Zierfischfang mit Cyanid von Tom
Der Zierfischfang mit Cyanid ist eine Praxis, die in einigen Regionen der Welt zum Fang von tropischen Zierfischen eingesetzt wird. Dabei wird Cyanid in das Wasser gesprüht, um die Fische zu betäuben und sie einfacher fangen zu können. Diese Methode ist sehr effektiv, da sie es den Fischern ermöglicht, eine große Anzahl von Fischen in kurzer Zeit zu fangen. Allerdings hat diese Praxis auch schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Fischbestände.
Zunächst einmal ist Cyanid ein starkes Gift, das nicht nur die Fische, sondern auch andere Lebewesen im Meer, wie Korallen und andere Wirbellose, töten kann. Dies hat Auswirkungen auf das Ökosystem des Meeres und kann langfristige Schäden verursachen. Darüber hinaus kann das Cyanid auch in die Nahrungskette gelangen und somit auch den Menschen schädigen, die die betroffenen Fische essen.
Ein weiteres Problem mit dem Zierfischfang mit Cyanid ist, dass er nicht nachhaltig ist. Die Fangmethode ist nicht selektiv und es werden oft auch Jungfische und nicht-zielgerichtete Arten gefangen, die später als Beifang weggeschmissen werden. Außerdem führt die Fangmethode dazu, dass die Bestände der Zierfische drastisch reduziert werden und sich nur schwer erholen können. Dies hat Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette und das Ökosystem im Meer.
Verboten, erlaubt oder toleriert?
Der Fischfang mit Cyanid ist in vielen Ländern der Welt verboten, da er eine schädliche Praxis ist. Einige Länder, die den Fischfang mit Cyanid verboten haben oder Maßnahmen dagegen ergriffen haben, sind beispielsweise die USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und die Philippinen.
In den USA ist der Einsatz von Cyanid beim Fischfang seit 1970 verboten. In Australien, Neuseeland und Großbritannien ist der Einsatz von Cyanid beim Fischfang ebenfalls verboten. In Deutschland ist es seit 1992 verboten, Fische mit Cyanid zu fangen. In Frankreich ist es seit 2003 verboten, Cyanid beim Fischfang zu verwenden. Die Philippinen haben auch Maßnahmen ergriffen, um den Fischfang mit Cyanid zu stoppen, und haben seit 2004 Gesetze erlassen, um den Handel und den Einsatz von Cyanid zu verbieten.
Es gibt jedoch immer noch einige Länder, in denen der Fischfang mit Cyanid praktiziert wird, insbesondere in einigen asiatischen Ländern. Die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) und andere Organisationen setzen sich aktiv dafür ein, den Einsatz von Cyanid beim Fischfang weltweit zu verbieten und alternative, nachhaltigere Fangmethoden zu fördern.
Einige Länder, in denen der Zierfischfang mit Cyanid erlaubt ist oder zumindest toleriert wird, sind zum Beispiel Indonesien, die Thailand, Vietnam, Sri Lanka und einige Teile von China und Taiwan. In diesen Ländern wird der Zierfischfang mit Cyanid häufig als eine schnelle und effektive Methode angesehen, um große Mengen an Zierfischen aus dem Meer zu fangen, die dann an die Fischerei- und Aquaristikindustrie verkauft werden.
Allerdings haben viele dieser Länder auch begonnen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Einsatz von Cyanid beim Zierfischfang zu reduzieren oder zu verbieten. Die Philippinen haben beispielsweise im Jahr 2004 ein Verbot des Zierfischfangs mit Cyanid erlassen, obwohl das Verbot nicht immer konsequent durchgesetzt wird. Indonesien hat auch Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz von Cyanid zu reduzieren, indem es alternative Methoden wie das Fischen mit Netzen oder Harpunen fördert.
Was ist Cyanid?
Cyanid ist eine chemische Verbindung, die aus Kohlenstoff und Stickstoff besteht und oft als Cyanwasserstoff bezeichnet wird. Es ist bekannt für seine hohe Toxizität und kann bereits in geringen Mengen für den menschlichen Körper tödlich sein. Cyanid kommt in verschiedenen Formen vor, einschließlich Natriumcyanid (englisch: sodium cyanide) und Kaliumcyanid, die in der industriellen Produktion von Metallen wie Gold und Silber eingesetzt werden. Es kann auch in bestimmten pflanzlichen und tierischen Materialien vorkommen. Cyanid wird als hochgefährlicher Stoff betrachtet und erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang, Transport und Lagerung, um das Risiko von Vergiftungen und Unfällen zu minimieren.