Die Community mit 19.492 Usern, die 9.168 Aquarien, 35 Teiche und 66 Terrarien mit 168.229 Bildern und 2.580 Videos vorstellen!
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:

Meine Erfahrungen mit Blaualgen (Cyanobakterien)

Ich habe seit meinem Einstieg in die Aquaristik im Juni 2009 nun schon 2-mal mit Blaualgen ???zu tun??? gehabt. Hier möchte ich darüber berichten, wie es mir gelungen ist, die Blaualgen ohne Chemie aus meinem Becken zu entfernen. Viele Stunden habe ich wegen dieser Algen (die eigentlich keine Algen sind, sondern Bakterien) im Internet nach ???dem??? Rezept gesucht um sie loszuwerden. Es gibt viele Tipps aus denen ich mir mein eigenes ???Konzept??? gebastelt habe, welches bei mir jetzt zwei Mal funktioniert hat.

Mein ???erstes Mal??? mit Blaualgen

Als ich im Juni 2009 mein erstes Aquarium (200 ltr.) geschenkt bekam, hatte ich von Aquaristik keinen Schimmer. Als erstes habe ich mich im Internet über Aquarien-Filter informiert und las von einem Hamburger-Mattenfilter. Was dort geschrieben stand hörte sich sehr gut an und ich entschied mich für diesen Filter. Da ich Handwerklich nicht besonders geschickt bin, habe ich mir einen für meine Aquariengrösse passenden HMF bestellt. Das Becken lief ca. 8 Monate ohne Probleme, ja sogar perfekt. Die Pflanzen wuchsen und die Fische waren quietsch fidel. Ich habe wöchentlich einen Wasserwechsel gemacht und die Matte von dem HMF nur ab und zu dabei abgesaugt. Im Internet stand geschrieben, dass man diesen Filter nur beim Wasserwechsel absaugen muss und ihn nie auswaschen muss! Tja, heute weiss ich, dass dies nicht funktionieren kann???

8 Monate nach Einrichtung wuchsen dann plötzlich Algen im Becken. Von Tag zu Tag wurden es mehr und irgendwann fing das Wasser im Aquarium an zu stinken. Ein richtig strenger, beissender Geruch, der nach Arbeiten im Aquarium sogar an den Händen blieb, wenn ich sie gewaschen hatte. Boh, war ich deprimiert! Ein Freund meines Mannes, der auch ein Aquarium hat, guckte sich das Becken an und fragte nach Wasserwechsel und Filterreinigung. ???Wie lange haste den Filter laufen? 8 Monate? Und nicht einmal ausgewaschen? Kein Wunder, dass du Blaualgen hast!??? Yes, als er es aussprach, fand ich es auch sehr logisch!!! Verstopfter Filter!!! Wie ich die Dinger loswerde wusste er allerdings auch nicht. Gut, dass es das Internet gibt!

Mein Plan war die Beseitigung der Blaualgen (von denen ich nun schon wusste, dass es eigentlich Bakterien sind und was sie zum Leben benötigen) ohne chemische Mittel. Dazu musste ich die wenigen guten Bakterien in meinem Becken erhalten. Also habe ich bestimmte Schritte in einem Abstand von einer Woche durchgeführt, um das Becken nicht zu ???steril??? zu machen.

Als erstes kam natürlich der HMF raus! Zum Glück konnte ich von einem Bekannten einen Juwel-Innenfilter (Bioflow 3.0) günstig kaufen. Diesen stellte ich provisorisch in das Becken, ausgestattet mit den blauen Filtermatten und zwei (statt einer) Kohlefilter-Matten. An dem gleichen Tag habe ich ausserdem noch alle befallenen Pflanzen-Teile aus dem Becken entfernt (eigentl. blieben fast keine Pflanzen mehr übrig) Mein Becken sah nun aus wie der Rhein in seinen schlimmsten Zeiten!

Eine Woche danach waren die Einrichtungsgegenstände dran. Die Wurzeln habe ich vernichtet, die Steine abgekocht und die Scheiben des Beckens von innen gründlich von den Blaualgen befreit (bei ausgeschalteter Pumpe).Ich habe einen Wasserwechsel von ca. 75% durchgeführt und die Pumpe anschliessend wieder eingeschaltet.

Ein Wochenende später roch das Wasser schon wieder fast normal, allerdings wuchsen immer noch ganz hartnäckig und langsam Blaualgen an einigen Stellen. Also spülte ich das Filtermaterial kurz durch und machte einen 50%igen Wasserwechsel. Anschliessend wurde das Aquarium für fünf Tage komplett verdunkelt (Pumpen-Auslass über der Wasseroberfläche für O2-Zufuhr!). In dieser Zeit wurden auch die Fütterungen eingestellt. Nach fünf Tagen Dunkelkur waren komplett alle Blaualgen verschwunden. Ausser einem Antennenwels haben alle Fische (Sumatrabarben) überlebt. Pflanzen brauchte ich komplett neu und zusätzlich kaufte ich mir noch einen Aussenfilter für das Becken (der ca. 3 Wochen nach der Dunkelkur in Betrieb genommen wurde). Die Filterung über Aktivkohle (regelmässiger Wechsel der Kohlefiter!) wurde noch 8 Wochen nach der Dunkelkur fortgesetzt.

Auf diesem Weg bin ich die Blaualgen losgeworden ohne Chemie! Und dass als Anfänger, da war ich schon ein wenig stolz??? Es wäre wohl einfacher gewesen ab und zu mal die Filtermatte des HMF zu reinigen??? Allerdings hätte ich dann wohl vor kurzem die Entstehung von Blaualgen in meinem Becken nicht so früh bemerkt???

Das zweite Mal Blaualgen!

???hatte ich am 02. Juli 2011, also noch gar nicht so lange her. Vermehrten Algenwuchs hatte ich bereits seit einiger Zeit beobachtet und es auf die Fütterungen geschoben. Als ich jedoch am 01. Juli abends zum füttern den Deckel des Beckens öffnete, dachte ich, ich hätte ganz leicht den Geruch von Blaualgen gerochen. Da ich eine Pollenallergie habe und meine Nase ständig zu oder am Laufen war, habe ich dem keine Beachtung geschenkt. Am nächsten Tag war dann der Wasserwechsel fällig und es kam mir vor, als wäre der Geruch stärker geworden. Also hab ich meinen Mann zum ???schnüffeln??? gerufen. Er hat es mir dann bestätigt: es riecht leicht nach Blaualgen. Sofort habe ich die Filter überprüft. Die waren okay. Die Wurzel auf der rechten Seite war beim betasten etwas schwammig und ich habe sie aus dem Becken genommen. Sie roch fürchterlich!!! Die ???Verseuchung??? des Beckens war (Gott sei Dank) noch nicht weit Fortgeschritten.

Folgende Massnahmen habe ich durchgeführt:

02. Juli: faulende Wurzel entfernt, Aussenfilter gereinigt, Aktivkohle-Filter in den Innenfilter, Scheiben gereinigt, die Hälfte der von Algen befallenen Pflanzenteile entfernt, 30%iger Wasserwechsel

09. Juli: Mulm abgesaugt, Scheiben gereinigt, 50%iger Wasserwechsel

17. Juli: Innenfilter gereinigt, alle Pflanzenteile mit Algenbefall entfernt, Scheiben gereinigt, 30%iger Wasserwechsel

24. Juli: keine Blaualgen mehr vorhanden!

Diesmal war keine Dunkelkur nötig, vielleicht weil sie früh genug bemerkt und bekämpft wurden. Auch musste ich dieses Mal nur eine Pflanze (die Bleheri rechts neben der Wurzel) komplett zurückschneiden. Mittlerweile hat sie schon wieder ca. 15 cm grosse Blätter.

Es gibt leider kein ???Universal-Rezept??? zur Beseitigung von Blaualgen oder anderen Algen, aber vielleicht hilft dieser Blog ja dem einen oder anderen bei der Beseitigung von Blaualgen.

Das Allerwichtigste jedoch ist: die Ursache für den Algenwuchs herauszufinden und zu beseitigen!

Viele Grüsse

Sue

Blogartikel 'Blog 4272: Meine Erfahrungen mit Blaualgen (Cyanobakterien)' aus der Kategorie: "Mein Einrichtungsbeispiel" zuletzt bearbeitet am 24.07.2011 um 07:51 Uhr von Sue

Sue

Userbild von SueSue ist Mitglied von EB und stellt 1 Beispiele vor.

Kommentare:
Um selbst einen Kommentar schreiben zu können, musst du dich anmelden!
Geschrieben am 24.07.2011 um 19:37 von Marco O.
solange Du die ganze Sache mit genau diesem Humor nimmt, ist alles gut. Wenn Du dann irgendwann keine Lust mehr hast Dir Wurzekn zu kaufen, rüstest Du einfach auf Malawi um. *freu*
LG

Weitere Kommentare lesen

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Ruhe im Aquarienzimmer: Leise Filter
Tom am 03.08.2023

Ruhe im Aquarienzimmer: Leise Filter

Welcher Aquariumfilter ist der leiseste?Es ist schwierig, eine spezifische Marke oder ein bestimmtes Modell als den leisesten Aquariumfilter zu empfehlen, da dies von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der Größe des Aquariums, der Art der Fische, der Menge der biologischen Belastung und persönlicher Vorlieben.Jedoch gibt es einige allgemeine

Was ist das richtige Terrariumtier für Anfänger?
Tom am 08.03.2023

Was ist das richtige Terrariumtier für Anfänger?

Ein Terrarium kann eine faszinierende Möglichkeit sein, um kleine Tiere in einer natürlichen Umgebung zu halten. Wenn Sie ein Anfänger in der Welt der Terrarien sind, ist es wichtig, die richtigen Tiere für Ihr Terrarium zu wählen. Hier sind einige empfohlene Terrarium Tiere für Anfänger:Leopardgeckos: Diese kleinen Echsen sind in der Regel freundlich

Kakteen richtig gießen: Weniger ist oft mehr
Tom am 27.07.2023

Kakteen richtig gießen: Weniger ist oft mehr

Kakteen stammen aus ariden, also trockenen Regionen. Sie kommen deshalb mit sehr wenig Wasser aus. Wie geht man beim Gießen also vor?Wie oft muss man Kakteen gießen?Die Häufigkeit des Gießens von Kakteen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Kaktus, der Umgebung, in der er wächst, und der Jahreszeit. Kakteen sind an trockene Bedingungen

Aquarien-Regalbau mit Alu-Profilen
Tom am 18.07.2023

Aquarien-Regalbau mit Alu-Profilen

Ein praktischer Leitfaden für Aquaristik-EnthusiastenAquarien-Regale sind eine großartige Möglichkeit, um mehrere Aquarien platzsparend und sicher zu präsentieren. Bei der Konstruktion eines robusten und funktionalen Regals spielen die verwendeten Materialien eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel werden wir uns auf die Verwendung von Alu-Profilen

Jetzt ist dann mal Ruhe: Winterschlaf bei Terrariumtieren
Tom am 05.04.2023

Jetzt ist dann mal Ruhe: Winterschlaf bei Terrariumtieren

Viele Terrariumtiere halten keinen echten Winterschlaf, da sie aus tropischen oder subtropischen Regionen stammen und dort das ganze Jahr über relativ konstante Temperaturen herrschen. Einige Reptilien, wie zum Beispiel Bartagamen, können jedoch eine Art Winterruhe einlegen, wenn die Temperatur und die Lichtverhältnisse in ihrem Terrarium angepasst

Häutung bei der Kornnatter: Was ist zu beachten?
Tom am 31.01.2025

Häutung bei der Kornnatter: Was ist zu beachten?

Die Kornnatter (Pantherophis guttatus) ist eine der beliebtesten Schlangen in der Terraristik. Ihre Pflege ist vergleichsweise einfach, doch es gibt einige entscheidende Faktoren, die Halter beachten sollten – insbesondere während der Häutung. Die Häutung ist ein natürlicher Prozess, bei dem die Kornnatter ihre alte Haut abstreift, um Platz für