Etwas über Pflege & Haltung von Tropheus
Pflege
Tropheus sind weder Anfängerfische für Neueinsteiger in der Aquaristik noch problemlose Pfleglinge. Tropheusarten Artgerecht zu pflegen kann nur dann erfolgen, wenn man bereit ist den Tieren sehr geräumige Aquarien einzurichten. Als Minimum sollte man den lebhaften und innerartlich aggressiven Fischen ein Mindestvolumen von 300 Litern und eine Mindestlänge von 150 cm bieten. Optimal ist natürlich immer ein grö??eres Aquarium, da für die Fische viel Schwimmraum von gro??er Bedeutung ist und somit eine Artgerechte Pflege gewährleistet ist. ??ber die Einrichtung eines Tropheusbecken gibt es unterschiedliche Meinungen. Zu empfehlen ist eine Dekoration die den Fischen die Revierbildung erleichtert und Unterschlupfmöglichkeiten schafft. Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht die gesamte Rückwand zugestellt wird, sondern dass Felsinseln entstehen die in der Höhe voneinander abweichen und somit Sichtblenden schaffen. Wichtig ist in jedem Fall, dass man die Steine vor dem Einbringen des Sandes auf die Grundplatte stellt. Zur Sicherheit sollte man zwischen Bodenplatte und den Steinen eine dünne Styroporplatte legen, ich persönlich habe noch zusätzlich eine Plexiglasscheibe drauf die verhindert, dass die Bodenplatte durch das Gewicht der Steine punktuell belastet wird und somit nicht zerbricht. Sind die Steine nun aufgebaut, kann der Bodengrund eingebracht werden. Hierbei sollte feiner bis Mittelgrober Flusssand in das Aquarium verwendet werden. Der Vorteil von Sand besteht darin, dass der Kot auf dem Bodengrund liegen bleibt und somit besser abgesaugt werden kann. Des Weiteren nehmen die Tropheus Teile des Sandes mit der Nahrung auf, was Vorteilhaft für die Verdauung sein soll. Tropheus ernähren sich überwiegend vegetarisch und vergreifen sich somit leider auch an weichblättrigen Aquarienpflanzen, deshalb sollten nur robuste Pflanzen verwendet werden. Für die Bepflanzung von Tropheusaquairen haben sich daher hartblättrige Pflanzen wie Anbuien, Cryptocoryen oder Javafarn bestens bewährt. Da Tropheusarten einen recht hohen Stoffwechsel haben ist eine starke Filterung, bei der das Aquarienwasser mindestens zweimal pro Stunde komplett gefiltert wird, unbedingt notwendig. Die Wassertemperatur sollte mit einem Regelheizer zwischen 25°C und 27°C gehalten werden. Die Wasserwerte sollten mit einem pH-Wert von 7, 5 - 8, 5 in etwa dem den Tanganjikasee entsprechen. Ein wöchentlicher Wasserwechsel von 25 - 50% ist meiner Meinung nach Pflicht!
Haltung
Wer Tropheus halten will, hat sich sicherlich schon im Voraus Gedanken gemacht, welche Varianten gepflegt werden sollen. Für welche Art Sie sich auch entscheiden, sollten dennoch einige Dinge beachtet werden. Eine Gruppe unter 10 Tieren ist nicht empfehlenswert. Als Einsteiger sollte man sich für eine Gruppe von mindestens 20 Tieren entscheiden. Die Tiere sollte nicht kleiner als 3 cm sein. Für einen ausgewachsenen Tropheus sollten mindestens 10 Liter Wasser gerechnet werden. Wer Tropheus-Einsteiger ist, sollte sich für Nachzuchtfische entscheiden, da diese wesentlich preiswerter und Stabiler als Wildfänge sind. ??hnlich aussehende Varianten dürfen wegen der Kreuzungsgefahr nicht miteinander vergesellschaftet werden. Andere Tanganjikaseecichliden mit gleichen Ansprüchen eignen sich gut für eine Vergesellschaftung mit Tropheus. Will man Tropheus mit anderen Cichliden vergesellschaften, soll darauf geachtet werden, dass diese Beifische dieselben Ansprüche wie die Tropheus haben. Da Tropheus Vegetarier sind, ist eine Vergesellschaftung mit Fleischfressende Cichliden nicht ratsam.
Ernährung
Ein sehr Häufiger Fehler der oft bei der Tropheushaltung gemacht wird, ist die falsche Ernährung. Tropheus Ernähren sich in der Natur vom Aufwuchs (Algen mit eingeschlossenen Mikroorganismen) der auf Steinen wächst. Im Prinzip sind also Tropheus Vegetarier die nur sehr wenig Tierischer Kost aufnehmen. Dies sollte auch bei der Ernährung der Tropheus im Aquarium beachtet werden. Ein zu viel an Tierischer kostet führt zu einer Fettleber was nicht selten irreparable Schäden nach sich bringt die oft bis hin zum tot führen. Würmer, Rinderherz, Rote Mückenlarven, Echyträen usw.. sind wenn überhaupt, nur seltenst geeignet. Kleine Mengen von aufgetauten Cyclops, wei??en Mückenlarven oder Atemia können nach vorsichtiger Gewöhnung 1-2 mal Wöchentlich zugefüttert werden. Als Hauptnahrung hat sich hochwertiges Spirulinaflockenfutter bewährt welches speziell für Pflanzenfresser angeboten wird.
Des weiteren sollte zusätzlich tägliche Gaben von Grünfutter in Form von gefrorsteten Spinat wie er im Zoohandel erhältlich ist, keinen Rahmspinat, Salatblättern oder Gurken. Da wie schon erwähnt, die Tropheus sich vom Aufwuchs ernähren, sollte man niemals die Seitenscheiben, Rückwände oder gar die Steindekoration schrubben. Tropheus reagieren auch sehr empfindlich auf Futterumstellungen und Stresssituationen. Sie sehen die Ernährung spielt für die spezialisierten Aufwuchsfresser also einen enorm wichtige Rolle und sollte, wenn Sie lange Freude an ihren Tieren haben möchten, nicht unterbewertet werden.
Krankheiten
Eines der häufigsten Probleme nicht nur bei Tropheus ist die so genannte Fettleber. Diese tritt durch falsche Ernährung der Tiere auf. Die Tiere werden meist mit zu Nährstoffreichen Futter gefüttert was zu Störungen und Krankheiten des Verdauungstrakt der Tropheus führt. Zu viel an Tierischer Kost führt zur besagten Fettleber was nicht selten irreparable Schäden nach sich bringt die oft bis hin zum tot führen. Durch die beschädigte Leber in Verbindung mit einem geschwächten Immunsystem und Stress kommt oft ein Dünner langer, glasiger Kot, Schaukel- und Schürfbewegungen hinzu was auf zusätzlich Bakterien im Magen-Darm Trakt hin weist. Gegen die Fettleber selbst gibt es keine Medikamente, damit eine Fettleber nicht auftritt ist eine gute Ernährung bei Tropheus das A und O. Sehr häufig kommt in diesem Zusammenhang und einem dadurch geschwächten Immunsystem zusätzlich zu Haut- oder Kiemenparasiten. Das zweithäufigste Problem bei Tropheus-Cichliden sind Darmparasiten (Flagellaten), die bei geschwächten, gestressten oder falsch gepflegten Tieren rasant vermehren können. Gerade Tiere die einen langen Weg hinter sich haben und der lange Transport und der dadurch entstehende Stress, das Immunsystem schwächt. Symptome sind oft ein glasiger langanhaftender Kot. Zusätzlich zeigen die Fische Schaukelbewegungen, flossen liegen am Körper an, die Tiere zeigen würgende Maulbewegungen und verweigern später die Futteraufnahme. Da durch die Darmparasiten die Darmwände geschädigt werden, kommt es oft auch zu einer Anfälligkeit gegen Bakterien, die den Tieren zusätzlich zu schaffen machen. Spätestens wenn die Tiere die Nahrung verweigern sollte schnellstmöglich gehandelt werden. Bei Wildfängen kommt es trotz ausreichend Futter, häufig zu Abmagerungen und eingefallenen Kopfbereich in Verbindung mit Schneller Atmung mit zunehmenden Kiemenabspreizen, was oft auf eine Wurminfektion schlie??en lä??t.