Colchicum autumnale im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Herbstzeitlose
Wissenswertes zu Colchicum autumnale
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), auch bekannt als Giftkrokus oder Wiesen-Safran, ist eine der faszinierendsten und zugleich gefährlichsten Pflanzen, die in unseren heimischen Gärten zu finden sind. Aufgrund ihrer auffälligen Blüten im Herbst und ihrer besonderen Eigenschaften ist sie eine beliebte, aber auch umstrittene Zierpflanze.
Herkunft und Verbreitung
Die Herbstzeitlose stammt ursprünglich aus Europa und Westasien. In Mitteleuropa ist sie vor allem in feuchten Wiesen, Auen und an Waldrändern zu finden. Heute wird sie in vielen Gärten als Zierpflanze kultiviert, da sie durch ihre späte Blütezeit im Herbst eine willkommene Farbpracht in die Beete bringt.
Gattung und Familie
Die Herbstzeitlose gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae) und ist die bekannteste Art innerhalb der Gattung Colchicum. Diese Gattung umfasst etwa 100 Arten, die hauptsächlich in gemäßigten Zonen beheimatet sind. Innerhalb der Familie der Zeitlosengewächse gibt es viele interessante Arten, die sich jedoch in ihren Eigenschaften, insbesondere ihrer Giftigkeit, ähneln.
Beschreibung und Aussehen
Die Herbstzeitlose ist eine mehrjährige krautige Gartenpflanze, die aus einer Knolle wächst. Besonders markant ist ihre Wuchsweise: Im Frühjahr erscheinen die langgestielten, breiten Laubblätter, die an Tulpenblätter erinnern. Sie sterben im Sommer ab, bevor im Herbst die auffälligen Blüten erscheinen, die bis zu 15 cm hoch werden können.
Die Blüten ähneln äußerlich Krokussen, was der Pflanze den Beinamen „Giftkrokus“ eingebracht hat. Sie sind meist zartrosa bis lila gefärbt und haben sechs Blütenblätter. Es gibt aber auch weiße und violette Varianten. Der Blütenkelch ist kelchförmig und sitzt auf einem kurzen Stängel.
Haltungshinweise und Pflege
Die Herbstzeitlose ist relativ anspruchslos, was ihren Standort angeht. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze und gedeiht besonders gut auf feuchten, nährstoffreichen Böden. Besonders auf humusreichen Böden fühlt sie sich wohl. In der Natur findet man sie oft in Feuchtwiesen, daher eignet sie sich hervorragend für die Pflanzung in der Nähe von Gartenteichen.
Pflegehinweise:
- Boden: Nährstoffreich, durchlässig, feucht
- Standort: Sonnig bis halbschattig
- Gießen: Regelmäßiges Gießen in trockenen Phasen, besonders während der Wachstumsperiode im Frühjahr
- Düngung: Eine leichte Düngung im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger fördert das Wachstum
- Rückschnitt: Der Rückschnitt der verwelkten Blätter im Sommer ist nicht notwendig, da die Pflanze ihre Energie für die Blütezeit im Herbst speichert
Pflanzung am Gartenteich
Durch ihre Vorliebe für feuchte Standorte eignet sich die Herbstzeitlose ideal für die Pflanzung in der Nähe von Gartenteichen oder an feuchten Stellen im Garten. Wichtig ist, dass der Boden durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden. Die Knollen werden im Spätsommer oder Frühherbst etwa 10 cm tief in den Boden gesetzt. Ein Abstand von etwa 15 cm zwischen den Pflanzen ist ratsam, um ihnen genügend Raum zum Wachsen zu geben.
Giftigkeit
Die Herbstzeitlose ist hochgiftig! Alle Teile der Pflanze, insbesondere die Knolle und die Samen, enthalten das Alkaloid Colchicin, das bereits in geringen Mengen tödlich wirken kann. Colchicin hemmt die Zellteilung und führt zu schweren Vergiftungen bei Mensch und Tier. Symptome einer Vergiftung reichen von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Herz-Kreislauf-Versagen.
Achtung: Besonders Kinder und Haustiere sollten ferngehalten werden, da bereits das Verschlucken kleiner Mengen gefährlich ist. Auch beim Arbeiten mit der Pflanze (zum Beispiel beim Rückschnitt oder Umpflanzen) ist Vorsicht geboten – Handschuhe sind Pflicht.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung der Herbstzeitlosen erfolgt hauptsächlich über die Teilung der Knollen. Im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr können die Knollen vorsichtig aus dem Boden entnommen und geteilt werden. Diese Methode ist besonders erfolgreich, da die Pflanze so direkt in den neuen Standort anwurzeln kann.
Auch eine Vermehrung durch Samen ist möglich, jedoch dauert es bei dieser Methode mehrere Jahre, bis die Pflanze das erste Mal blüht. Die Aussaat erfolgt im Herbst, da die Samen eine Kälteperiode zur Keimung benötigen. Der Standort sollte bis zur Keimung feucht gehalten werden.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Die Herbstzeitlose ist eine robuste Pflanze, die selten von Krankheiten befallen wird. Allerdings kann es bei Staunässe zu Wurzelfäule kommen. Hier ist es wichtig, auf gut durchlässigen Boden zu achten. In trockenen Jahren kann es zu einem Befall mit Spinnmilben kommen, der sich durch feine Gespinste und Verfärbungen an den Blättern zeigt. In solchen Fällen sollte die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprüht werden, um den Befall einzudämmen.
Alternative Bezeichnungen
Neben dem Namen Herbstzeitlose ist die Pflanze auch unter den Bezeichnungen Giftkrokus, Wiesen-Safran, Ziegentod oder Tollkirsche des Wiesenlands bekannt. Diese Namen spiegeln sowohl die äußere Erscheinung als auch die toxische Wirkung der Pflanze wider.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Ist die Herbstzeitlose giftig für Tiere?
Ja, die Herbstzeitlose ist sowohl für Haustiere wie Hunde und Katzen als auch für Weidetiere wie Pferde und Rinder extrem giftig.
2. Wann blüht die Herbstzeitlose?
Die Herbstzeitlose blüht, wie der Name schon sagt, im Herbst, in der Regel zwischen September und Oktober.
3. Kann ich die Herbstzeitlose in der Nähe von Kindern pflanzen?
Aufgrund ihrer hohen Giftigkeit wird davon abgeraten, die Pflanze in der Nähe von Spielbereichen oder in Gärten mit kleinen Kindern zu pflanzen.
4. Wie tief sollte ich die Knollen setzen?
Die Knollen sollten etwa 10 cm tief in die Erde gesetzt werden.
5. Gibt es eine Möglichkeit, die Giftigkeit zu neutralisieren?
Nein, die Giftigkeit der Pflanze bleibt bestehen. Es ist daher ratsam, vorsichtig mit der Pflanze umzugehen und Schutzhandschuhe zu tragen, wenn man sie berührt oder umpflanzt.
Fazit
Die Herbstzeitlose ist eine wunderschöne, jedoch gefährliche Pflanze, die in keinem naturnahen Garten fehlen sollte – sofern die nötige Vorsicht gewahrt wird. Ihre leuchtenden Blüten im Herbst sind ein echter Hingucker und bringen Farbe in die spätere Gartensaison. Trotz ihrer Schönheit sollte man sich stets der giftigen Eigenschaften bewusst sein und sie vor allem in Haushalten mit Kindern und Haustieren nur mit Bedacht anpflanzen.