Gedanken zum Harlekin Regenbogenfisch Melanotaenia Boesemani
Als alter Hase im nassen Metier habe ich in 35 Jahren schon einige Fischfamilien und deren Abkömmlinge gepflegt und gehältert, wie es so schön hei??t.
Die Regenbogenfische aus Ozeanien hatte ich noch nicht wirklich gepflegt. Es gab mal eine Episode mit M.Praecox, welche aber desaströs mit dem plötzlichen Tod der Truppe endete. Das war Anfang 2002, also vor gut 15 Jahren.
Aktuell befasse ich mich etwas intensiver mit dem Studium dieser friedfertigen, pflegeleichten Fischfamilie und habe mir auch schon ein paar Spezies zugelegt.
Unter anderem schwimmen aktuell bei mir auch 10 M.Boesemani, der Harlekin- oder Regenbogenfisch aus dem Ayamaru See auf Neuguinea.
Seit den frühen 80ern des letzten Jahrhunderts sind diese farbigen Fische im gut sortierten Handel käuflich zu erwerben. Jedoch habe ich nachgedacht, das zum Einen der Name falsch ausgesprochen wird. Dieser Fisch wurde zu Ehren eines niederländischen Ichthyologen Marinus Boeseman (1916-2006) benannt. Nun haben unsere niederländischen Nachbarn eigentlich kein "ö" in ihrer Sprache und auch die Grenznahe Stadt mit dem bekannten Outlet Center in Roermond wird nicht Rörmond ausgesprochen, sondern Ruhrmond, weil es sich auch um die Mündung der Rur (ohne h) handelt. Ich bin also der Ansicht, das dieser Fisch nichts "Böses" an sich hat, sondern Busemani ausgesprochen wird. Ich vermute auch das Tropheus nicht Tro-phe-us ausgesprochen wird sondern flüssig mit eu.
Aber nun zur anderen Feststellung. Ich vermisse die Weibchen in den Geschäften. Diese sollen ja so gut wie gar keinen orangen (roten) Anteil in der hinteren Körperhälfte aufweisen. In den Händlerbecken erfreuen wir uns immer nur an den hübschen Fischen mit dem orange-roten Hinterteil. Zweifellos sind das dann alles Männchen. Auf www.aquarium-guide.de sieht man im Kurzfilm ein Pärchen.
Genauso geht es uns ja auch beim Filigran Regenbogenfisch, von dem im Handel meistens nur Männchen käuflich zu erwerben sind.
Schade eigentlich, so werden wir um das Schauspiel der Balz und Eiablage gebracht.
Aber vielleicht habt Ihr geneigten Leser ja ganz andere Erfahrungen gemacht.
Freue mich auf Eure Kommentare.
LG Michael
das finde ich auch, dass der Fisch nichts mit "böse" zu tun hat. Ich spreche es "bo-es-mani" aus... Die "Tro-phe-us" spreche ich jedoch so aus. Das ist immer so eine Sache, mit der Aussprache, da ich selbst nicht sehr viel mit Latein zu tun hatte, hm. Da kann ich leider nicht viel zu sagen...
Die boesemani habe ich selbst mal als Jugendliche gehalten. Ich habe damals fünf Tiere von einem Bekannten übernommen und in mein neues 200 Liter Becken (das war mein zweites Becken) zusammen mit Ancistrus und einem Segelkäpfling gesetzt. (Das ist mittlerweile lange her. Heute weiß ich, dass man Segelkärpflinge in Brackwasser halten sollte...)
Meine boesemani haben auch abgelaicht - als die Sonne in das Becken schien, lebten die Tiere richtig auf. (Das Becken stand da für einige Zeit in der Nähe eines Fensters, wo für ca. eine Stunde am Morgen die Sonne rein schien...) Diese Zeit nützten die Tiere aus, um abzulaichen. Es war ein schönes Schauspiel. Ich hatte zwei Männchen und drei Weibchen (2.3). Aus den Eiern ist leider nichts geworden - wurden gefressen...
Erst gestern habe ich in einer Zoohandlung in meiner Nähe Tiere dieser Art zum Verkauf entdeckt! Es waren auch Weibchen dabei, die ganz anders aussehen. Das weiß ich heute - damals dachte ich, ich hätte zwei Arten von Regenbogen-Fischen im Becken...
Die Regenbogenfische habe ich damals bald an einen Bekannten mit größerem Becken weiter gegeben und ich bin auf die Tanganjika-Cichliden gekommen. Heute halte ich hauptsächlich Fische aus diesem See in meinen Becken.
Doch vor kurzer Zeit hatten wir einen Vortrag über eine große Becken-Anlage, wo hauptsächlich Regenbogenfische zu finden sind und ich spiele mit dem Gedanken, wieder ein Becken mit Regenbogenfischen zu gestalten. (Diesmal allerdings M. mamahensis.)
Mal sehen, was die Zukunft bringt?
Die boesemani gehören für mich jedoch zu den schönsten Aquarienfischen!
Liebe Grüße,
Helga