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01.07.2009 von Didi

Westafrikanische Killis im kleinen Aquarium

Hallo ,

nun auf vielfachen Wunsch mal ein Bericht über ein ganz kleines Westafrikabecken , Kantenlänge 30 - 40 cm .

Die Einrichtung kann wie schon im Bericht über die Einrichtung eines Westafrikabeckens übernommen werden , Sand als Bodengrund , Steine , kleine Wurzeln , und Pflanzen .

Dieses Becken soll für Killis , Hechtlinge , Leuchtaugen , kleine Barben und andere kleine Juwelen sein die man sonst nicht so sehr beachtet .

Solche Schönheiten verdienen ein eigenes Becken .

Kommen wir zur Einrichtung des Aquariums , der Bodengrund sollte dunkel gehalten werden , entweder wir verwenden schon dunkelen Bodengrund aus feinkörnigem Kies oder wir nehmen Sand und dunkeln ihn mit Fasertorf , Falllaub ( trockenes Herbstlaub ) von Buchen oder Eichen ab .

Eine Schwimmpflanzendecke ist auch hilfreich zur Abdunkelung und gibt den Fischen Deckung .Bei den Pflanzen mu?? man dann nur berücksichtigen das man nicht zu lichthungrige Pflanzen nimmt , diese werden in dem Becken kümmern .

Zur weiteren Einrichtung sollte oder könnte man Wurzeln und ein paar Steine nehmen .

So das wars erst mal zur Einrichtung .

Kommen wir jetzt zum möglichen Besatz der sich aus den Gattungen Epiplatys , Fundulopanchax , Aphyosemion , Nothobranchius , Barbus , Microsynodontis und Aplocheilichthys

zusammensetzen kann .

Hier ist wohl für jeden interessierten Aquarianer was dabei .

Fast alle Arten kommen aus Flie??gewässern und leben dort in der seichten Uferzone unter der ins Wasser ragenden Ufervegetation .

Nur Nothobranchius mag absolut keine Strömung und fühlt sich darin sichtlich unwohl .

Wer diese Art halten möchte sollte dies in einem Artbecken mit lufbetriebenem Filter tun .

Diese Art stammt aus Savannengewässern die periodisch austrocknen . Will man diese Tiere in einem Artbecken halten und ihr ganzes Verhaltensspektrum sehen sollten mehr Weibchen als Männchen vorhanden sein .

Der Wasserstand braucht nicht mal so hoch zu sein .

Auch an die Wasserwerte stellt er keine hohen Ansprüche , GH 5 - 15 , ph 5, 8 - 7, 2 und 21 - 25 °C .

Er liebt deftige Kost , also Lebendfutter , und da darf es auch Wurmfutter sein oder Frostfutter wie Rote Mückenlarven , Trockenfutter wird so gut wie nicht beachtet .

Bei der Gattung Epiplatys gibt es auch ein paar sehr schöne Arten , die bekanntesten dürften Epiplatys dageti dageti und Epiplatys dageti monroviae sein .

Das Aussehen dieser Art errinnert von der Form her an Hechte , wie auch ihr deutscher Name Hechtlinge schon sagt .

Wasserwerte sollten wie folgt sein , GH 5 -20 , ph 6, 0 - 7, 5 , und 22 - 25 °C .

Sie leben in Flie??gewässern und stehen meist dicht unter der Wasseroberfläche in ufernahen Unterständen wo sie auf Beute warten die aus Anflugnahrung besteht , wenn sie Beute machen - die meistens aus Insekten besteht - schie??en sie aus ihrem Versteck , schnappen sich das Insekt und verschwinden wieder in ihr Versteck .

In der Gattung Epiplatys gibt es Arten die die oberen Wasserschichten bevorzugen und es gibt welche die eher in den mittleren Wasserschichten zu Hause sind .

Auch sie bevorzugen eine abwechslungsreiche Fütterrung mit Lebendfutter oder Frostfutter .

Zur Gattung Aphyosemion gibt es nicht viel zu sagen sie sind relativ einfach zu halten .

Das Aquarium sollte Versteckreich eingerichtet sein , an die Wasserwerte stellen sie keine hohen Ansprüche , mittlere Härte und ein neutraler bis schwach saurer Ph Wert reichen ihnen .

Sie bevorzugen die unteren Wasserschichten .

Auch wenn sie keine hohen Ansprüche ans Wasser stellen , auch sie beforzugen Lebend, - oder Frostfutter .

Die Fische können mit anderen freidlichen und nicht zu lebhaften Arten zusammen gepflegt werden .

Bei der Haltung mit anderen Killifischen sollte darauf geachtet werden das sie sich nicht untereinander kreuzen.

Die bekannteste Art dürfte hier wohl Aphyosemion australe oder auch Kap Lopez sein von dem es auch eine Goldene Variante gibt .

Kommen wir nun zur Gattung Barbus bei denen es auch sehr schöne kleine Arten gibt die man sehr gut in so einem Becken halten kann , z. B. Barbus jae , Barbus fasciolatus und Barbus hulstaerti die vor nicht allzu langer Zeit von der Firma Mimbon Aquarium ( Köln ) wieder importiert worden ist , ihr Erstimport war 1956 , sie wird nur 3, 5 cm lang , sie ist wunderbar gefärbt , sie wei??t auf ockerfarbenem Grund drei Körperflecken auf die je nach Lichteinfall türkis glänzen , ein Fleck ist am Ende des Schwanzstiels und reicht etwas in die Flosse hinein , ein anderer ist auf der Körpermitte und einer hinter den Kiemendeckel .

Die Rückenflosse wei??t einen Orangenen Strich , direkt an der Basis auf , der von zwei schwarzen dünnen linien eingegrenzt ist .

Die Bauch, -und Afterflossen sind ebenfalls Orange gefärbt , die Stirn schimmert leicht Orange.

Die beiden anderen Arten sehen sich sehr ähnlich , aber Barbus jae wird nur 3 -4 cm gro?? und ist im hinteren Bereich Rot gefärbt , die Rückenflosse hat einen Roten Strich der von der Basis bis fast in die Spitze reicht .

Auf dem Körper erkennt man eine leichte Streifenzeichnung .

Sie kommt aus Flie??gewässern im Regenwald , es sollte - und das gilt für alle Barben - genügend freier Schwimmraum vorhanden sein , eine dichte Randbepflanzung und sie sollten im Schwarm gehalten werden .

An die Wasserwerte stellt sie schon einige Ansprüche , es sollte weich und leicht sauer sein .

Eine abwechlungsreiche Fütterung ist zu empfehlen , für eine prächtige Färbung ist Lebendfutter von Vorteil .

Eine Vergesellschaftung mit oberflächenorientierten Fischen ist möglich .

Barbus fasciolatus ist auch unter dem Namen Barbus barilioides bekannt , sie wird 5 cm gro?? und ist im Gegensatz zu Barbus jae am ganzen Körper rötlich gefärbt und die Streifenzeichnung ist deutlich zu erkennen , auch hat sie keinen roten Strich in der Rückenflosse.

Sie kommen auch aus Flie??gewässern des Regenwaldes , braucht also ein wenig Strömung , das Becken sollte dunkel eingerichtet sein und teilweise dicht bepflanzt . Hält sich eher dicht am Boden auf .

Auch für ihn gilt , weiches leicht saures Wasser , bevorzugt Lebendfutter aber auch kleinere Futtersorten mit Pflanzlicher Beikost .

Fundulopanchax wäre auch eine Gattung die man in solchen Aquarien pflegen könnte , für den Anfänger wäre die Fundulopanchax gardneri Gruppe und hier besonders Fundulopanchax g. gardneri zu empfehlen , allerdings gibt es hier einiges zu

beachten .

Die Beckengrö??e , eine Kantenlänge von 80cm sollte nicht unterschritten werden , dichte Bepflanzung und eine Schwimmpflanzendecke zur Dämpfung des Lichtes sowie Wasserwerte von 5- 10 dGH , ph Wert von 6, 5 - 7, 5 und 23°C sind ideal .

Adulte Fische sollten sparsam gefüttert werden ein bis zwei Fastentage pro Woche sind angebracht , sie fressen alles was ins Maul passt .

Sie sollten mit gleich gro??en oder etwas grö??eren Fischen vergesellschaftet werden und alle Fische sollten gleichzeitig eingesetzt werden .

Von Fundulopanchax g. gardneri gibt es auch eine Goldene Zuchtform.

Fische mit Schleierflossen oder sonstigen Verlängerungen sollten nicht mit eingesetzt werden , sie würden angeknabbert .

Man kann eben nicht alle Fische wahllos miteinander Vergesellschaften .

Aplocheilichthys normani zählt zu den Leuchtaugenfischen und wird gerade mal 4 cm gro?? , sind sehr schwimmfreudig und sollten im Schwarm gehalten werden .

Die Männchen haben eine blaue Grundfarbe mit metallischem Glanz. Die Schuppen sind oft schwärzlich gesäumt , die unpaaren Flossen gelblich bis rötlich gefärbt bzw. gezeichnet und fahnenartig ausgezogen . Die Iris der Augen leuchtet blau, der obere Augenrand irisiert golden . Das Weibchen ist einfarbig graublau mit transparenten und abgerundeten Flossen.

Das Becken sollte nicht zu hell sein weshalb eine Schwimmpflanzendecke angebracht ist .

Da sie sehr klein sind sollte man aufpassen mit wem man sie Vergesellschaftet .

Eine dichte Rand bzw. Hintergrundbepflanzung in der sie Deckung suchen können sowie freier Schwimmraum ist für diesen Fisch notwendig . Er hält sich in den mittleren Wasserschichten auf .

Er sollte nicht mit zu gro??en und agressiven Fischen gehalten werden .

Wasserwerte , ph 6, 5 - 7 , GH 3 -6 , 22- 26 °C .

Sie sollten abwechslungsreich gefüttet werden mit kleinerem Lebendfutter und Artemia ab und zu wird auch Trockenfutter genommen .

Als letze Gattung wären noch Microsynodontis zu nennen , sie sind für diese Aquariengrö??e geradezu ideal , leider sind sie aquaristisch noch eine sehr unbekannte Gattung , sie umfasst mehrere kleinbleibende Arten von 5 bis maximal 10 cm Grö??e .

Sie sind friedlich und man kann sie auch tagsüber beobachten , am nächsten verwandt sind sie mit

Mochokiella paynei und nicht etwa mit Synodontis wie zu erwarten wäre .

Microsynodontis polli wurde von Aquarium Glaser importiert , er ist mit 5-6 cm ausgewachsen , das Wasser sollte leicht sauer sein und eine leichte Strömung haben .

Sie sollten im Schwarm gehalten werden , mindestens sechs Tiere .

Auch sollten sie nicht mit zu lebhaften Arten Vergesellschaftet werden .

In der Ernährung sind sie ziemlich anspruchslos sie nehmen Lebend , - Frost, - sowie Trockenfutter .

So das wars , man sieht auch wenn man kein gro??es Aquarium stellen kann , so hat man doch die möglichkeit auch in kleinen Aquarien eine Reihe interessanter und schöne Fische zu pflegen .

Eines noch zum Schlu?? , man sollte nicht alle hier erwähnten Gattungen zusammen pflegen , einige kann man andere sollte man nicht zusammen halten , ihr solltet euch noch genauer über die einzelnen Arten die ihr zusammen pflegen möchtet informieren .

Interessant und schön sind sie alle .

Also viel Spa?? mit diesem Kleinod , ich hoffe ein paar Anregungen gegeben zu haben.

Hier noch ein kleiner Nachtrag :

Die Gattung Nothobranchius kommt nicht aus Westafrika sondern aus Ostafrika , und ist nicht für den Anfänger geeignet .

Die monotypische Gattung Fundulosoma dagegen kommt aus Westafrika , und ist sehr selten und empfindlich , man sollte ihn nur im Artaquarium halten , das Wasser sollte leicht sauer und weich bis mittelhart sein .Man kann eine kleine Gruppe pflegen wobei mehr Weibchen als Männchen vorhanden sein mü??en .

Regelmä??iger Wasserwechsel ist Pflicht da sie sehr anfällig sind , sollten sie doch mal Flossen klemmen reicht Wasserwechsel und Salzzugabe meistens aus .

Beim Futter auch eher Lebendfutter und Frostfutter .

Ich empfehle ihn nicht für Anfänger .

Nun noch was , dieser Bericht soll nicht als Besatzvorschlag für Anfänger verstanden werden sondern als kleine Anregung was in einem kleinen Becken möglich ist .

Didi

Userbild von DidiDidi ist Mitglied von EB und stellt 8 Beispiele vor.

Titel: Westafrikanische Killis im kleinen Aquarium (Artikel 1889)

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