Zierkürbisse selbst im Garten anbauen
Zierkürbisse sind eine wunderbare Bereicherung für jeden Garten. Mit ihrer vielfältigen Farbpalette und den unterschiedlichsten Formen sorgen sie für eine dekorative Atmosphäre im Herbst. Doch nicht nur optisch sind sie ein Highlight – das Anbauen von Zierkürbissen macht auch Spaß und ist gar nicht so schwer! In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um Zierkürbisse erfolgreich in deinem Garten anzubauen.
Was sind Zierkürbisse?
Zierkürbisse (Cucurbita pepo) sind eng verwandt mit Speisekürbissen, jedoch meist nicht zum Verzehr geeignet. Ihre Schale ist oft hart und das Fruchtfleisch bitter. Sie werden vor allem zu dekorativen Zwecken genutzt, sei es als Herbstdekoration, Tischschmuck oder zur Verzierung von Haustüren.
Typische Sorten von Zierkürbissen sind:
- Warzenkürbis – bucklige, schrumpelige Oberfläche
- Flaschenkürbis – birnenartige Form
- Krähenfußkürbis – bizarr geformte "Füße"
- Mini-Kürbisse – kleine, farbenfrohe Varianten
Den perfekten Standort wählen
Zierkürbisse benötigen viel Sonne, wärme und einen nährstoffreichen Boden. Idealerweise pflanzt du sie an einem Standort mit folgenden Bedingungen:
- Volle Sonne – mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag
- Windgeschützt – um die empfindlichen Ranken zu schützen
- Gute Drainage – Staunässe vermeiden
Tipp: Wenn dein Boden lehmig ist, arbeite etwas Sand oder Kompost ein, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
Die richtige Aussaat
Die Aussaat kann entweder direkt ins Beet oder in Vorkultur erfolgen.
Direktaussaat ins Beet
Beste Zeit: Mitte Mai (nach den Eisheiligen)
Saattiefe: ca. 2–3 cm
Pflanzabstand: ca. 80–100 cm, da Kürbisse ranken
Gießen: Regelmäßig feucht halten, aber keine Staunässe
Vorkultur (empfohlen für kühlere Regionen)
Zeitpunkt: Ab April im Haus oder Gewächshaus
Pflanztöpfe: Mindestens 10 cm Durchmesser
Keimdauer: 7–14 Tage bei 20–25°C
Auspflanzen: Ab Mitte Mai nach der Abhärtung
Tipp: Zierkürbisse können auch in große Kübel gepflanzt werden, wenn ausreichend Platz vorhanden ist.
Pflege und Wachstum
Damit deine Zierkürbisse gesund wachsen, benötigen sie die richtige Pflege.
Bewässerung
Während der Keim- und Wachstumsphase regelmäßig gießen
Morgens oder abends gießen, um Verdunstung zu vermeiden
Boden mulchen, um Feuchtigkeit zu speichern
Düngung
Startdüngung: Kompost oder gut verrotteter Mist vor der Pflanzung einarbeiten
Nachdüngung: Alle 3 Wochen mit organischem Gemüsedünger oder Brennnesseljauche versorgen
Rankhilfe oder Bodenkultur?
Zierkürbisse können sich entweder auf dem Boden ausbreiten oder an einer Rankhilfe wachsen:
Bodenkultur: Mehr Platz erforderlich, aber natürlicher Wuchs
Rankhilfe: Platzsparend, ideal für kleinere Gärten, schützt Früchte vor Fäulnis
Ernte und Lagerung
Erntezeitpunkt
Reifezeit: 90–120 Tage nach der Aussaat (abhängig von der Sorte)
Anzeichen der Reife:
Harte, unverletzliche Schale
Stiel verholzt und trocknet ein
Richtige Lagerung
An einem trockenen, kühlen Ort (10–15°C)
Gut belüftet, damit keine Schimmelbildung entsteht
Halten sich mehrere Monate
Tipp: Frisch geerntete Kürbisse einige Tage an der Sonne nachtrocknen lassen, um die Haltbarkeit zu verbessern.
6. Häufige Probleme und Schädlinge
Mehltau
Erkennbar an einem weißlichen Belag auf den Blättern
Vorbeugung: Ausreichender Pflanzabstand, lüftiger Standort
Behandlung: Spritzungen mit einer Mischung aus Milch und Wasser (1:9)
Schnecken
Besonders gefährlich für junge Pflanzen
Vorbeugung: Schneckenzaun, Kaffeesatz, Natürliche Fressfeinde wie Igel
Blattläuse
Blätter rollen sich ein und verkümmern
Behandlung: Mit Seifenlösung oder Brennnesselsud besprühen
FAQs – Häufige Fragen zu Zierkürbissen
1. Sind Zierkürbisse essbar?
Nein, die meisten enthalten giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine) und sind ungenießbar.
2. Kann ich Zierkürbisse in Kübeln anbauen?
Ja, mit großen Pflanzgefäßen (mind. 30 Liter) und Rankhilfen funktioniert es gut.
3. Wie lange halten sich Zierkürbisse nach der Ernte?
Je nach Sorte und Lagerung mehrere Monate.
4. Warum faulen meine Kürbisse am Boden?
Häufige Ursachen sind zu feuchter Boden oder Staunässe. Abhilfe schaffen Holzunterlagen oder Rankhilfen.
5. Kann ich eigene Samen für das nächste Jahr gewinnen?
Ja, aber Achtung: Viele Zierkürbisse sind Hybriden, d.h. die Nachkommen können andere Eigenschaften haben.
Fazit
Zierkürbisse sind eine fantastische Möglichkeit, den eigenen Garten farbenfroh zu gestalten. Mit der richtigen Standortwahl, Pflege und etwas Geduld kannst du jedes Jahr eine reiche Ernte an dekorativen Kürbissen genießen. Probier es doch einfach aus und erfreue dich an den vielfältigen Formen und Farben dieser besonderen Pflanzen!