Pflanzen für das ostafrikanische Buntbarschaquarium Teil 2: Anubias barteri var. Angustifolia
Nur Stein auf Stein oder darf es ein bissfestes Grün vielleicht sein?
Im gutgeführten Zoofachhandel des Vertrauens kann man immer so schön bepflanzte Sü??wasserbecken mit lustig umherflirrenden Sü??wasserfischchen bestaunen. Doch auch hier grünt es sich, meist am Ende der Regalreihe, aus, nämlich dort, wo die Schauaquarien der Goldfische oder der Buntbarsche aufzufinden sind. Fragt man dann den schwerbeschäftigten Mitarbeiter nach einer Bepflanzung, wird oft zunächst die Nase gekräuselt, dann die Stirn in Falten gelegt, um zum Schluss verzweifelt in den Pflanzenbottich geschaut und etwas wahllos auf "die da" gezeigt.
Bei ganz viel Empathie kommt dann noch ein "Anubias geht immer, die sind bitter" und der Kumpel rückt wieder ab und versteckt sich eilig, um hurtig etwas irgendwo einzuräumen. Abgesehen von der häufig auftretenden Ahnungslosigkeit über das, was man da eigentlich verkauft, ist es schon sehr traurig, dass der bisher pflanzenunerfahrene Cichlidenfan in solchen Gesprächen meist davon ausgeht, dass ihm aufgrund seiner Fischwahl nur eine Pflanzenart (eigentlich Gattung) zur Verfügung stände.
Umso wichtiger ist es in der zweiten Begrünungsvorstellung fürs Buntbarschbecken, nach A. afzelii, einen weiteren Vertreter dieser Gattung aufzuzeigen. Diesmal dreht es sich um eine im Handel gängige Pflanze, die den botanischen Namen Anubias barteri var. Angustifolia trägt. Diese wird oft mit der erstgenannten Art, auch im Laden, verwechselt.
Dabei gibt es ganz eindeutige Merkmale für das nun folgende Schmalblättrige Speerblatt. Es beschreibt die Variante von Anubias barteri (Barters Speerblatt) mit den schmalsten Blättern, welche auch nur maximal 30 cm an Gesamthöhe im Aquarium gewinnt und somit um einiges kleiner als A. afzelii ist. Ihr natürliches Habitat liegt an den Gewässerrändern Westafrikas, also Guinea, Libera, Kamerun sowie der Elfenbeinküste, wo diese Pflanzen als Rheophyten vorkommen.
Besonders auffällig sind ihre Blätter (10-30 cm lang), die nahezu 10-mal so lang wie breit sind (lineal) und dadurch eine sehr schmale, elliptische Form haben. Au??erdem besitzen sie einen glatten Blattrand mit rot-braunen Blattstielen. Betrachtet man die Blätter noch einmal genauer, stellt man fest, dass die Blattoberseiten dunkelgrün, die Unterseiten hingegen jedoch hellgrün gefärbt sind. Wie bei allen Anubias-Arten muss der Pflegerich einen langen Atem haben, denn er wird auch bei allergrö??ter Mühe nur mit maximal vier neuen Blättern an seiner Pflanze im Jahr belohnt.
Da dieser Grünling sowohl im Substrat als auch als Aufsitzer leben kann, eignet sie sich hervorragend fürs Cichlidenbecken. Dort kann sie einfach auf die gestapelten Steine gepflanzt werden. Leider sind viele ostafrikanische Heimbiotope, im Gegensatz zum See, zu stark ausgeleuchtet. Für die Fische reichen einige hellere Spots im Becken als Alternative zu weniger hellen Stellen. An diesen können gut die Anubias barteri var. Angustifolia leben, denn sie haben einen geringen Lichtbedarf. Mit seinen robusten Merkmalen stellt das Schmalblättrige Speerblatt beste Voraussetzungen als Teilnehmer der Biozönose im Buntbarschaquarium.
Parametercheck für die Buntbarschaquaristik
Tanganjikasee/ Aquarium | Anubias barteri var. Angustifolia |
PH 8,6- 9,5 | PH 6-8 |
GH 7-11 | GH 0-30 |
KH 16-19 | KH 0-15 |
Temperatur 24-29 Grad Celsius | Temperatur 12-30 Grad Celsius |
Und als letzter Anreiz: Diese Pflanze stellt keine gro??en Ansprüche, was sie für Einsteiger attraktiv macht. Ihre Vermehrung erfolgt durch einfache Rhinzom-Teilung, bei der man ein kleines Stück mit etwa drei Blättern von der Mutterpflanze abtrennt und dann auf dem gewünschten Untergrund befestigt.