Schlangen aus dem Garten fernhalten: Schutz und Abschreckung
Einheimische Schlangen wie die Ringelnatter, Schlingnatter oder Kreuzotter sind wichtige Bestandteile des Ökosystems und erfüllen wertvolle Funktionen. Sie regulieren die Population von Kleinsäugern, wie Mäusen, und tragen so zum natürlichen Gleichgewicht bei. Besonders in naturnahen Gärten können Schlangen nützlich sein, indem sie Schädlingspopulationen unter Kontrolle halten. Trotzdem kann es verständliche Gründe geben, warum man Schlangen nicht im eigenen Garten haben möchte, zum Beispiel aus Sorge um Haustiere oder Kinder oder aufgrund von Phobien.
In Deutschland stehen alle einheimischen Schlangenarten unter Schutz. Das Töten, Fangen oder Verletzen dieser Tiere ist gesetzlich verboten. Es gibt jedoch Maßnahmen, um Schlangen auf schonende Weise fernzuhalten, ohne sie zu gefährden oder ihren Lebensraum zu zerstören.
Schutzstatus einheimischer Schlangen und rechtliche Grundlagen
In Deutschland sind alle einheimischen Schlangenarten streng geschützt. Arten wie die Kreuzotter, Schlingnatter oder Würfelnatter dürfen nicht gefangen, getötet oder auch nur absichtlich gestört werden. Das bedeutet, dass direkte Bekämpfungsmaßnahmen, wie das Entfernen oder Verjagen von Schlangen, illegal sind. Wer trotzdem Schlangen im Garten fernhalten möchte, muss auf andere Methoden zurückgreifen, die auf Abschreckung und Prävention basieren. Dazu gehört vor allem die Gestaltung des Gartens so, dass er für Schlangen weniger attraktiv wird.
Lebensräume von Schlangen verstehen
Ein zentraler Ansatz, um Schlangen aus dem Garten fernzuhalten, ist, ihren bevorzugten Lebensraum zu verändern oder gar nicht erst zu schaffen. Schlangen bevorzugen sonnige, geschützte Plätze, wo sie sich aufwärmen können, und versteckte Rückzugsorte wie Steinhaufen, dichte Sträucher oder Totholz. Auch feuchte Bereiche, wie Teichränder oder hohe Vegetation, sind ideal für sie, da sie dort Nahrung in Form von Fröschen, Mäusen oder anderen kleinen Tieren finden.
Den Garten unattraktiv für Schlangen gestalten
Vermeidung von Versteckmöglichkeiten
Schlangen lieben Verstecke. Um sie fernzuhalten, sollte man Unterschlupfmöglichkeiten reduzieren. Dazu gehört das Entfernen von Totholz, Komposthaufen oder dichtem Gestrüpp. Auch Stein- oder Holzstapel bieten ideale Rückzugsorte für Schlangen. Wer solche Elemente nicht aus dem Garten entfernen möchte, sollte sie gut überblickbar und in sonnigen, offenen Bereichen platzieren, um sie für Schlangen weniger attraktiv zu machen.
Pflege von Rasen und Beeten
Hohe, ungepflegte Vegetation und ungemähter Rasen bieten Schlangen Schutz und Nahrung. Regelmäßiges Mähen und das Entfernen von Unkraut, vor allem in der Nähe von Mauern oder Zäunen, hilft, Schlangen den Zugang zu verwehren. Auch das Anlegen einer dichten Rasenfläche oder kurzgehaltener Beete ohne dichte Bodendecker kann die Umgebung für Schlangen unattraktiver machen.
Feuchtbiotope kontrollieren
Teiche, Bäche oder andere Wasserstellen sind oft Anziehungspunkte für Schlangen, insbesondere für Arten wie die Ringelnatter, die sich in feuchten Gebieten aufhalten. Wenn man keine Schlangen im Garten möchte, sollte man auf eine dichte Bepflanzung um den Teich verzichten und eventuell Teichränder so gestalten, dass sie für Schlangen schwer zugänglich sind. Eine offene Gestaltung des Teichs ohne zu viele Verstecke macht den Bereich weniger attraktiv.
Schädlingskontrolle
Schlangen folgen ihrer Nahrung. Ein Garten, der von Mäusen oder anderen kleinen Nagetieren bewohnt wird, zieht Schlangen automatisch an. Eine gute Möglichkeit, Schlangen fernzuhalten, ist die Kontrolle der Nagetierpopulation, indem Futterquellen wie Essensreste oder Vogelhäuschen gereinigt und Lagerbereiche für Gartenabfälle sauber gehalten werden.
Barrieren schaffen
Um Schlangen den Zugang zum Garten zu erschweren, können Zäune eingesetzt werden. Ein feinmaschiger Zaun, der mindestens 30 Zentimeter tief in den Boden reicht und etwa 50 Zentimeter hoch ist, kann Schlangen wirksam abhalten. Zäune sollten regelmäßig auf Lücken oder Löcher überprüft werden, da Schlangen sich durch kleine Öffnungen zwängen können.
Keine Duftstoffe oder Hausmittel
Häufig werden Hausmittel wie scharfe Gerüche oder chemische Abwehrstoffe empfohlen, um Schlangen fernzuhalten. Diese Methoden sind jedoch meist ineffektiv und können den Tieren sogar schaden. Statt auf fragwürdige Mittel zu setzen, ist es sinnvoller, auf die Gartengestaltung und eine saubere Umgebung zu achten.
Verhalten bei Schlangen im Garten
Wenn sich trotz aller Maßnahmen eine Schlange in den Garten verirrt, ist das kein Grund zur Panik. Schlangen sind von Natur aus scheue Tiere, die nur bei Bedrohung zubeißen. Das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben und die Schlange nicht zu bedrängen. Meist ziehen sich die Tiere von allein zurück.
Sollte man sich unsicher fühlen, kann man einen Fachmann oder eine Naturschutzorganisation kontaktieren, um das Tier schonend umsiedeln zu lassen. Töten oder Verletzen ist jedoch keine Option, da dies gegen den Artenschutz verstößt.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de