NO2: 0, 02 mg/l
- NO3: 10 mg/l
- PO4: 0, 02 mg/l
- Die Werte werden regelmä??ig mit einem JBL Tröpfchentest ermittelt.
- Der Wasserwechsel erfolgt wöchentlich und liegt etwas über 1/3 des Volumens. Das "Eimerschleppen" habe ich von Anfang an anders gelöst. In das Becken kommt eine Eheim 1046 Kreiselpumpe, um das Wasser abzupumpen. Da das Gäste WC nur wenige Meter entfernt ist, ist dieses wirklich schnell erledigt.
Um das Becken anschlie??end wieder zu befüllen, habe ich an dem Wasserhahn, ein Gardena-Perlstrahl-Gewinde mit Perlator eingebaut. Hier wir dann eine normale Gardena-Kupplung aufsteckt und das Becken wieder mit Frischwasser befüllt.
Es ist alles schnell und problemlos und in kürzester Zeit erledigt, ohne das auch nur ein Tropfen auf den Fu??boden landet.
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Futter
Es wird 2x täglich gefüttert, mit abwechselnden Futtersorten:
- Tropical Malawi Flockenfutter,
- Tropical Spirulina Flockenfutter,
- Tropical Spirulina Granulat,
- Aquatic Nature Excel Color,
Und 1x pro Woche ist Fastentag angesagt.
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Demnächst werde ich auch Gurke anbieten, da ich bei meinem vorherigen Gesellschaftsaquarium damit gute Erfahrungen mit gemacht habe.
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Videos
Sonstiges
Ich möchte noch von meiner Erfahrung, über das Einfahren des Aquariums, berichten.
Auf einige Jahre Erfahrung kann ich als Aquarianer zurückgreifen, allerdings hatte ich bisher ein Gesellschaftsaquarium mit einer gewissen Menge an Pflanzen. Somit konnte sich nach einiger Zeit Ammonium, Nitrit und Nitrat bilden, um das Becken einzufahren.
Natürlich habe ich mich bei meinem neuen Malawi-Projekt viel belesen und vieles hinterfragt. Daher war mein Vorgehen wie folgt:
- Einrichten
- Wasser einfüllen
- täglich einige Futterflocken (fein zerbröselt)
- alle 2 Tage Wasserwerte prüfen
- und warten... :-)
Bis zum 22. Tag war das Wasser weiterhin "steril", bzw. waren die Werte mit dem JBL Wassertest nicht messbar.
Kurzer Hand beschloss ich, eine höhere Dosierung vom Ammonium einzubringen, um den Vorgang zu beschleunigen.
Ich nahm Hirschhornsalz (Backtreibmittel), habe das entsprechende Verhältnis umgerechnet und in Wasser aufgelöst und anschlie??end die gewünschte Konzentration ins Becken gegeben.
Hier der Link für meine Berechnung - PDF Datei
Unglaublich was dann passierte (!). Alle Werte gingen in kürzester Zeit in die Höhe und innerhalb von 16 Tagen war die Einlaufphase vorbei, der Nitritpeak überstanden und das Becken war somit eingefahren.
Hier einmal der Link für Entwicklung - JPG Datei
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Infos zu den Updates
Aktualisierung Oktober 2015:
Die Umfärbung der Männchen ist, bis auf einen, noch nicht vollständig abgeschlossen. Da kurz nach dem Erstbesatz ein Tier verstorben ist, stimmt jetzt auch das angestrebte Verhältnis nicht mehr. Zurzeit sind es 4 Männchen und 5 Weibchen.
User-Kommentare
Hallo, ich schon wieder,
anscheinend stehst Du ein bisschen auf au?ergewöhnliche Becken!?
Auf alle Fälle gilt bei diesem Becken eins, klein aber fein!
Irgendwie hast Du es drauf, sehr schön das alles!
VG
Peter
Hallo,
nochmal herzlich willkommen hier bei uns auf EB!
Dein Aquarium ist mir ja glatt durchgerutscht. Klassisch übersehen. Sorry!
Optisch hast du bei der Gestaltung alles richtig gemacht. Die Beckengrö?e ist natürlich am Limit. Ich denke, dass die geringe Besatzdichte aber trotzdem gut funktionieren wird.
Grü?e, Tom.