Arowanas halten: So richtest du das Aquarium richtig ein
Arowanas sind faszinierende und majestätische Fische, die in der Aquaristik aufgrund ihrer imposanten Erscheinung und ihres faszinierenden Schwimmverhaltens sehr beliebt sind. Allerdings sind sie anspruchsvolle Pfleglinge, die spezielle Anforderungen an ihre Umgebung stellen. Ein falsch eingerichtetes Aquarium kann zu Stress, Krankheiten oder sogar zum frühen Tod dieser prachtvollen Fische führen. In diesem Artikel erfährst du, wie du ein artgerechtes Aquarium für Arowanas einrichtest, welche Faktoren entscheidend sind und worauf du besonders achten solltest.
Die richtige Aquariengröße
Arowanas sind große Raubfische, die in der Natur bis zu 120 cm lang werden können. Auch im Aquarium erreichen sie oft eine Länge von 80–100 cm. Deshalb benötigen sie ein sehr großes Becken:
- Mindestgröße: 200 cm Länge, 80 cm Breite und 60 cm Höhe (für Jungfische)
- Empfohlen für ausgewachsene Tiere: 400 cm Länge, 100 cm Breite und 80 cm Höhe
- Volumen: Mindestens 800–1000 Liter, später mindestens 3200 Liter
Ein ausreichend großes Aquarium sorgt dafür, dass der Arowana genug Schwimmraum hat und nicht unter Platzmangel leidet, was sich negativ auf seine Gesundheit auswirken könnte.
Wasserwerte und Temperatur
Arowanas stammen aus tropischen Gewässern mit weichem und leicht saurem Wasser. Die optimalen Wasserwerte für ihr Aquarium sind:
- Temperatur: 24–30 °C
- pH-Wert: 6,0–7,5
- Karbonathärte (KH): 2–8 °dH
- Gesamthärte (GH): 5–15 °dH
- Ammoniak/Nitrit: 0 mg/l (toxisch für Fische)
- Nitrat: < 20 mg/l
Ein leistungsfähiges Filtersystem sowie regelmäßige Wasserwechsel sind essenziell, um stabile Wasserwerte zu gewährleisten.
Technik und Filterung
Da Arowanas große Mengen Futter zu sich nehmen und dementsprechend viel Abfall produzieren, ist eine effektive Filterung entscheidend.
- Filtertyp: Außenfilter oder Sumpffilter mit hoher Kapazität
- Filterleistung: Mindestens das 3–5-fache des Aquarienvolumens pro Stunde
- Zusätzliche Technik: UV-Klärer zur Keimreduktion, starke Sauerstoffzufuhr durch Belüftung oder Oberflächenbewegung
Aquariengestaltung und Einrichtung
Obwohl Arowanas keine starken Ansprüche an die Dekoration haben, sollte die Einrichtung ihren natürlichen Lebensraum widerspiegeln.
- Bodengrund: Feiner Sand oder abgerundeter Kies, um Verletzungen zu vermeiden
- Versteckmöglichkeiten: Wurzeln und große Steine am Rand des Beckens
- Schwimmraum: Freie Schwimmzonen in der Beckenmitte sind essenziell
- Bepflanzung: Schwimmpflanzen wie Froschbiss oder Muschelblumen bieten Sicherheit und reduzieren Stress
- Abdeckung: Da Arowanas sehr sprungfreudig sind, ist eine stabile Abdeckung oder ein engmaschiges Netz notwendig
Vergesellschaftung
Arowanas sind territorial und können aggressiv gegenüber anderen Fischen sein. Dennoch ist eine Vergesellschaftung unter bestimmten Bedingungen möglich:
- Geeignete Mitbewohner: Große Welse (z. B. Plecos), Flösselhechte, Rochen oder große Buntbarsche
- Ungeeignete Mitbewohner: Kleine Fische (werden gefressen), zu aggressive Arten (können den Arowana stressen)
Eine Vergesellschaftung sollte mit Vorsicht erfolgen und das Aquarium muss groß genug sein, damit jeder Fisch seinen eigenen Bereich hat.
Ernährung
Arowanas sind Fleischfresser und benötigen eine abwechslungsreiche Ernährung:
- Lebend- und Frostfutter: Insekten, Garnelen, Fischfilets, Mehlwürmer
- Trockenfutter: Hochwertiges Arowana-Futter mit hohem Proteinanteil
- Zusätze: Vitamin- und Mineralstoffpräparate zur Stärkung des Immunsystems
Überfütterung sollte vermieden werden, da Arowanas zu Fettleibigkeit und Verdauungsproblemen neigen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Kann man mehrere Arowanas zusammenhalten?
Ja, aber nur in sehr großen Aquarien mit mindestens 4000 Litern Volumen. Einzelhaltung ist jedoch einfacher, da Arowanas territorial sind und es zu Kämpfen kommen kann.
2. Wie oft muss das Wasser gewechselt werden?
Mindestens 25–30 % des Wassers sollten wöchentlich ausgetauscht werden, um optimale Wasserwerte zu gewährleisten.
3. Kann man Arowanas in einem offenen Aquarium halten?
Nein, Arowanas sind exzellente Springer und können sich durch das Herausspringen aus dem Becken verletzen oder sterben. Eine stabile Abdeckung ist zwingend erforderlich.
4. Warum frisst mein Arowana nicht?
Das kann verschiedene Ursachen haben: Stress, ungeeignete Wasserwerte oder eine zu einseitige Ernährung. Eine Überprüfung der Haltungsbedingungen und gegebenenfalls eine Futterumstellung sind ratsam.
5. Wie erkennt man Krankheiten bei Arowanas?
Typische Anzeichen für Krankheiten sind:
- Appetitlosigkeit
- Trübe Augen oder weiße Beläge auf der Haut
- Flossenklemmen
- Unruhiges Schwimmverhalten
- Offene Wunden oder Geschwüre
Falls Symptome auftreten, sollte sofort eine Quarantäne und eine gezielte Behandlung erfolgen.
Fazit
Die Haltung von Arowanas erfordert viel Platz, eine leistungsstarke Filterung, stabile Wasserwerte und eine durchdachte Einrichtung. Wer bereit ist, diese Anforderungen zu erfüllen, wird mit einem beeindruckenden und langlebigen Fisch belohnt. Durch die richtige Pflege können Arowanas 15–20 Jahre alt werden und bleiben ein faszinierender Blickfang in jedem Aquarium. Mit den hier beschriebenen Maßnahmen kannst du sicherstellen, dass dein Arowana gesund und artgerecht gehalten wird.