Wasserwechsel bei Malawi & Tanganjikabecken warum so wichtig?
Besonderes Anliegen: ( Wasserwechsel. )
Ich lese hier immer wieder, das je grö??er das Volumen des Aquariums ist, der Wasserwechsel prozentual dazu abnimmt.
Ich möchte hier dazu folgenden Denkansto?? geben.
Wir alle gehen davon aus, das wir durch füttern der Fische und Ausscheidungen der Fische sowie absterbende Pflanzenteile Nährstoffe in das Aquarium einleiten und deshalb auch wieder entfernen müssen. Darum machen Wasserwechsel ja auch Sinn.
Wir vergessen aber das es sich bei dem Malawisee um ein Gewässer mit besonders niedriger Keimbelastung handelt. ( Quelle Spreinat )
Dort sind nach Messungen des Biologen nur 10 Keime pro Milliliter im Abstand von wenigen Metern vom Seeufer nachzuweisen.
Zitat: Zum Vergleich : 100 Keime/ ml sind in Deutschland im Trinkwasser gemä?? Trinkwasserverordnung erlaubt. Zitat Ende ) Den Rest kann jeder nachlesen. ( Malawisee- Buntbarsche / erfolgreiche Haltung und Zucht.)
Ich werde versuchen wenn es die Zeit zulä??t in den nächsten Monaten einen Blog zu schreiben, wenn ich keinen finden sollte, den ich ergänzen kann.
Ich habe versucht mir Klarheit darüber zu verschaffen wie die Keime und Bakterien im Wasser auf unsere Fische wirken.
Dabei ist mir aufgefallen das sich die meisten Bakterien nicht in Tagen oder Wochen vermehren, sondern in Minuten und Stunden!!!
Wenn wir von einer Ausgangsmenge von 1 Million Keimen in unserem Aquarium au??gehen was optimistisch ist, und eine Vermehrungsrate alle 12 Stunden zu Grunde legen was ebenfalls optimistisch ist, sind das im günstigsten Fall nach 24 /h 4 Millionen Bakterien.
Ich denke jeder kennt die Geschichte mit dem Schachbrett und der Erbse.... 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128...
Eine Reduzierung der Keimzahl im Aquarium ist nur durch einen au??reichenden Wasser-wechsel möglich. ( MINDESTENS 50% JEDE Woche. )
Zusätzlich entfernen wir als quasi positivem Nebeneffekt, Nitrat und Stickstoffverbindungen die im Becken erst umgebaut werden müssen. Die weitläufige Meinung das in unseren Filtersystemen Stoffe abgebaut werden ist nicht korrekt, die Stoffe die entstehen werden nicht abgebaut!!! sondern umgebaut.
Bei grö??eren Becken darf man auch nicht vergessen, das der Fischbestand dazu proportional meistens zunimmt und mehr Fische gehalten werden.
Wir haben normalerweise nie zu viele Fische, nur zu wenig Aquarien. Wenn man also die Möglichkeit hat bei einem gro??en Becken mehr Fische zu halten wird man das auch tun.
Zur Unterstützung kann hierbei auch ein UV-C Wasserklärer zum Einsatz kommen. Jedoch sollte dieser dann entsprechend gro?? dimensioniert sein, um auch wirklich einen Einflu?? auf die Verringerung der Keimzahl zu haben. Für 500- 600 Liter Becken mindestens 18 Watt darüberhinaus auch durchaus 36 Watt oder
55 Watt natürlich im Dauerbetrieb.
Dann kann auch ein Wasserwechsel reduziert werden.
Wasserwechsel von 20% oder 30% sind bei 500Liter oder 1000 Liter gerademal 100 Liter bzw. 200 Liter, bzw. 150 Liter und 300 Liter.
Wir halten durch die grö??eren Becken ja auch einen höheren Fischbestand. Der dementsprechend auch mehr Ausscheidungen produziert. Die Pufferwirkung der gro??en
Wassermenge ist zwar gegeben, diese wird aber weitgehend aufgehoben, besonders durch Proteinhaltiges Futter.
Des öfteren konnte ich hier über rätselhaftes, plötzliches teilweises Fischsterben oder Totalverluste des gesamten Beckens lesen. Alle mit normalen Methoden gemessenen Wasserwerte waren dabei im normalen Bereich... Zufall...??? Manchmal läuft man auf Messers Schneide und ist nicht weit weg von einer Katastrophe.
Ein weiterer entscheidender Faktor bei Malawi Becken ist Ammoniak Nh3, das durch Umsetzung von Stickstoffverbindungen und Ausscheidung der Fische entsteht. Natürlich werden diese in unseren Filtersystemen umgebaut, in andere nicht gefährliche Substanzen, sonst hätten wir keine lange Freude an unseren Fischen.
Das besondere an Ammoniak NH3 ist aber, das es PH !!! abhängig ist!! Das hei??t Ammoniak geht bei PH Werten im sauren Bereich PH 6, 0 sehr schnell in Ammonium NH4 über. Bei alkalischem Wasser PH über 8, 0 und mehr, welches für unsere Malawis erstrebenswert ist, funktioniert das wesendlich schlechter bzw. gar nicht, bei einem PH 8 liegen Ammonium NH4 und Ammoniak NH3 im Verhältnis ca. 1:1 vor. Das bedeutet, da Ammoniak NH3 ein sehr starkes Fischgift ist welches auch schon in geringer Dosierung die Kiemen schädigen kann, sind bereits Werte über 0, 1 mg/L Ammonium NH4 als kritisch anzusehen. Die Temperatur spielt hierbei eine Rolle und der Sauerstoff.
Besonderes Augenmerk möchte ich auf die Haltung von Non Mbunas und Räuberbecken lenken, da dort ein gro??er Anteil an Stickstoffverbindungen eingebracht wird und aber wieder abgebaut werden mu??.
Unter normalen Umständen sollten keine Probleme auftreten, aber schon der Einsatz von Fischmedizin oder der falsch gereinigte Filter, hierbei kann es zu einem schnellen Ansteigen des Ammoniakwertes in den toxischen Bereich kommen.
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Ich bin bei meiner Recherche heute am 15.03.09 auf folgenden Link gesto??en:
http://www.deters-ing.de/Wasser/wasserwechsel.htm
Dieses Thema ist wirklich sehr komplex geworden und meines Wissens nicht ausreichend beantwortet.
Auch nach der Meinung von Deters ( vielen bekannt über seine Veröffentlichung bezüglich des Hamburger Mattenfilters ) ist ein
" Wasserwechsel von 20 % ein Tropfen auf den hei??en Stein "( Zitat).
Um bei seinem Beispiel zu bleiben, mü??te man mindestens 66% Wasser wechseln um nur den Nitratgehalt nennenswert zu senken.
Ein weiteres Zitat:
Ammonium(NH4) ist im Prinzip ungefährlich und ein Pflanzennähstoff, aber bei höheren pH-Werten verändert es sich zum Ammoniak (NH3) und das ist giftig.
Ich ( Deters ) würde pH-Werte >8 bis 8.5 als kritisch ansehen. ( Zitat Ende ).
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Gerd (fish) hat sich viel Arbeit gemacht und für alle eine Exeltabelle erstellt, bitte mal runterladen und ausprobieren. Durch die Temperaturveränderung verändern sich auch alle anderen Werte!! Sehr interressant.
http://www.groony.de/2009/04/24/berechnung-ammoniumammoniak-belastung/
Ganz unten für alle, Gerds Tabelle für folgende Temp. 25C / 26C / und 27C.
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Wieviel Wasser dann gewechselt wird mu?? jeder für sich entscheiden, auch Wasserwechsel von 30% regelmä??ig, sind allemal besser als keine oder unregelmä??ige.
Das Wohlbefinden und das Leben unserer Fische hängt davon ab, warum also ein Risiko eingehen, die Mehrkosten für 200 Liter Wasser pro Woche mehr, stehen ja auch in keinem Verhältnis dazu, wenn einem für 300 ??? die Fische sterben. Mit 50% WW sind wir auf der sicheren Seite.
Das heimtückische an den im Wasser enthaltenen Stoffen und chemischen Umbauprozessen ist aber, das man diese nicht sehen kann. Diese haben aber durchaus entscheidenen Einflu?? auf die Lebendsdauer unserer Fische.
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BITTE BEACHTEN!!! ANSCHLUSS-BLOG VON FALK
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Ammonium und Ammoniak...was ist das und wie wirkt es...?
Ammonium ist das , welches die Fischlein zu 80% über ihre kiemen
und zu ca. 20 % über den Verdauungskanal ausscheiden...
Wichtig hier ist ...es ist kein Gift und stellt nur eine Verschmutzungs-
sache im Beckenwasser dar....
Soweit sogut...man mu?? aber sehr genau aufpassen, da ab über dem
pH-Neutralwert sich dieses in Ammoniak umwandelt...
genauso , wie Co2 und O2 kann es spielerisch die Zellwände durchdringen
kann und immensen Schaden am Fisch selber anrichten kann.
Der Anteil im Zellwasser steigt in den basischen Charakter und es kommt dazu,
das lebenswichtige Reaktionen , hier der austausch der Gase O2 zu Co2 und
, somit kein Transport von lebenswichtiger ???Energie??? , stattfinden kann.
Wie oben gesagt, je grö??er der pH umso höher die Gefahr einer Ammoniak-Vergiftung...
Zum Vergleich :
bei pH 6, 0 kein Ammoniak , dabei ein zum Austauschen befindliches Ammonium
bis zu einer Gaskonzentration von 8, 0mg/l
Bei pH 8, 0 sollte die austauschbare Ammoniumkonzentration nicht mehr als
0, 3 mg/l haben da der Anteil hier an Ammoniak bei0, 017 mg/l liegt also noch
ungefährlich und je nach dem Besatz bei Ammonium 2, 0mg/l mit Anteil Ammoniak
bei 0, 114mg/l bedenklich ist und ab 4, 0 mg/l Ammonium der Ammoniakanteil
mit 0, 228 mg/l tötlich ist...
Gru?? Falk
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BITTE BEACHTEN!!! ANSCHLUSS-BLOG VON FALK ,
SAUERSTOFF UND VOLUMEN
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Hallo Leute
Da es immer wieder Beanstandungen zu den bewerteten Becken gibt
will ich mal was dazu sagen...
Au??er den oft zitierten Angaben zu irgendwelchen Volumenzahlen in
Bezug auf den Besatz, gibt es natürlich auch noch andere Faktoren zu
beachten....
Gut, wir nehmen einen Discus , der in einem 1m_Becken schwimmen soll
er kann ausgewachsen (20cm) 5mal Beckenlänge schwimmen...
Da der Discus kein schneller Schwimmer ist, au??er vielleicht Nahrung
schnappen ...die Liter zum Aquarium lasse ich hier mal au??en vor...
Ein Glühlichtsalmler der schneller sein mu?? , da er auf Grund seiner Grö??e
eher zu den ???Verfolgten??? gehört, kann seine Körperlänge (ca. 4cm)
grob 20-mal abschwimmen ...auch hier lasse ich mal die Beckenvolumen weg...
Wenn ich jetzt das ganze in Würfel stecke , die die max. Körperlänge der von
mir hier ausgewählten Exemplare als Kantenlänge haben, kommt man zu einem
sehr ungewöhnlichen Schluss ...wer von den beiden Tieren hat in dem Würfel
mehr ??berlebenschancen...? .....richtig der Discus !
Ich erkläre , warum das so ist ...der Discus hat mehr 02 zur Verfügung , der
Salmler nicht... dazu kommt , der Discus hat zwar ein grö??eres Kiemenvolumen
atmet aber langsamer , es ist au??erdem von der Bewegeung abhängig...
Der Salmler hats da nicht so schön , er wäre in etwa um 20mal schneller tot , als
der ???Gro??e???....seine Atemfrequenz ist auch in etwa 10mal höher...
Anders ausgedrückt ...10 so Salmler brauchen mehr Sauerstoff , als ein so gro??er
Discus...
Die Gelehrten sagen hier : der Sauerstoffverbrauch von 1 Fisch mit 1Gramm ist
höher , als 1 Fisch mit 10 gramm Gewicht...
Dazu kommt eben die oben angeführten Fakten...
jetzt kann man dann auch die Volumen , die bewegungsmä??ig benötigt werden dazuaddieren...
wie auch schon von SMD in einem anderen Blog angeführt...die Grö??e des
grö??ten Fisches im Becken sollte zwischen 9-10mal die kantenlänge ausmachen...
dabei ist auch derBeifischbestand auf die Volumenliterzahl mit einzubeziehen...
von daher meistens kleinere Fische gelten ---wird auch mehr sauerstoff verbraucht !
Noch als Anmerkung...
der 7-8%ige Sauerstoffanteil im Becken ist ja allgegenwärtig da wir hier von
Warmwasser sprechen , bei steigender Temp. wie in einem Discusbecken bei 28°C
ist er ja bekannterma??en etwas geringer..von daher auch wieder ein paar Liter als
Volumen dazugerechnet werden mü??en...
soll hier erst mal langen...
Gru?? Falk
Hier sind die Tabellen!!!
Gewiss verschiebt sich das NH4/NH3 Gleichgewicht abhängig (u.a.) vom pH-Wert in Richtung des Ammoniaks. Aber bei regelmäßiger Kontrolle der entsprechenden Wasserwerte sehe ich da kein Problem.
Zudem sind die erwähnten Nachteile der Wasserwechsel auch nicht zu unterschätzen.
Es ist wohl eher eine individuelle Entscheidung, ob bei einem Aquarium ein derartiger Wasserwechsel notwendig ist, oder eben nicht. Aus meiner Erfahrung heraus, kann ich bestätigen, dass ich niemals relevante Ammoniak-Mengen nachweisen konnte - trotz wöchentlicher WW von lediglich ~25-30%. Insofern stimme ich Marco hier zu.
Natürlich ist Sinn und Zweck eines Biotop-Aquariums, den natürlichen Lebensraum so exakt wie möglich (ausschnittsweise) nachzustellen. Das aber z.B. die Keimzahl im Wasser eine große Relevanz besitzt, erscheint mir nur zum Teil richtig.
1. eine `normale` Keimzahl (üblich in Aquarien allgemein) im Ostafrika-Becken hat doch noch nicht zu Fischsterben geführt, oder?
2. die meisten Ostafrika-Fische haben doch noch nie diese Seen von innen gesehen. Da hier überwiegend Nachzuchten angeboten werden, ist doch eher relevant, unter welchen Zuchtbedingungen sie aufgewachsen sind, oder?
Welche Faktoren letztlich wichtig sind, einen Lebensraum möglichst exakt im Aquarium nachzubilden, ist -so denke ich - vielfältig auslegbar.
Grüße
Marc
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