Anti Blaualge! von Dennis V12
Blaualgen - Cyanobacteria
Die Blaualgen (Cyanobacteria, rund 2000 bekannte Arten) zählen zu den Prokaryoten und stehen damit den Bakterien näher als den Algen. Im Aquarium gehören die meisten Blaualgen zu den Oscillatoria-Arten (so genannte ???Schwingalgen???, die auch unter dem Mikroskop Bewegungen ausführen). Mikroskopisch sind Blaualgen daran zu erkennen, dass ihnen sowohl sichtbare Zellkerne, Mitochondrien und Golgi-Apparate, als auch Chloroplasten fehlen.
"Alle Wasserwerte im grünen Bereich", "Nitrat und Phosphat nicht nachweisbar" - so oder so ähnlich lauten sehr oft Aussagen von Blaualgengeschädigten. Dann finden sich auch immer schnell Leute mit dem guten Rat, doch die Blaualgen mit Düngung genau dieser Stoffe zu bekämpfen, was sogar in manchen Fällen hilft. Doch es ist falsch, zu glauben, dass diese Düngung unmittelbar gegen Cyanobakterien wirkt. In diesen speziellen Fällen leiden die Pflanzen, insbesondere die schnellwüchsigen, unter einem tatsächlichen Stickstoff- und / oder Phosphatmangel. Wird dieser nun ausgeglichen, können die Pflanzen wieder wachsen und bilden damit die notwendige Konkurrenz. Eine direkte "Bekämpfung" der Blaualgen mit solchen Düngestoffen ist einfach nicht möglich. Aquarianer, die wenige schnellwachsende Pflanzen pflegen, werden durch diese Empfehlung schnell ihr "blaues Wunder", nämlich noch deutlich mehr Blaualgen, erleben.
So wird man Blaualgen los: die "Dunkelkur"
Mit totaler Verdunkelung über mehrere Tage gelingt es tatsächlich oft, Blaualgen zu vernichten. Wer dann aber glaubt, ohne weitere, begleitende Ma??nahmen den Kampf gewonnen zu haben, wird sich schon nach wenigen Tagen bis Wochen sehr wundern, warum nun plötzlich nach der doch so erfolgreich erscheinenden Dunkelkur wieder die selben Algen in Massen zurück kommen. Bereits während, spätestens aber unmittelbar nach der Verdunkelung, sollten mehrere sehr umfangreiche Wasserwechsel erfolgen.
Hier ein detaillierter Fahrplan für eine erfolgreiche "Dunkelkur" gegen Blaualgen:
1. Einen starken Wasserwechsel durchführen (ca. 70 %).
2. Durchlüftung mit Membranpumpe und Ausströmerstein installieren und in Betrieb nehmen.
3. CO2 abstellen.
4. Das Aquarium für 6 - 7 Tage vollständig verdunkeln (Licht aus, Decke oder Pappe so anbringen, dass auch kein Tageslicht einfallen kann).
5. Nur wenn Jungfische vorhanden sind, jeden zweiten Tag sehr sparsam etwas füttern und dazu ganz kurz Tageslicht einfallen lassen. Ansonsten keine Fütterung.
6. Bei sehr starkem Befall mit Blaualgen sollte am dritten oder vierten Tag unter Vermeidung starken Lichteinfalls ein Teilwasserwechsel von 50 % durchgeführt werden.
7. Am 6. oder 7. Tag Beleuchtung wieder einschalten.
8. Sofort an zwei aufeinander folgenden Tagen jeweils 90 % Wasser wechseln.
Wird der Punkt 8 vergessen, ist der ganze Aufwand in aller Regel vergeblich.
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Ich versuche es mit mehr Sauarstoff und Kaliumsulfat.
Gruß Majk