Kleine Zebras aus Brasilien,der Hypancistrus zebra / L 46 !!!
Der Zebraharnischwels ordnet man in die Unterfamilie der Hypostominae welche der Familie der Harnischwelse lat. Loricariidae angehört
Der L 46 stammt aus dem Rio Xingu/Brasilien und ist hauptsächlich in den Stromschnellen zwischen Altamira und Belo Monte zu finden, leider wird dieser einzigartige Lebensraum durch verschiedene Staudammprojekte gefährdet und wird über kurz oder lang vollkommen verschwinden !
Dieser ca. 8 ??? 10 cm gro?? werdende Harnischwels ist wohl der am auffälligsten gezeichnete Vertreter seiner Gattung welcher wohl ausschlaggebend dafür verantwortlich war das viele diese und andere L- Welse im heimischen Becken pflegen wollten
Nach wie vor gehören diese wunderschönen Tiere zu jenen die nur selten im Handel zu bekommen sind, und wenn, dann zu doch nach wie vor ziemlich hohen Summen die durchaus dreistellig sein können
Der Zebraharnischwels kann schon in relativ kleinen Becken mit 60 cm Kantenlänge gepflegt werden, solche Becken eignen sich aber nur als Artenbecken und höchstens für zwei Tiere, möchte man eine Zuchtgruppe von 4 ??? 6 Tieren pflegen sollte das Becken ein Minimum von 120 Liter Fassungsvermögen aufweisen
Das Becken für diese Welse sollte zum einem über eine gute Filterung und eine ausreichende Strukturierung welche mit verschiedenen Steinen, Wurzeln und einigen Pflanzen welche die hohen Wassertemperaturen verkraften ausgestattet werden.
Wie ein solches Aqua aussehen kann könnt ihr auf meinen zwei Beckenprofilen sehen
~ Blustering Waves of Rio Xingu ~
und
~ Furioso cachoeira ao lado de Altamira ~
Wichtig !!!
Es sollten pro ausgewachsenen Tier je 2 Höhlen im Becken vorhanden sein, hier eignen sich sehr gut die im Handel zu bekommenden Tonröhren welche eine Durchmesser von 2, 5 ??? 3, 5 cm aufweisen sollten, grö??ere Röhren werden zwar als Ruheplatz gewählt, nicht aber zur Fortpflanzung.
Neben natürlichen Höhlen aus Wurzelholz eignen sich ebenso Schieferplatten welche zu schmalen Unterständen geschichtet oder auch mittels Aquariensilikon verklebt werden können.
Eine ausreichende Sauerstoffversorgung ist das A und O der erfolgreichen Haltung dieser Tiere, dies kann mittels eines Diffusors welcher am Filterauslass angebracht wird oder dem guten alten Sprudelstein der mit Hilfe einer Luftpumpe zusätzlichen Sauerstoff ins Becken einbringt vollzogen werden auch eine ordentliche Oberflächenbewegung des Wassers reichert dieses mit zusätzlichen Sauerstoff an.
Auch sollte für eine kräftige Strömung im Becken gesorgt werden die man mittels Strömungspumpen sehr leicht realisieren kann
Da dieser Wels ein Allesfresser ist die Palette der Futterwahl dementsprechend reichhaltig.
Neben Aufwuchs den die Tiere mit Vorliebe abweiden können proteinreiche Trockenfuttersorten, diverses Frostfutter wie schwarze Mülas, Artemia etc. und auch Lebendfutter verabreicht werden
Jungtiere dagegen bevorzugen bis zu einer Grö??e von 4 cm doch eher pflanzernreiche Kost welche mit Tiefkühlerbsen, Spinat aber auch Gurke/Zucchini sowie Tabs welche Spirulina beinhalten gut gefüttert werden können, aber natürlich wird auch proteinreiche Kost nicht verschmäht
Wichtig ist das nach Möglichkeit keine Futterreste im Becken verbleiben, hier eignen sich sehr gut einige Schnecken welche die Nahrungsreste verwerten
Eine Vergesellschaftung dieser friedlichen Welse ist mit kleinen Salmlern, Panzerwelsen etc. die den hohen Temperaturen trotzen durchaus möglich, möchte man aber Nachwuchs dieser tollen und faszinierenden Tiere haben sollte man ein Artenbecken wählen
Eine Anmerkung, nach Möglichkeit sollte nur eine Art Hypancistrus ins Becken einziehen um Hybriden zu vermeiden !
Wie kommt es aber zu Nachwuchs, und woher wei?? ich eigentlich welche Geschlechter habe ich überhaupt im Becken ?
Das Männchen :
Es gibt einige Merkmale die eindeutig auf ein männliches Tier hindeuten, zum einem haben diese einen längeren Kopf mit sehr stark ausgeprägten und längeren Otondoden der Kiemendeckel, zudem weisen sie deutlich mehr Otondoden am ersten Brustflossenstrahl auf.
Das Weibchen :
Das Weibchen vom Männchen zu unterscheiden ist bei Jungtieren ziemlich schwer, je älter die Tiere allerdings sind umso grö??er werden die Unterschiede, neben kleineren Otondoden der Kiemendeckel sind dies vor allem die fülligere Körperform und der kürzere Kopf, meistens sind die adulten Weibchen auch um einiges kleiner wie die adulten Männchen
Die Paarung :
Wenn man das Glück hat das sich ein Paar geschlechtsreife sprich mindestens 6 ??? 7 cm gro??e Tiere im Becken befinden besteht die Möglichkeit immer unter der Voraussetzung die Parameter wie Wasserwerte und die Temperatur stimmen das es zum Paarungsakt kommt.
Der Paarungsakt kann von wenigen Stunden bis zu 3 Tagen andauern, das Männchen lockt dabei das Weibchen in eine enge einseitig geöffnete Höhle in der das Weibchen in mehreren Etappen die Eier ablegt, dies können je nach Alter und Grö??e zwischen 5 und 15 Eiern sein die vom Männchen nach und nach befruchtet werden, meist befinden sich die relativ gro??en Eier im hinteren Bereich der Höhle welche durch das Männchen während und nach dem Akt mit seinem Körper verschlossen wird.
Der Nachwuchs:
Wenn nun ein Gelege im Becken vorhanden ist dann hei??t es Geduld haben, während das Männchen durch fächeln mit den Flossen immer dafür sorgt das genügend sauerstoffreiches Wasser in die Höhle kommt reifen die kleinen Welse in ihren Eiern über einen Zeitraum von 6- 7 Tagen je nach Höhe der Wassertemperatur zu kleinen Zebras.
Je nach Wassertemperatur verbrauchen die kleinen geschlüpften Jungwelse ihren Dottersack nach 12 ??? 14 Tagen um mit einer Grö??e von ca., 15 mm selbständig auf Nahrungssuche zu gehen, bei guten Bedingungen will hei??en ausreichend Futter und hohen Wassertemperaturen von 29° - 30° wachsen die Tiere in 3 Monaten auf ein Grö??e von ungefähr 3 cm, es dauert aber ganze 3 Jahre bevor aus diesen Winzlingen geschlechtsreife Harnischwelse wachsen und das Spiel beginnt vom Neuen !
Ich hoffe das Ich euch diesen äu??erst sehenswerten Harnischwels etwas näher bringen konnte
Viele liebe Grü??e Jürgen Vetter