Energiekosten explodieren - Strom sparen auch als Aquarianer?
Die Energiewende ist nicht mehr aufzuhalten - Zur Zeit explodieren die Energiekosten und das wird nicht das Ende der Fahnenstange sein
Was kann man als Aquarianer tun, um Energie und damit Kosten einzusparen?
-----
Verzicht aufs Hobby? ??? Für eingefleischte Aquarianer wahrscheinlich keine Option
Dennoch: Ich habe nach einer hässlichen Stromkostennachforderung im letzten Jahr mein Südamerika-Engagement (wilde Diskus und Skalare) mit 1500 Litern im Wohnzimmer bei 29° Wassertemperatur beendet.
-----
Heizkosten
Glücklich der, der einen Aquarien-Keller oder -Raum sein Eigen nennt und diesen über die Zentralheizung beheizen kann oder in ein Technikbecken / einen Zentralfilter eine Schleife der Zentralheizung gelegt hat.
Eine Beckenheizung mit 300W Heizstab-Boliden kann ganz schön ins Geld gehen.
Den tatsächlichen Stromverbrauch von Heizstäben wird man, da er von vielen Faktoren abhängt, nur messtechnisch erfassen können.
Als Anhaltswert:
Ich hatte bei einem Südamerikabecken mit 750 Litern (600l Netto) und einer Wassertemperatur von 29°C, einer Raumtemperatur von 22°C und einem 300W Heizstab einen Stromverbauch von 3-3, 5 KWh am Tag. Wenn ich das jetzt mal runterrechne ergibt sich hier ganz grob ein Verbrauchswert von
0, 07 -0.08 Kilowattstunden am Tag pro 100 Liter Wasservolumen und je 1°C Temperaturunterschied zwischen Raum und Becken
Dazu ein Rechenbeispiel: Raumtemperatur 20°, Wassertemperatur 24°, Nettovolumen Becken 200l
Täglicher Stromverbrauch: = 0, 08 KWh x 4° (24°-20°) x 2 (2 x 100l Wasser) = 0, 64 KWh
Wie gesagt, das ist nur ein Anhaltswert, berechnet auf den Basis der Eckdaten für mein Beispiel und wird bei jedem Becken anders sein. Könnte aber in der Grö??enordnung stimmen.
-----
Temperaturabsenkung
Senkung der Hälterungstemperatur um 1° kann 5-10 % Heizkosten sparen. Also statt 26° im Tanganjikabecken eben 25° oder 24°
-----
Filterung
Filterung mit luftbetriebenen Filtern (HMF, Schaumstoffpatronen, ???) ist vor allem bei grö??eren Anlagen immer noch die günstigste Methode.
Mit einer Hailea V30 mit 25W Leistungsaufnahme lassen sich mit vernünftigen Lufthebern (z.B. GN) mehrere 1000 l Wasser filtern.
Auch hochwirksame ???Bio-Reaktoren??? zur Nitrifikation können mit Luft hinter einem HMF betrieben werden.
-----
Beleuchtung
LEDs sind inzwischen Standard. Wenn nicht, wird es höchste Zeit.
Die meisten sind dimmbar und müssen nicht mit 100% Leistung laufen. Da die Dinger z.T. ganz schön hei?? werden, habe ich zudem eine Wasserkühlung installiert, bei der eine kleine 5W-Pumpe Aquarienwasser durch ein Röhrensystem aus Alu und wieder zurück ins Becken pumpt.
-----
Becken-Abdeckung
Bei einem Becken mit 200x60 cm Grundfläche (1, 2m2 Wasseroberfläche) verdunsten je nach Wassertemperatur/Umgebungstemperatur/Luftfeuchtigkeit mehrere Liter Wasser am Tag. Das ist eine wunderbare Raumkühlung (Verdunstungskälte) aber erhöht spürbar die Heizkosten. Lösung: Becken abdecken.
-----
Isolierung
Hintere Scheibe und, wen es nicht stört, auch die Seitenscheiben mit Styropor dämmen. Auch hierzu eine kleine Rechnung:
Glas hat eine Wärmeleitfähigkeit, Lamba, von 0.76 W/(m x °K), handelsüblicher Dämmstoff (Sytorpor wie EPS und XPS) ein Lamba von etwa 0.035.
Daraus ergibt sich ein Wärmedurchgangskoeffizient U für eine 12mm dicke Glasscheibe von 63 W/(m2 x °K), für eine 20 mm dicke Styroporplatte von nur 1, 75 W/(m2 x °K)
Sprich: 2 cm Styroporisolierung reichen aus, um den Wärmeverlust einer Fläche aus 12 mm dicken Glas um mehr als 97 % zu senken.
Beste Grü??e, Stefan
ja, das ist wirklich bitter und wird wahrscheinlich für viele Haushalte ein Posten sein, an dem gespart werden wird. Oder ganz zur Hobby-Aufgabe führen wird.
Aus diesem Grund habe ich auch mein Südamerika-Engagement mit zwei 750-Liter Südamerika-Becken aufgegeben und bin bei moderaten 24° in Tanganjika gelandet.
Beste Grüße, Stefan :-)
Weitere Kommentare lesen