PE-Bälle für den Gartenteich – Nutzen und Nachteile
Die Pflege eines Gartenteichs stellt im Winter besondere Herausforderungen dar: Wenn die Temperaturen sinken und das Wasser gefriert, ist es wichtig, den Teich und seine Bewohner vor Kälte zu schützen und eine ausreichend belüftete Wasseroberfläche zu erhalten. Eine Lösung, die zunehmend beliebt wird, sind PE-Bälle. Diese kleinen, schwimmenden Kugeln aus Polyethylen haben sich nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer als praktisches Hilfsmittel erwiesen, um die Wasserqualität zu unterstützen und die Teichoberfläche zu schützen.
Was sind PE-Bälle und wofür werden sie verwendet?
PE-Bälle sind hohle, meist schwarze, Kugeln aus Polyethylen, einem robusten, UV-beständigen Kunststoff. Sie schwimmen an der Wasseroberfläche und decken einen Großteil davon ab. In industriellen Wasserreservoirs werden sie genutzt, um die Verdunstung zu mindern und die Wasserqualität zu stabilisieren, indem sie das Wasser beschatten.
Auch in Gartenteichen werden PE-Bälle verwendet, hier allerdings seltener um im Sommer die Sonnenstrahlung abzuhalten, sondern um im Winter die Teichoberfläche am zufrieren zu hindern.
Nutzen von PE-Bällen im Winter
Zugegeben, wer gerne den Anblick des winterlichen Gartenteichs genießt, wird mit den PE-Bällen wenig anfangen können. Doch es ist nicht notwendig die komplette Oberfläche zu bedecken, schon einige Bälle im Wasser bringen Vorteile für Teichbesitzer und ihre Tiere:
- Kälteschutz: Die Bälle bilden eine isolierende Schicht auf dem Wasser, die eine vollständige Eisbildung verzögern oder teilweise verhindern kann. Diese schwimmende Abdeckung hält das Wasser an der Oberfläche etwas wärmer und kann helfen, empfindliche Teichpflanzen und Tiere vor extremer Kälte zu schützen.
- Sauerstoffversorgung: Da die PE-Bälle die Wasseroberfläche teilweise offen halten, kann mehr Sauerstoff ins Wasser gelangen und schädliche Gase können entweichen. Dies ist besonders wichtig, um das Wohlbefinden der Teichbewohner wie Fische und Amphibien zu gewährleisten.
- Einfache Anwendung: Die Bälle werden einfach auf die Teichoberfläche gegeben, wo sie flexibel schwimmen und sich an die Form des Teichs anpassen. Bei Bedarf, z.B. für eine gründliche Reinigung oder den Austausch der Bälle, lassen sie sich leicht entfernen.
Nachteile der PE-Bälle
- Ästhetik: Die Bälle verändern das Erscheinungsbild des Teichs und passen möglicherweise nicht in jede Gartengestaltung. Im Winter, wenn Pflanzen und Wasserflächen ruhen, kann die Kunststoffoptik als störend empfunden werden.
- Eingeschränkter Schutz bei starkem Frost: Auch PE-Bälle verhindern keine vollständige Eisbildung bei tiefen Temperaturen. Für besonders frostempfindliche Teichanlagen oder größere Teiche reicht die isolierende Wirkung der Bälle unter Umständen nicht aus.
- Schlechte Sicht: Wird die gesamte Teichoberfläche von den Bällen bedeckt, dann wird es schwierig in den Teich hineinzusehen und so regelmäßig zu kontrollieren, ob mit den Teichbewohner alles in Ordnung ist.
PE-Bälle im Sommer: Schutz vor Sonneneinstrahlung und vor Raubtieren
Auch wenn man im Sommer Teich eher nicht komplett abdecken möchte, können die Bälle in einigen Situationen doch hilfreich sein:
- Sonnenschutz und Algenbekämpfung: Indem sie die Wasseroberfläche teilweise beschatten, verringern die PE-Bälle die direkte Sonneneinstrahlung. Weniger Sonnenlicht bedeutet auch weniger Algenwachstum, da die Algen für ihre Photosynthese auf Licht angewiesen sind. So bleibt das Wasser klarer und die Pflegeintensität wird verringert.
- Verdunstungsreduktion: An sehr heißen Tagen hilft die Abdeckung durch die PE-Bälle, den Wasserverlust durch Verdunstung zu senken. Der Teich bleibt besser gefüllt, und Wasserverbrauch sowie Pflegeaufwand sinken.
- Schutz vor Reihern: Ein weiterer Vorteil der PE-Bälle ist der Schutz vor Reihern, die sich von Fischen ernähren und diese oft in Gartenteichen jagen. Durch die teilweise Abdeckung der Wasseroberfläche wird die Sichtlinie für Reiher eingeschränkt, was die Jagd erschwert und Teichbewohner schützt. Bunte Bälle, die sich im Wind bewegen, sind eine zusätzliche Abschreckung.
Kein Ersatz: Styroporkugeln
PE-Bälle sind bei Liebhabern einer natürlichen Optik des Teichs nicht beliebt. Die Idee liegt nahe, die schwarzen oder bunten Kugeln im Winter durch weiße Styroporkugeln zu ersetzen, die dann wie ein Eisfreihalter funktionieren.
Styropor neigt leider dazu, bei Reibung und mechanischen Belastungen kleine Partikel abzugeben. In Plattenform, wie bei einem handelsüblichen Eisfreihalter, bleibt Styropor recht stabil, weil es in einem einzigen, durchgehenden Stück vorliegt. Kugeln hingegen rollen und bewegen sich ständig an der Wasseroberfläche und reiben sich aneinender, wodurch ihre Oberfläche stärker belastet und so die Bildung von Mikroplastik-Partikeln begünstigt wird.
Fazit
PE-Bälle stören zwar das natürliche Erscheinungsbild des Gartenteichs, bieten aber im Winter und Sommer nützliche Schutzfunktionen. Sie helfen dabei, das Wasser vor Kälte, Verdunstung und Raubvögeln zu schützen und unterstützen den Erhalt der Wasserqualität. So vereinen sie Funktionalität und eine vergleichsweise einfache Anwendung, die Gartenteiche sicher und pflegeleicht durch die Jahreszeiten begleitet.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de