Heuschrecke, Grashüpfer oder Grille?
Der Bezeichnung "Heuschrecke" leitet sich vom althochdeutschen Wort "scricken" und bedeutet "plötzliches Springen". Heuschrecken fallen uns oft erst in dem Moment auf, in dem sie sich mit einem schnellen Sprung vor uns in Sicherheit bringen, daher ist es nicht einfach die Vielfalt der Heuschrecken zu unterscheiden.
Die Familie der Heuschrecken unterteilt sich in zwei Hauptordnungen: Die Kurzfühlerheuschrecken, zu denen auch die Grashüpfer zählen und die Langfühlerheuschrecken, denen auch die Grillen zuzuordnen sind.
Kurzfühlerheuschrecken (Caelifera)
- Antennen: Relativ kurz, etwa so lang wie der Körper oder kürzer.
- Körper: Meist flach, oft gut angepasst an offene Lebensräume wie Wiesen, Felder und trockene Grasflächen.
- Geräuscherzeugung: Geräusche werden durch das Reiben der Hinterbeine an den Flügeln erzeugt. Die Geräusche sind in der Regel weniger komplex und viel leiser als bei Langfühlerheuschrecken.
- Beispiele für Arten: Grashüpfer (z.B. Chorthippus parallelus), Feldgrashüpfer (z.B. Chorthippus brunneus), Kurzflügelige Heuschrecke (z.B. Tetrix undulata)
Langfühlerheuschrecken (Ensifera)
- Antennen: Sehr lang, oft länger als der Körper.
- Körper: Variabel, oft robuster oder schmaler, an geschützte oder dichter bewachsene Lebensräume angepasst.
- Geräuscherzeugung: Geräusche werden durch das Reiben der Flügel oder Beine erzeugt. Diese Geräusche sind je nach Art komplex, sehr laut, weithin zu hören und dienen der Fortpflanzung und Reviermarkierung.
- Beispiele für Arten: Grillen (z.B. Acheta domesticus), Laubheuschrecken (z.B. Tettigonia viridissima)
Die häufigsten Heuschreckenarten in Deutschland
Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
Das Grüne Heupferd erreich eine Größe von etwa 30-45 mm (Körperlänge ohne Fühler)
Beschreibung: Grüne Laubheuschrecke, lange Antennen, typischerweise in feuchten, dichten Vegetationen
Typ: Langfühlerheuschrecke (Ensifera)
Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar)
Größe: Etwa 20-30 mm (Körperlänge ohne Fühler)
Beschreibung: Goldgelbe oder orange Färbung, große Kurzfühlerheuschrecke, häufig in trockenen Wiesen
Typ: Kurzfühlerheuschrecke (Caelifera)
Feldgrille (Gryllus campestris)
Die Feldgrille erreicht eine Größe von etwa 15-22 mm (Körperlänge ohne Fühler)
Beschreibung: Schwarz, bekannt für ihr lautes Zirpen, lebt in Bodennischen auf offenen Flächen
Typ: Langfühlerheuschrecke (Ensifera)
Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
Größe: Etwa 15-25 mm (Körperlänge ohne Fühler)
Beschreibung: Grüner oder brauner Körper, kurze Antennen, häufig in feuchten Wiesen
Typ: Kurzfühlerheuschrecke (Caelifera)
Feldgrashüpfer (Chorthippus brunneus)
Größe: Etwa 15-22 mm (Körperlänge ohne Fühler)
Beschreibung: Brauner Körper mit dunklen Streifen, kurze Antennen, oft in trockenen Wiesen
Typ: Kurzfühlerheuschrecke (Caelifera)
Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa)
Die Maulwurfsgrille erreicht eine Größe von etwa 30-40 mm (Körperlänge ohne Fühler)
Beschreibung: Braun, gräbt tief in den Boden, große Vorderbeine zum Graben
Typ: Langfühlerheuschrecke (Ensifera)
Graue Laubheuschrecke (Pholidoptera griseoaptera)
Etwa 20-30 mm (Körperlänge ohne Fühler)
Beschreibung: Grauer oder bräunlicher Körper, lange Antennen, lebt in feuchten Wäldern und Laubstreu
Typ: Langfühlerheuschrecke (Ensifera)
Steppensattelschrecke (Ephippiger ephippiger)
Etwa 20-30 mm (Körperlänge ohne Fühler)
Beschreibung: Gepolsterte Flügeldecken, die wie ein Sattel aussehen, in offenen, trockenen Steppenlandschaften
Typ: Kurzfühlerheuschrecke (Caelifera)
Fazit:
Grillen und Grashüpfer zählen alle zur Art der Heuschrecken. Während Grillen durch ihr lautes Zirpen auffallen, erzeugen Grashüpfer nur leise Geräusche. Mit das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Länge der Antennen, denn Grillen sind Langfühlerheuschrecken und Grashüpfer sind Kurzfühlerheuschrecken.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de