Artentafel - Copadichromis chrysonotus
Lebensraum
Copadichromis chrysonotus lebt im offenen Wasser, nahe der Wasseroberfläche, über felsigem Untergrund.
Wassertiefe der Chrysonotus-Habitate
Copadichromis chrysonotus lebt naher der Wasseroberfläche in Wassertiefen zwischen 0 und 3 Meter.
Ernährung
Copadichromis chrysonotus ernährt sich ausschliesslich von Phyto- und Zooplankton, welchen er aus dem offenen Wasser filtert. Plankton ist auch im Malawi-See nicht immer und überall ausreichend vorhanden. An einigen Stellen aber gibt es ständigen Vorrat an Plankton und genau dort versammeln sich meist grosse Schwärme Utakas. Der Chrysonotus, welcher im See zwar nicht zu den häufig vorkommenden Cichliden zählt, ist an solchen Plätzen aber immer zu finden.
Charakteristisch für solche Stellen sind Riffe und Felsformationen auf dem Seeboden, welche Turbulenzen in der Strömung verursachen ??? und genau hier sind immer grosse Planktonwolken zugegen.
Wichtig: im Aquarium ist die Art problemlos an gängiges Flockenfutter zu gewöhnen, sollte aber doch regelmässig auch mit Plankton, Wasserflöhen, Artemia usw. gefüttert werden.
Besonderheiten
Lange Zeit war in der Aquaristik ein Malawi-Buntbarsch namens Haplochromis chrysonotus bekannt, bei welchem es sich aber in Wahrheit um Copadichromis azureus handelte. Der eigentliche Copadichromis chrysonotus wurde erst gegen Ende der neunziger Jahre erstmals nach Europa exportiert.
Wichtig: Die Art wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als nicht gefährdet eingestuft.
Verhalten
Charakteristisch für C. chrysonotus ist, dass es sich, soweit bekannt, um den einzigen Malawi-Cichliden handelt, welcher direkt im offenen Wasser ablaicht. Die territorialen Böcke stecken dreidimensionale Reviere (Durchmesser ca. 3 Meter) ab, welche sie in Folge intensiv verteidigen.
Als Bezugspunkte für die Fixierung der Reviergrenzen werden bei den Tieren in Küstennähe Felsen und Steinformationen auf dem Seegrund genutzt. Weiter von der Flachwasser-Zone entfernte Territorien orientieren sich dann an den Reviergrenzen der küstennäheren Männchen.
Ein revierhaltendes Männchen balzt jedes Weibchen an, welches sein Revier durchquert. Stösst er mit seinem Gehabe auf Interesse, wird direkt im offenen Wasser abgelaicht, und das mittels einer Technik, wie wenn die Tiere dies direkt auf einem Felsen tun würden. Die langsam absinkenden Eier werden sofort vom Weibchen aufgenommen und in dem Moment im Maul des Tieres befruchtet, in welchem es nach der Afterflosse des balzenden Bockes schnappt.
Ausser während der Regenzeit zwischen Dezember und April können immer revierhaltende und sich paarende Tiere beobachtet werden. Nicht-territoriale und juvenile Männchen sowie Weibchen ziehen meist in kleinen Schwärmen durch das offene Wasser und halten sich dabei mit Vorliebe an die unter dem Punkt ???Ernährung??? beschriebenen Stellen im See.
Wichtig: Die Art gilt als ausgesprochen stress-empfindlich, was sich vor allem auch negativ auf den Export auswirkt. Diese Sensibilität wird der Hauptgrund dafür sein, dass diese sehr schöne Art nach wie vor nur selten in den Zoofachhandel gelangt. Im Aquarium ist, in Bezug auf die Stress-Empfindlichkeit, auf die Vergesellschaftung mit friedfertigen Arten zu achten.
Populationen
C. chrysonotus ist zwar nicht ein häufig vorkommender Cichlide, wird jedoch seeweit angetroffen ??? meist aber an den unter ???Ernährung??? beschriebenen Stellen.
Haltung im Aquarium
Für die Haltung im Aquarium bietet sich die Gestaltung eines felsigen Untergrundes und die Verwendung einer dreidimensionalen Rückwand an. Wichtig ist, dass der Art sehr viel freier Schwimmraum (Freiwasserzone) gewährt wird. Wie beschrieben, dienen die RW und der felsige Untergrund leidglich als Bezugspunkte für die Revierbildung im freien Wasser und sollten grundsätzlich den Bedürfnissen der vergesellschafteten Arten entsprechend realisiert werden.
C. chrysonotus kann in Becken ab 500 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 160 Zentimeter gewährleistet ist. Aufgrund des natürlichen Gruppenverhaltens wäre es empfehlenswert, diese Art in kleineren Gruppen (mind. 3m/5w) zu pflegen, was aber, aufgrund der enormen Revieransprüche der Männchen, erst in viel grösseren Aquarien möglich ist. Im 500-Liter-Becken ist aber auch die Harems-Haltung (z.Bsp. 1m/2-3w) denkbar.
Vergesellschaftung
Vergesellschaftet werden sollte grundsätzlich nur mit friedfertigen Cichliden wie:
>> Aulonocaras-Arten
>> Nyassaechromis-Arten
>> Protomelas-Arten
>> Copadichromis-Arten
Beckenbeleuchtung
In den natürlichen Habitaten von C. chrysonotus werden die Spektralfarben BLAU, GR??N, GELB und sogar noch ORANGE stark reflektiert. Die Absorption von ORANGE beginnt erst in einer Tiefe von 10 Metern. ROT wird bereits bei ca. 5 Metern total absorbiert und ist somit in den Chrysonotus-Habitaten ebenfalls noch existent.
Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten GELB- und ORANGE-, sowie etwas abgeschwächten GR??N- und BLAU- sowie ROT-Anteilen.
Für eine naturnahe Beleuchtung eines Chrysonotus-Beckens würden sich folgende Leuchtmittel (siehe auch BLOG "Lichtverhältnisse im Wasser / Malawisee") empfehlen:
>> Dennerle Trocal Color Plus
>> HAGEN Aqua GLO
>> HAGEN Power GLO
>> OSRAM 965 Biolux