Ohne Moos nicht´s los im Aqua !!!
Hallo Zusammen,
nun endlich wage Ich Mich auch mal an das Thema Pflanzen, und hier speziell den verschiedensten Moosarten
Es gibt mittlerweile viele Arten von Moosen die im Handel zu teilweise sehr hohen Geldbeträgen erworben werden können, ich möchte Euch heute einen kleinen Einblick in die Welt der grünen Polster geben
Zuerst einmal die Frage, was ist Moos überhaupt, die ursprünglichen Moose haben sich vor ca. 400 Millionen Jahren aus den heute noch bekannten und teilweise nicht gewollten Grünalgen entwickelt
Die weltweit vorkommenden etwa 16000 Arten dieser Pflanzengruppe sind daher älter als unsere meisten Grün und Blühpflanzen, je nach dem welche Art Moos man vor sich hat, sowie der Standort als auch die Nährstoffversorgung sind entscheidend für die Färbung des Mooses, hier sind neben gelbgrünen und braungrünen vor allem die satten Grüntöne welche diese Pflanze so interessant macht zu nennen.
Moose sind wahre ??berlebenskünstler, wenn ausreichend Feuchtigkeit und ein Minimum an Nährstoffen vorhanden sind so findet man diese Pionierpflanze im Gebirge ebenso wie im Wald oder Steinbrüchen, ja sogar Dachrinnen und Mauern werden von Ihnen in Besitz genommen
Es gibt neben den Laubmoosen noch die Lebermoose welche für den Aquarianer von vorrangiger Bedeutung sind
Einige Arten möchte Ich Euch kurz vorstellen
Taxiphyllum barbieri / Javamoos
Das Javamoos ist wohl das bekannteste und am häufigsten verwendete Moos überhaupt, diese schnell wachsende Moosart welche in gesamten südostasiatischen Raum vorkommt ist das Moos schlechthin
Bei Temperaturen zwischen 18° und 26° und einem PH von 6 ??? 8 wächst es am besten unter guten Lichtbedingungen, zu schwaches Licht und zu hohe Temperaturen haben einen Kümmerwuchs zur Folge
Riccardia chamedryfolia / Korallenmoos
Das Korallenmoos ist im Gegensatz zum Javamoos sehr langsam wachsend, auch bildet es dichte sattgrüne Polster die sich sehr gut auf Steinen und Wurzeln machen
Dieses Moos ist recht anspruchslos, bei Temperaturen von 18° - 26° und einem PH um den Neutralpunkt gedeiht es auch gut unter normalen Lichtverhältnissen, eine Gabe von CO² und eine Düngung begünstigen jedoch das Wachstum dieses Mooses
Fontinalis antipyretica / Gemeine Quellmoos
Das gemeine Quellmoos ist eine weltweit verbreitete Art, dieses Moos welches auch Willow Moos genannt wird kann schon bei Temperaturen von 5° gepflegt werden, aber auch hohe Wassertemperaturen von bis zu 28° verträgt dieses eher langsam wachsende sehr Lichtbedürftige Moos ohne Probleme, wenngleich niedrigere Temperaturen günstiger für das Wachstum sind
Interessant ist auch das dieses Moos zu den am längsten in der Aquaristik verwendeten gehört
Monosolenium tenerum /Hirschhorn-Lebermoos
Das Hirschhorn-Lebermoos welches wie der Name schon sagt zu den Lebermoosen zählt ist vergleichbar mit dem Teichlebermoos /Riccia fluitans, nur es ist viel kräftiger gefärbt und ist zudem grö??er als dieses
Dieses Moos wächst unter normalen Lichtbedingungen und minimaler Nährstoffversorgung so gut das man eine Schere stets griffbereit haben sollte, natürlich fördert die Gabe von CO² und Dünger das Wachstum aber auch die Färbung
Bei Temperaturen von 15° - 26° gedeiht es prächtig, wenn auch weitaus tiefere Temperaturen vertragen werden, der PH sollte sich um den Neutralpunkt bewegen
Man nennt sie Mooskugel , aber ein Moos ist sie nicht
Die Mooskugel / Cladophora aegagropila die in Ihrer natürlichen Heimat Japan auch Marimo 毬??? genannt wird ist kein Moos sondern eine Grünalge die aufgrund von langen Algenfäden die sich durch eine von der Strömung hervorgerufene Bewegung zu einem Ball/Kugel verweben
Bekannt geworden ist die durch den Boom den seinerzeit die Einführung der ersten Zwerggarnelen mit sich brachte, sie ist nach wie vor der ideale Wegbegleiter wenn es darum geht ein Zwerggarnelenbecken ideal einzurichten, bilden sie doch den idealen Weidegrund für die kleinen Krabbler
----
Moos als natürlicher Filter !
Moose sind in der Tat ein nicht nur hübsches sondern auch nützliches Grün im Becken, bei ausreichend vorhandener Zahl dieser Pflanze im Aqua, hier spielt natürlich das Beckenvolumen und der Besatzdichte des Beckens mit Fischen, Schnecken und Garnelen eine wichtige Rolle ist es durchaus möglich auf einen Filter zu verzichten
Bei nicht zu hohen Besatz und regelmä??igen Teilwasserwechsel ist es für erfahrene Aquarianer möglich ein Becken auch vollkommen ohne Filter zubetreiben, wobei der Ausdruck filterlos nicht ganz korrekt ist, denn ein Moos mit seiner feinen Gliederung ähnelt in der Tat sehr stark der Struktur eines Filterschwammes, ja es befinden sich annähernd genauso viele Mikroorganismen/Bakterien in Ihm so da?? man ein gro??es Moosvlies z.b.Javamoos durchaus mit einem HMF vergleichen kann
Wichtig !!!
Eine Pumpe die eine gewisse Umwälzung/Strömung im Aqua einherbringt ist daher unverzichtbar !!
----
Zudem sind gerade Zwerggarnelen der optimale Besatz für ein mit Moosen betriebenes Aqua, sie wuseln den ganzen Tag auf und im Moos umher um nach fressbaren wie Kleinstlebwesen und auch Algen zu suchen, ja sogar abgestorbene Pflanzenreste des Mooses werden nicht verschmäht, sie sind der ideale Gärtner, denn Zwerggarnelen halten das Moos frei von Algen und abgestorbenen Blättchen und fördern dadurch das Wachstum des Mooses so das es seine Filterwirkung weiterhin behält
Zudem sind Moose ein exellenter Sauerstofflieferant
Moose sind nicht nur interessant und hübsch anzuschauen, nein sie sind unentbehrlich wenn es darum geht Versteckmöglichkeiten für Zwerggarnelen oder Fischnachwuchs anzubieten, auch werden sie von vielen Fischen dazu benutzt um darin abzulaichen
Moose sind gerade für Nanobecken die ideale Pflanze, aber auch grö??ere Becken profitieren von der Einzigartigkeit dieser urtümlichen Farbtupfer
Viele Liebe Grü??e Jürgen Vetter