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Segelflosser - die zärtlichen Buntbarsche

Segelflosser - die zärtlichen Buntbarsche

Guten Morgen liebe Leute

In Anlehnung der aktuellen Skalar-Diskussion möchte ich Euch hier einen durch aus interessanten Einblick geben, über welchen ich eben gestolpert bin...

Die meisten Buntbarsche gelten als aggressiv, zumindest, wenn zwei Männchen aufeinander treffen. Die beiden brauchen nicht unbedingt der gleichen Art anzugehören, wenn es um das Territorium geht, fliegen auch so schon mal die Fetzen.

Skalare sind keine Engel und können sich auch streiten. Aber diese Auseinandersetzungen verlaufen meist harmloser und enden seltener mit Verletzungen. Daher kann kann man auch Skalare auch in Gruppen mit mehreren Männchen pflegen. Paare, die sich fortpflanzen wollen, gründen aber ein eigenes Revier, was dann zu Streitereien führen kann.

Die Arten

Bislang werden drei Arten als gültig angesehen. Vor allem mit seinen Zuchtformen am weitesten verbreitet ist der normale Segelflosser, Pterophyllum scalare. Er kann bis zu 15 cm lang und etwa 25 cm hoch werden. Die zweite bekannte Art ist der Hohe Segelflosser, Pterophyllum altum. Er kann ausgesprochen gross werden, trotz seiner knapp 20 cm Länge können es bis über 40 cm Höhe werden. Dazu sind dann aber sehr grosse Aquarien vonnöten.

Die dritte Art schliesslich ist Leopolds Segelflosser, Pterophyllum leopoldi. Er unterscheidet sich vom oberflächlich ähnlich P. scalare durch einen gedrungeneren Körperbau mit etwas kürzeren Flossen und grösseren Schuppen. Leopolds Segelflosser ist selten im Handel anzutreffen und wenn, dann meistens unter dem Namen Pterophyllum dumerilii (wohl ein Synonym zu P. scalare). Er stellt möglicherweise ein Bindeglied zur nächst verwandten Buntbarschart dar.

Mit diesen dreien ist aber mit Sicherheit noch nicht Schluss. Seit längerem wird eine Revision der Gattung mit der Beschreibung mehrerer neuer Arten erwartet. Zwar kann man heute bereits bei einigen Wildfängen Formen und Farben unterscheiden, aber ohne Kenntnis des Fangorts wird es wohl auch in Zukunft nicht ganz einfach sein, die verschiedenen Arten, die es denn sein werden, zu unterscheiden. Das Verbreitungsgebiet ist riesig und umfasst grosse Bereiche Südamerikas, vor allem Amazonien, den Orinoko.Einzug und das Essequibo-Gebiet.

Zuchtformen

Wahrscheinlich waren bei den Zuchtformen mehrere Arten beteiligt, denn sie lassen sich schlecht auseinanderhalten. Es wäre jetzt sinnlos, all die verschiedenen Zuchtformen aufzuzählen. Zu viele sind es, und die Haltung ist eigentlich relativ ähnlich. Albinos sind vieleicht etwas empfindlicher, aber nur, was das Sehen des Futters angeht, ansonsten sind auch sie robuste Fische.

Eine gewisse Berühmtheit erlangten in den letzten Jahren die Koiskalare. Bei diesen sind drei Farbenanzutreffen: Kopf, Rücken und manchmal sogar der Bauch sind orange, je dunkler, desto "besser". Zuchtziel ist sicherlich ein roter Kopf und Rücken, das ist ber derzeit meist nur durch Farbfutter zu erreichen. Bauch und Schwanzstiel hingegen sind weiss, auf dem ganzen Körper liegen einige schwarze Flecken. Die Unterschiede sind gross, es gibt kaum zwei vollkommen identische Exemplare. Ihre Namen erhielten sie, weil diese drei Farben auch bei einer Koizuchtform vorkommen, dem SANKE. Sie unterscheiden sich in ihren Ansprüchen ansonsten nicht von den anderen Skalaren.

Das Aquarium

Angesichts der Höhe, die Segelflosser erreichen können, ist auch das Aquarium zu definieren.Pterophyllum scalare fühlen sich erst ab Beckenhöhen von mindestens 50 cm und Pterophyllum altum ab mindestens 60 cm so richtig wohl. Selbst dann darf aber der Bodengrund nicht zu dick sein, um möglichst viel effektive Höhe zu erhalten.

Wichtig bei der Einrichtung eines Skalar-Beckens ist, dass ausreichend freier Schwimmraum bleibt!

Wasser

Wildfänge stammen fast ausschliesslich aus weichem und leicht bis deutlich saurem Wasser. Während der Eingewöhnungsphase, die bis zu einem Jahr dauern kann, sollten diese Bedingungen nachgeahmt werden. Ein pH von 6.0 bis 6.5 bei einer Härte von nicht mehr als 4° dKH ist anzustreben. Weicher als 2° dKH sollte es aber auch nicht sein, damit der pH stabil bleibt. Die Leitfähigkeit, Ausdruck für den Gesamtsalzgehalt, sollte unter 300 Mikrosiemens/cm betragen.

Nachzuchten und vor allem die Zuchtformen sind deutlich anfgepasster. Sie können in den meisten Gegenden Zentraleuropas - unter Umständen nach einer Anpassungsphase, je nachdem, was der Händler in seinen Becken hat - in Leitungswasser gepflegt werden. Der pH-Wert für diese Exemplare darf zwischen 6 und 7, 8 liegen, die Leitfähigkeit zwischen 200 und 500 Mikrosiemens/cm betragen.

Futter

Wer schon einmal einem nicht völlig ausgehungerten Skalar bei der Aufnahme von Trockenfutter zugesehen hat, wird wissen, dass dies nicht die ideale Ernährung ist. Die Flocken werden aufgenommen, durchgekaut, ausgespuckt, wieder aufgenommen, ausgespuckt und letztendlich nicht gefressen. Natürlich kann man seine Fische auch durch entsprechende Hungerphasen daran gewöhnen, das gereichte Flockenfutter oder Granulat gierig aufzunehmen, aber dann sollte wenigsten zugefüttert werden, und zwar alle Geeignete an Lebend. und Frostfutter, was die Fische gerne verzehren. An erster Stelle stehen dabei schwarze und weisse Mückenlarven. Aber auch lebende Wasserflöhe oder Artemia werden sehr gerne angenommen.

Nicht vergessen dürfen wir, dass Skalare in der Natur Räuber sind und Fische auf ihrem Speiseplan stehen. Neon und Sklare. als Jungfische gekauft und zusammen aufgezogen, ignorieren sich. Neon jedoch bei ausgewachsenen Segelflossern einzusetrzen, ist nichts anderes als die Verwendung sehr teuren Fischfutters...

Vergesellschaftung

Damit wären wir auch bei der Frage, welche Fische mit Skalaren zusammen gepflegt werden können. Es dürfen nicht zu empfindliche sein, denn in der Laichzeit sind Skalare durchaus durchsetzungsfreudig.Idela sind etwa Zwergbuntbarsche, die Bodenbereich beleben, oder auch Panzer- und kleinere Harnischwelse. Für die mittleren Wasserschichten kommen etwas grössere Salmler wie Kirschflecksalmler in Frage.

Keinesfalls dürfen Barben eingesetzt werden, welche die Skalare durch ständiges Zupfen an den Flossen (vor allem den Bauchflossen) in den Wahnsinn treiben würden.

lG Silvan

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Blogartikel 'Blog 3330: Segelflosser - die zärtlichen Buntbarsche' aus der Kategorie: "Ichthyologie" zuletzt bearbeitet am 17.10.2010 um 13:48 Uhr von Der Schweizer

Der Schweizer

Userbild von Der SchweizerDer Schweizer ist Moderator*in von EB und stellt 3 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Südamerika, Mittelamerika, Krankheiten, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Kommentare:
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Geschrieben am 06.06.2010 um 23:52 von Malawigo
Hallo Silvan, Klasse.
Sehr gut zu lesen, meine Bitte so was darf nicht verloren gehen in der Flut der Blogs, ab in den Ratgeber !!
Gruß Georg

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