Zimt: Ein Duft, der den Winter verzaubert
Weihnachten ohne Zimtduft? Für viele kaum denkbar... In Plätzchen, Glühwein und Kerzen steckt das würzige Aroma, das Wärme und Gemütlichkeit verbreitet. Doch Zimt ist mehr als nur ein festlicher Geschmack – er stammt von Pflanzen, die sich teilweise auch zu Hause kultivieren lassen. Wer sich für Natur und exotische Gewächse begeistert, kann sich fragen: Lässt sich Zimt auch selbst anbauen und vielleicht sogar ernten?
Ceylon- und Cassia-Zimt
Zimt wird aus der Rinde verschiedener Bäume der Gattung Cinnamomum gewonnen. Die bekanntesten Arten sind der Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum) und der Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia). Während Ceylon-Zimt vor allem aus Sri Lanka stammt und für seine feine, süßliche Note geschätzt wird, ist Cassia-Zimt kräftiger und intensiver. Neben diesen beiden Hauptarten gibt es den indonesischen Zimt (Cinnamomum burmannii) und den Saigon-Zimt (Cinnamomum loureiroi), die ebenfalls im Handel zu finden sind.
Im Handel angeboten wird meist Cassia-Zimt. Er ist günstiger in der Produktion und hat ein intensiveres, kräftigeres Aroma, das vielen Menschen vertraut ist. Cassia-Zimt wird häufig für Gewürzmischungen, dekorative Zimtstangen und industriell hergestellte Produkte wie Weihnachtsgebäck und Zimtschnecken verwendet.
Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum) gilt als hochwertiger, süßer und feiner, ist jedoch teurer und seltener. Er wird vor allem in Bioläden, Reformhäusern oder Gewürzfachgeschäften angeboten. Auf der Verpackung wird Ceylon-Zimt meist ausdrücklich als solcher ausgewiesen, während Cassia-Zimt oft schlicht als „Zimt“ deklariert ist.
Zimtherstellung
Die Herstellung von Zimt ist ein kunstvolles Handwerk. Junge Zweige der Zimtbäume werden geerntet und von ihrer Rinde befreit. Die innere Rindenschicht wird vorsichtig abgeschält und in der Sonne getrocknet. Dabei rollt sich die Rinde von selbst zusammen und bildet die typischen Zimtstangen. Je feiner und dünner die Rinde ist, desto höher gilt die Qualität.
Zimt wird entweder als Stange oder in gemahlener Form angeboten. Zimtstangen behalten ihr Aroma länger, da die ätherischen Öle in der geschlossenen Rinde geschützt bleiben. Sie eignen sich besonders für das Aromatisieren von Flüssigkeiten wie Glühwein oder Tee, lassen sich aber auch fein mahlen. Zimtpulver ist praktisch für den direkten Einsatz in Gebäck oder als Gewürz, verliert jedoch schneller an Intensität. Wer Wert auf ein intensives Aroma legt, greift daher oft zu Zimtstangen und mahlt diese frisch nach Bedarf.
Zimtpflanzen im eigenen Zuhause
Zimtbäume stammen aus tropischen Regionen und lieben Wärme, hohe Luftfeuchtigkeit und viel Licht. In Mitteleuropa gedeihen sie nur in Kübeln oder als Zimmerpflanzen. Cinnamomum verum ist besonders beliebt für die Kultivierung, da er relativ anspruchslos ist und auch in Innenräumen wachsen kann. Allerdings braucht er einige Jahre, um eine erntefähige Größe zu erreichen.
Obwohl es möglich ist, Zimt von selbstgezogenen Pflanzen zu ernten, ist der Aufwand groß. Die Rinde eines jungen Baumes ist oft noch nicht intensiv genug, um das typische Aroma zu entfalten. Doch die Freude, eine exotische Pflanze zu pflegen, die mit etwas Glück duftende Blüten hervorbringt, ist für viele Naturliebhaber Anreiz genug.
Zimt selbst herzustellen, ist also eher eine Geduldsprobe als eine schnelle Belohnung. Doch allein der Anbau einer Zimtpflanze bringt ein Stück Tropenflair in den Alltag – und wer weiß, vielleicht verströmt irgendwann ein selbstgezogenes Bäumchen in der Weihnachtszeit seinen ganz eigenen Duft.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungebeispiele.de